Home Sweet Home – Geisterbegegnung (Filmkritik)

Thomas Sieben entwickelt sich immer mehr zur deutschen Genre-Hoffnung, zuerst mit dem Thriller „Kidnapping Stella“, dann mit dem Survival-Horror „Prey“, in dem auch David Kross mitspielte. Der ist auch bei „Home Sweet Home“ dabei, in der ersten Hälfte aber nur auf einem kleinen Handy-Bildschirm zu sehen.Denn die erste Hälfte des Films gehört ganz und gar Nilam Farooq.

Inhalt von Home Sweet Home – Geisterbegegnung (Filmkritik)

von Peter Osteried | 02.01.2024

Der Horrorfilm „Home Sweet Home“ ist ab dem 25. Januar im Kino zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Nilam Farooq.

Thomas Sieben entwickelt sich immer mehr zur deutschen Genre-Hoffnung, zuerst mit dem Thriller „Kidnapping Stella“, dann mit dem Survival-Horror „Prey“, in dem auch David Kross mitspielte. Der ist auch bei „Home Sweet Home“ dabei, in der ersten Hälfte aber nur auf einem kleinen Handy-Bildschirm zu sehen.Denn die erste Hälfte des Films gehört ganz und gar Nilam Farooq.

Home Sweet Home – Zur Handlung

Maria ist in der 37. Woche schwanger und mit ihrem Mann Viktor in ein Anwesen mitten im Nirgendwo gezogen, das seiner Familie schon seit Generationen gehört. Er ist noch auf der Arbeit, während um sie herum merkwürdige Dinge geschehen. Eine geisterhafte Erscheinung, Licht, das an und ausgeht, Geräusche aus dem Keller.

Die locken Maria auch hinunter, wo sie ein verstecktes Zimmer findet, das ihr mehr über die Familie ihres Mannes offenbart, als sie wissen wollte …

Home Sweet Home – Eine Kritik

Anfangs ist der Film mordsspannend. Er nutzt die Abgeschiedenheit des Hauses, den etwas einfältigen Nachbarn, die generell unheimliche Stimmung – und ganz im Fokus: Nilam Farooq. Sie spielt zuerst recht entspannt, ihre Figur erlebt aber immer mehr, das sie sich nicht erklären kann, und gerät darüber in Panik. Aber das ist nur die halbe Miete, in der zweiten Hälfte kommt sie aus dem Hyperventilieren kaum noch raus. Da enthüllt Thomas Sieben auch die eigentliche Geschichte des Films.

Ein wenig mutet das als Bruch an, weil man sich da schon daran gewöhnt hatte, dass Maria ganz und gar isoliert ist. Aber dann tauchen doch noch andere Menschen auf, was die Lage im Grunde eskalieren lässt.

Man kann nicht sagen, dass das, was hier geboten ist, besonders originell ist, aber es ist schon erfrischend, dass die Gräuel der Vergangenheit mal nicht mit dem Dritten Reich, sondern mit dem Genozid an den Herero in Afrika zu tun haben.

Fazit

Der Film kann die Spannungskurve nicht durchgehend halten, zur MItte hin sackt sie ab. Zwar erholt sich „Home Sweet Home“ davon wieder, das Ende wirkt aber etwas gehetzt inklusive eines Schlussbilds, das zwar typisch Genre ist, aber auch völlig offen endet.

Wollte Sieben hier die Ambivalenz eines Endes, das in alle Richtungen gehen kann? Oder schielt er gar auf ein Sequel? Letztlich ist es auch egal. Ein bisschen mehr hätte am Ende ruhig kommen können. Solider Horror, der für alte Hasen nicht gar so viel bietet, Neueinsteigern aber schon gefallen dürfte.

Bewertung: 3/5***