Auf dem Sundance Film Festival lief „Fair Play“ hervorragend. Danach kam es zum Bieterstreit, den Netflix für sich entschieden hat. Im Grunde ist der Film bei einem Streamer auch besser als im Kino aufgehoben, denn er nimmt im Verlauf der Geschichte schon an Fahrt auf und wird immer dramatischer, der Anfang ist aber etwas zäh gestaltet.
Inhalt von Fair Play – Toxische Menschen (Filmkritik)
von Peter Osteried | 04.10.2023
Das Drama „Fair Play“ ist ab dem 6. Oktober bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Alden Ehrenreich.
Bild: Szene aus “Fair Play” (c) Netflix
Auf dem Sundance Film Festival lief „Fair Play“ hervorragend. Danach kam es zum Bieterstreit, den Netflix für sich entschieden hat. Im Grunde ist der Film bei einem Streamer auch besser als im Kino aufgehoben, denn er nimmt im Verlauf der Geschichte schon an Fahrt auf und wird immer dramatischer, der Anfang ist aber etwas zäh gestaltet.
Fair Play – Zur Handlung
Emily (Phoebe Dynevor, bekannt aus „Bridgerton“) und Luke (Alden Ehrenreich, einst Han „Solo“) arbeiten beide als Analysten bei einem Hedgefonds. Sie sind verlobt, halten das aber geheim, da Beziehungen am Arbeitsplatz nicht gerne gesehen sind. Dann wird ein Führungsposten frei. Luke ist sicher, dass er ihn bekommt, die Beförderung geht jedoch an Emily. Damit kommt Luke gar nicht zurecht. Er wird zusehends verletzender und aggressiver.
Fair Play – Eine Kritik
Das Drama lebt von den guten Schauspielern, die es schaffen, ein bisschen Sympathie zu wecken. Denn sympathisch ist hier im Grunde keine Figur, Emily noch ein wenig mehr als Luke, beide bewegen sich jedoch im Haifischbecken der Finanz und werfen Skrupel schnell über Bord, wenn es notwendig ist. Dass man sich dennoch für die Figuren interessiert, ist der Leistung des Skripts und der Hauptdarsteller zu verdanken.
Der Anfang ist etwas gemächlich, der Kontrast aber interessant. Denn als Luke noch denkt, er bekomme die Beförderung, unterstützt sie ihn, als es dann umgekehrt ist, wird er in seinem Verhalten zusehends toxischer. Es geht also im Kern um das verletzte Ego eines Mannes, um den Umstand, dass er nicht erträgt, dass sie schneller vorankommt und besser verdient.
Zum Ende hin überzeichnet der Film dann etwas. In der Art, wie sich Luke seinem Boss anbiedert, was in einer Alpha-Männchen-Welt wie der der Hedgefonds sofort den sozialen Tod bedeuten würde. Aber auch, als Luke und Emily bei ihrer Verlobungsfeier nach einem gigantischen Eklat auf der Toilette landen – und das Ende mit dem Messer ist dann auch zu überdreht.
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Fazit
Ein im Großen und Ganzes gutes Drama, das nur leider manchmal übertreibt, und dann wieder zu unaufgeregt bleibt. Die Geschichte ist nicht sonderlich neu, wenn man davon absieht, dass beide Figuren im Grunde unsympathisch sind. Aber toll gespielt.
Bewertung: 4/5****
Bild: Szene aus “Fair Play” (c) Netflix