Eine Frau muss zwischen parallelen Welten wechseln und die Fertigkeiten ihrer alternativen Versionen nutzen, um das Multiversum zu retten. Klingt nach einem Marvel-Blockbuster, ist aber tatsächlich der neue Film von Dan Kwan und Daniel Scheinert („Swiss Army Man“), der an Ideenreichtum alle Superheldenfilme zusammen übertrumpft.
Inhalt von Everything Everywhere All At Once – Sie muss das Multiversum retten (Filmkritik)
von Peter Osteried | 01.04.2022
Der SF-Film „Everything Everywhere All At Once“ startet am 28. April im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Michelle Yeoh.
Bild: Filmszene aus Everything Everywhere All At Once (c) Leonine Studios
Eine Frau muss zwischen parallelen Welten wechseln und die Fertigkeiten ihrer alternativen Versionen nutzen, um das Multiversum zu retten. Klingt nach einem Marvel-Blockbuster, ist aber tatsächlich der neue Film von Dan Kwan und Daniel Scheinert („Swiss Army Man“), der an Ideenreichtum alle Superheldenfilme zusammen übertrumpft.
Everything Everywhere All At Once – Zur Handlung
Evelyn (Michelle Yeoh) muss sich wegen ihrer Steuererklärung gegenüber einer Finanzbeamtin (Jamie Lee Curtis) verantworten, als der Körper ihres Mannes Waymond (Ke Huy Quan) von einer alternativen Version seiner Selbst übernommen wird. Er rekrutiert Evelyn, denn das Schicksal des ganzen Multiversums steht auf dem Spiel – und nur sie kann es retten.
Aber Evelyn hat erstens keine Lust und zweitens fühlt sie sich dazu gar nicht in der Lage. Bis ihr klar wird, dass sie damit auch ihre Tochter rettet und plötzlich ganzen Einsatz zeigt.
Bild: Filmszene aus Everything Everywhere All At Once (c) Leonine Studios
Everything Everywhere All At Once – Eine Kritik
Der Film ist ein Füllhorn absurder, aber auch faszinierender Ideen. Er überrascht nicht nur inhaltlich, sondern auch formal. Die beiden Regisseure wechseln immer wieder das Bildformat. 4:3 für die an alte Familienvideos erinnernden Aufnahmen der alternativen Lebensläufe, 1,85:1 und 2,39:1 für die restlichen Szenen.
Sie bieten einen Abspann mitten im Film, zeigen alternative Welten, in denen die Leute Wurstfinger haben oder Waschbären eine ganz besondere Funktion erfüllen, huldigen „2001 – Odysee im Weltraum“, wenn sie zeigen, wozu der Kampf der Affen am Anfang auch hätte führen können, verbeugen sich vor den chinesischen Wuxia-Filmen und präsentieren auch Kampfeinlagen, die an Jackie Chan erinnern.
Kurz gesagt: Der Film ist so reich an Ideen, daraus würden andere Firmen gleich ganze Filmuniversen machen. Aber die Daniels konzentrieren das alles auf ein Werk, das den Zuschauer niemals überfordert, aber fordert. Denn der Wechsel der Welten, der Figuren, der Zeitlinien, der Lebensläufe, all das ist wie ein Tsunami, der über das Publikum hereinbricht.
„Everything Everywhere All At Once“ ist eine Naturgewalt. Ein Film, der in seine epische Laufzeit von 132 Minuten eine solche Vielzahl von Ideen und Details packt, dass es mit einer Sichtung nicht getan ist. Dieser Film fordert geradezu heraus, mehrmals gesehen zu werden!
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Fazit
Der Film ist alles – Komödie, Drama, Science Fiction, Martial Arts. Selbst existenzialistische Szenen fehlen nicht. Was die beiden Autoren und Regisseure hier hineingepackt haben, ist einfach atemberaubend, und das alles lassen sie in einem Finale gipfeln, in dem wirklich alles überall zur gleichen Zeit geschieht.
Bewertung: 5/5*****
Bild: Das Poster zu Everything Everywhere All At Once (c) Leonine Studios