Helgoland 513 – Wenn einer geboren wird, muss einer sterben (Serienkritik)

Bild: (c) Sky
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Die Sci-Fi-Serie „Helgoland 513“ ist seit dem 15. März bei WOW zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie von Robert Schwentke.

Bild: (c) Sky
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Science-Fiction aus deutschen Landen ist nicht mehr so exotisch, wie noch vor wenigen Jahren. „Helgoland 513“ wurde von Sky produziert und – im Gegensatz zum Gros anderer Eigenproduktionen – ist diese Serie tatsächlich auch gut. Weit davon entfernt, perfekt zu sein, aber mit der Zeichnung einer postapokalyptischen Gesellschaft doch recht gelungen.

Helgoland 513 – Zur Handlung der Serie

Auf Helgoland leben nach dem Ausbruch einer weltweiten Pandemie nur noch 513 Menschen. Das ist die Menge an Menschen, so wurde errechnet, die auf der Insel versorgt werden und damit auch überleben können. Beatrice führt die Gemeinde und hat den Inselrat fest im Griff – getan wird, was sie will. Nun geht es darum, jemanden aus der Gemeinde in den Tod zu schicken. Denn ein Kind wurde geboren, und dafür muss jemand einstehen. Aber das verläuft für Beatrice anders, als gedacht.

Der Arzt Marek forscht zusammen mit seinem Sohn seit vielen Jahren an einem Impfstoff bzw. ein Heilmittel, Erfolge hat er aber nicht zu vermelden. Dabei würde ihm das sehr helfen, mit seiner eigenen Schuld zurecht zu kommen. Auf dem Festland träumt der Graf, der über Hamburg herrscht, von Helgoland – der Insel, auf der das Virus nicht ist.

Helgoland 513 – Eine Kritik

Robert Schwentke hat die Serie mit einigen Kollegen entwickelt und inszeniert. Sie fühlt sich somit mit ihren sieben Folgen aus einem Guss an. Spannend ist sie auch, was weniger durch eine Bedrohung von außen stattfindet, als vielmehr durch ein Gesellschaftsbild, das recht konsequent weitergedacht ist. Die interpersonellen Konflikte, die politischen Intrigen, der versteckte Kampf gegeneinander – das alles treibt die Handlung voran und hält den Zuschaur bei der Stange.

Bild: (c) Sky
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Man fragt sich aber, wieso sich die Macher für Helgoland entschieden haben. Denn gedreht wurde auf Sylt und Amrum – und beide Inseln sehen nun mal gar nicht wie Helgoland aus. Hätte man da nicht gleich eine andere Insel wählen können?

Aber sei’s drum, daran stören sich wohl nur die Helgoländer und jeder, der die Insel schon einmal besucht hat. Dafür ist „Helgoland 513“ eine durchaus gelungene Serie, die zwar auch ihre Schwächen hat, aber dennoch im Großen und Ganzen ein interessantes Endzeit-Szenario auffährt, das technisch hochwertig ist – die Bootsfahrt durch die Speicherstadt in Hamburg ist ein Highlight.

Fazit
Das größte Problem der Serie ist, dass sie nicht abgeschlossen ist. Schwentke und Co. schielten offenkundig auf eine Fortsetzung. Bei Sky bzw. WOW wird es die aber nicht geben, denn dort hat man bereits bekannt gegeben, dass man sich aus der Produktion fiktionaler Originalstoffe zurückzieht. „Helgoland 513“ ist somit auch so etwas wie das Ende einer Ära. Überleben kann die Serie nur, wenn ein anderer Sender oder Streaming-Dienst zugreift.
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