Filmkritik: „A Big Bold Beautiful Journey“ – Fürs Leben und die Liebe offen sein

Unsere Meinung zur unkonventionellen Fantasy-Romcom mit Colin Farrell und Margot Robbie

A Bif Bold Beautiful Journey (c) Sony Pictures
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Die Fantasy-Romcom „A Big Bold Beautiful Journey“ startet am 2. Oktober in den deutschen Kinos. Hier unsere Kritik zum Film mit Colin Farrell und Margot Robbie.

A BIG BOLD BEAUTIFUL JOURNEY hat einige Verrisse abbekommen und der US-Start verlief auch nicht gut. Es ist verständlich, dass ein Film wie dieser nicht jeden erreicht. Eine Romcom mit Fantasy-Elementen, die von Menschen erzählt, die alles andere als perfektes Romcom-Material sind. Im Gegenteil, sie sind echt, mit all ihren Problemen, und darunter auch solchen, die jede Beziehung torpediert haben.

A-Big-Bould-Beautiful-Journy-Filmszene (c) Sony Pictures

„A Big Bold Beautiful Journey“: Die schräge Handlung mit Zeitreisen

David mietet ein Auto von einer höchst seltsamen Firma, ebenso wie Sarah, die er auf einer Hochzeit kennen lernt. Ihre jeweiligen Autos – oder besser: deren Navis – führen sie zueinander und zu einer „big bold beautiful journey“, die sie zu Türen im Nirgendwo führt. Durch diese betreten sie Ereignisse ihrer Vergangenheit, erleben sie noch mal, aber auch ganz anders als zuvor, und haben so eine Möglichkeit, sie zu verarbeiten.

Unsere Kritik: Warum die Romcom Polarisiert und dabei so echt ist

Schon die ersten Minuten sind schräg. Vielleicht übertrieben schräg (und das gilt nicht nur für Phoebe Waller-Bridges deutschen Akzent, der natürlich nur im englischen Original gegeben ist). Es ist auch ein Schlüsselmoment für die Hauptfigur, aber auch den Zuschauer, denn kurz zuvor sagte sein Vater David noch, dass er offen durchs Leben gehen müsse. Das tut er hier, jeder andere hätte wohl umgedreht und sich nie wieder mit dieser Autovermietung auseinandergesetzt. Aber David macht den Schritt, er öffnet sich für die Möglichkeiten, die ihm später auch das Navi anbietet.

Die Reisen in die Vergangenheit können auch als das gesehen werden, was beim Beschnuppern bei einem ersten Date passiert. Man spricht über sich, man fragt den anderen nach persönlichen Dingen, nach und nach gibt man mehr von sich Preis. Durch die Türen wird das potenziert, weil David und Sarah sich auf eine Weise kennen lernen, die weit profunder ist, und ihnen auch klarmacht, wer der jeweils andere ist. Sie erträgt es nicht, zu sehr geliebt zu werden und verlässt oder betrügt ihre Partner, er ist auf der Jagd nach der Liebe, doch wenn er sie hat, verliert sie alle Bedeutung.

Als beide eine Pause machen, besteigen sie einen Berg und blicken auf die Welt herunter. „Ich fühle mich mit dir zusammen lieber nervös, als alleine überhaupt nichts“, sagt David. Es ist der erste echte Moment, in dem im Leben dieser beiden Menschen mehr möglich scheint. Ein Leben, das über das hinweggeht, was sie bisher gehabt hatten. Denn das ist die eigentliche Botschaft des Films: Dass man sich den Möglichkeiten öffnen muss, dass man das Leben packen muss, dass eine Liebe auch eine „big bold beautiful journey“ ist, wenn man es nur zulässt.

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Fazit: Ein besonderer Film, der Mut zur Offenheit macht
Nicht jeder wird diesen Film mögen. Es ist einer, bei dem mehr als bei vielen anderen zählt, was man selbst mitbringt. Was man erlebt und wie man es verarbeitet hat, ob, wann, wie und wen man geliebt, und vor allem: Ob man das kleine Bisschen Verrücktheit, das der richtige Mensch ins Leben bringt, wirklich liebt, oder nur glaubt, jemand zu sein, der nicht einfach nur „normal“ möchte.
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