Filmkritik: Resistance – Ein wahrer Held

Der Film „Resistance“ über das Leben von Marcel Marceau sollte schon letzten November starten, musste wegen dem Lockdown aber verschoben werden. Neuer Termin ist der 14. Oktober 2021.

Inhalt von Filmkritik: Resistance – Ein wahrer Held

Filmkritik von Peter Osteried | 01.02.2021

Der Film „Resistance“ über das Leben von Marcel Marceau sollte schon letzten November starten, musste wegen dem Lockdown aber verschoben werden. Neuer Termin ist der 14. Oktober 2021.

resistance szene 2Bild: Szene aus Resistance (c) Warner Bros.

Die Geschichte des größten Pantomimen aller Zeiten, der zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs dem französischen Widerstand angehörte und half, Hunderte jüdische Kinder in die Schweiz zu bringen, ist natürlich geradezu dazu prädestiniert, filmisch umgesetzt zu werden.

RESISTANCE – WIDERSTAND nimmt sich dabei natürlich einige Freiheiten – so wie es bei Filmen dieser Couleur eben immer die Art ist. Weil die ohnehin schon dramatische Geschichte noch dramatischer gestaltet werden muss. Darum gibt es auch das persönliche Treffen zwischen Marceau und Klaus Barbie, dem Schlächter von Lyons.

Resistance – Zur Handlung

Marcel Marceau (Jesse Eisenberg) träumt davon, Pantomime zu werden. Er hat auch Auftritte, ganz zum Ärger seines Vaters, der ihn lieber als Nachfolger seine Fleischerei übernehmen sehen würde. Aber die Zeiten sind ohnehin hart – und viel zu lachen gibt es auch nicht. Denn der Zweite Weltkrieg ist in vollem Gange und Frankreich von den Deutschen besetzt.

Marcel lernt Emma (Clemence Poesy) kennen und lässt sich für sie auf eine gefährliche Mission ein, die sein Leben für immer verändern wird. Er soll 123 jüdische Waisenkinder vor den Nazis retten und über die Grenze in die Schweiz bringen. Doch der brutale Obersturmbannführer Klaus Barbie (Matthias Schweighöfer) ist ihnen auf den Fersen.

resistance szene

Resistance – Eine Kritik

Der Film leidet etwas unter seinem Hauptdarsteller. Jesse Eisenberg ist per se kein schlechter Schauspieler und sieht der Rolle angemessen aus, ein Pantomime ist an ihm aber nicht verloren gegangen. Und sein Trademark des schnellen Sprechens erscheint bei Marcel Marceau auch eher fehl am Platz.

Dafür ist dies ganz und gar Matthias Schweighöfers Film. Er spielt den grausamen Klaus Barbie, der noch Jahrzehnte nach dem Krieg seiner gerechten Strafe entging und erst in den 1980er Jahren in Frankreich zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. In dieser Rolle ist Schweighöfer beängstigend gut. Seine an sich freundliche Erscheinung ist es, die den sadistischen Barbie noch wölfischer erscheinen lässt.

Damit reißt Schweighöfer den Film richtiggehend an sich und entfernt sich wohltuend von seinen deutschen Romcoms. Aber vielleicht schwebt dem Schauspieler ja ein Image-Wechsel vor. Immerhin spielt er in Zack Snyders kommendem Netflix-Zombie-Film ARMY OF THE DEAD auch mit und wird sogar das Prequel selbst inszenieren.

Die übrige Besetzung schlägt sich gut, allen voran Karl Markovics als Marcel Marceaus Vater. Es ist nur eine kleine Rolle, aber eine, die Präsenz besitzt.

Fazit

Die Geschichte ist gut, mehr aber auch nicht. Sie hält sich mehr oder minder an die Wahrheit, dichtet jedoch auch genug dazu. Vielleicht auch deswegen mutet der Film eben nach einem typischen Hollywood-Vehikel an. Alles andere als schlecht, aber auch nie wirklich neu, einfach wie ein Film, den man schon häufiger gesehen hat – nur dass die Hauptfigur nun eben der berühmteste Pantomime aller Zeiten ist.   

Bewertung: 3/5***