Autor und Regisseur Christian Zübert hat mit LAMMBOCK einen der besten deutschen Filme der letzten Jahrzehnte abgeliefert. Mit der Netflix-Produktion EXTERRITORIAL verlässt er nun aber alle Pfade der Originalität.
Exterritorial – Zur Handlung
Die Elite-Soldatin Sara besucht mit ihrem Sohn Josh das amerikanische Konsulat. Beide wollen in die USA, die Heimat von Joshs Vater, auswandern. Aber dann verschwindet Josh und jeder im Konsulat behauptet, der Junge wäre nie hier gewesen. Das nimmt Sara nicht hin, reißt sich los und läuft nun allein durchs Generalkonsulat, auf der Suche nach ihrem Sohn, immer verfolgt von Sicherheitsleuten. Sie kommt einer großen Verschwörung auf die Spur.

Exterritorial – Eine Kritik
Geschichten über Menschen, denen weisgemacht werden soll, dass sie irre sind, da der Mensch, den sie verloren zu haben glauben, gar nicht zugegen war, gibt es zuhauf. Das geht über FRANTIC bis zu FLIGHTPLAN. Dabei verläuft die Erzählung immer gleich. Auch Zübert kann dem nichts Originelles abgewinnen. Es ist, als hätte man den Film schon mehrmals gesehen, nur das Setting ist anders, und dass die Hauptfigur eine Deutsche ist.
Die Kampfsequenzen sind auch durchwachsen. Bemerkenswert ist, dass nicht ständig auf schnelle Schnitte gesetzt wird, auffällig ist aber auch, dass die Schläge oft angedeutet sind. Das sind sie im Film natürlich immer, nur hier sieht man es auch. EXTERRITORIAL ist hier weniger überzeugend, als es ähnliche amerikanische Produktionen sind. Der Film wirkt gerade auch in der Action-Darstellung bemüht.
Aus dem Setting des Generalkonsulats, das exterritoriales Gebiet ist, weswegen deutsche Behörden dort nicht aktiv werden können, wird auch nicht besonders viel gemacht. Stattdessen gibt es die üblichen Klischees, denn natürlich leidet Sara an einer posttraumatischen Belastungsstörung und hat psychotische Schübe.