An diesem Punkt lässt sich sagen: Wer Harlan Cobens überkonstruierte, auf Zufall setzende, mit hanebüchenen Wendungen und Überraschungen spielenden Geschichten mag, der wird auch mit ICH VERMISSE DICH zufrieden sein. Für alle anderen ist Haareraufen angesagt.
Ich vermisse dich – Zur Handlung
Eine Polizistin sucht elf Jahre nach dem Mord an ihrem Vater immer noch nach dem Schuldigen, weil sie nicht glaubt, dass der geständige Killer im Knast der Täter ist. Zudem findet sie auf einer Dating-App ein Bild ihres Ex-Verlobten, der sie vor elf Jahren Hals über Kopf über Nacht verließ und vollständig ghostete. Natürlich steht beides im Zusammenhang, ebenso wie ein Fall, an dem die Polizistin arbeitet. Menschen verschwinden und werden auf einer abgelegenen Farm gefangen gehalten. Es geht – natürlich – ums Geld.
Ich vermisse dich – Eine Kritik
Fünf Folgen hat die Miniserie, schon in der ersten entgleist die Geschichte vollends, weil sich schon absehen lässt, dass Coben wieder mal seine üblichen Spielchen treibt. Ja, sicher, er ist echt gut darin, eine interessante Prämisse zu präsentieren, aber bei der Auflösung braucht es dann schon immer den ganz großen erzählerischen Spagat. Alles soll schön zusammenpassen, selbst die Story-Teile, die völlig losgelöst voneinander scheinen. Dafür wird auf Überraschungen und Wendungen gesetzt, die man nicht kommen sehen kann, weil sie einfach absurd sind.
Das muss man wissen, wenn man Coben-Verfilmungen sieht. Die sind nämlich alle so. Viele Zuschauer mögen das, sonst würden nicht so viele Miniserien nach seinen Romanen produziert, aber einigen ist das halt auch etwas zu sehr zusammengebastelt.
Da hilft dann auch nicht mehr, dass Richard Armitage in einer undankbaren Rolle zu sehen ist, und Rosalind Eleazar nach SLOW HORSES in einer Serien-Hauptrolle zu sehen ist.