In diesem Special findet ihr die besten selbst produzierten Filme, die je auf Netflix das Licht der Welt erblickt haben. Zumindest unserer bescheidenen Meinung nach.
Inhalt von Eigenproduktionen auf Netflix: Die 10 besten Filme
von Heiner Gumprecht | 28.11.2021
Der Video-on-Demand-Sender Netflix hat eine lange und recht abwechslungsreiche Geschichte hinter sich, doch mittlerweile hat sich die Plattform mit Sitz in Los Gatos, Kalifornien zum größten Anbieter von kostenpflichtigem Streaming und der Produktion von Filmen und Serien emporgeschwungen. Die Liste an eigenproduzierten Filmen und Serien ist mittlerweile sogar so lang, dass eine Aufzählung hier jeglichen Rahmen sprengen würde.
Da es aber große Konkurrenz zu Netflix gibt, beispielsweise durch Disney+ und Amazon Prime Video, brennt nicht wenigen Kinofans die Frage auf der Zunge, warum sie sich ausgerechnet für diesen Anbieter entscheiden sollten, und da die Antwort meist die Eigenproduktionen des Senders mit einbezieht, ist es natürlich nur fair und wichtig, hier einige der größten Titel zu nennen.
Daher findet ihr in diesem Special nun die 10 besten selbst produzierten Filme, die je auf Netflix das Licht der Welt erblickt haben. Zumindest unserer bescheidenen Meinung nach.
Bild: „El Camino: Ein „Breaking Bad“-Film“ (2019). ©Netflix/Ben Rothstein
Exklusiv bei Netflix: Die 10 besten Filme
In dieser Liste über den weltweit berühmten und beliebten Subscription-Video-on-Demand-Anbieter präsentieren wir euch nun die zehn besten Filme, die von Netflix selbst produziert wurden oder deren Produktion überwiegend von der Plattform finanziert wurde. Diese Liste enthält natürlich nur Filme, die ihre weltweite Premiere auf dem Streamingportal gefeiert haben und die ihr in der Regel nirgendwo anders gucken könnt, außer natürlich, ihr holt auch das entsprechende Werk auf Blu-ray oder DVD.
In diesem Special findet ihr keine Werke, für die sich Netflix lediglich die exklusiven Verwertungsrechte für einzelne Territorien gesichert hat, diese aber trotzdem als Netflix Original bezeichnet. Dazu gehören beispielsweise Produktionen wie der Weihnachtsfilm „Klaus“, „Berlin, Berlin – Der Film, „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ oder „Systemsprenger“. Ebenfalls nicht enthalten sind Fernseh-, Dokumentarserien und Reality-TV-Formate.
Bild: „Enola Holmes“ (2020). ©Netflix/Alex Bailey
Enola Holmes (2020)
Dieser Film basiert auf der gleichnamigen Jugendromanreihe von Nancy Springer und konnte Abonnenten von Netflix gleich in mehreren Bereichen überzeugen. So ist das Werk mit Darsteller*innen wie Millie Bobby Brown („Stranger Things“), Henry Cavill („The Witcher“) und Helena Bonham Carter („Ocean´s 8“) nicht nur sehr gut besetzt worden, es überzeugt auch durch eine Menge Humor, ein cleveres Drehbuch und tolle Kostüme.
Der Film erhielt nach seiner Veröffentlichung überwiegend positive Bewertungen und erfreute sich 2020 einer Zustimmungsrate von 91% auf Rotten Tomatoes, basierend auf 204 ausgewerteten Kritiken. Auf Kinofans haben wir zwar leider keine Kritik zu Enola Holmes für euch, dieser Schreiberling empfand den Film aber ebenfalls als durchweg gelungen und würde satte 4/5 Sterne vergeben.
Die Handlung spielt 1884 in London und dreht sich um die titelgebende Protagonistin Enola, bei der es sich um die jüngere Schwester des berühmten Detektivs Sherlock Holmes handelt. Als ihre Mutter eines Tages verschwindet und ihre beiden älteren Brüder ihr nicht helfen wollen, beschließt Enola, das Rätsel selbst zu knacken und schlittert dabei in einen anderen Fall, der sich als besonders kniffelig entpuppt.
Bild: „Bird Box – Schließe deine Augen“ (2018). ©Netflix/Merrick Morton
Bird Box – Schließe deine Augen (2018)
Dieses Werk basiert auf dem postapokalyptischen Debütroman von Josh Malerman, bei dem es sich auch um den Sänger der Band The High String handelt. Regie führte die Oscargewinnerin Susanne Bier und in der Hauptrolle ist Superstar Sandra Bullock zu sehen, die in die Rolle von Malorie schlüpfte, einer Mutter von zwei Kindern, die sich plötzlich in einer bedrohlichen und potenziell tödlichen Situation wiederfindet, in der die einzige Chance aus Überleben darin besteht, nichts zu sehen.
Obwohl die Rezensionen zu Bird Box gemischt ausgefallen sind und es nicht wenige Kritiker gab, die mit dem Werk nicht sonderlich viel anfangen konnten, gilt der Film doch als einer der erfolgreichsten Produktionen des Streamingdienstes Netflix, schließlich wurde er bis zum Sommer 2021 von 89 Millionen Haushalten angesehen. Kein Wunder, denn auch wenn dieser Streifen nicht zu den besten Horrorfilmen aller Zeiten gehört, so ist er doch äußerst interessant und hat viele Alleinstellungsmerkmale.
„Bird Box – Schließe deine Augen“ erzählt von einem mysteriösen Schrecken, der die Welt heimgesucht hat. Es handelt sich dabei um eine Art Monster, das seine Opfer dazu bringt, sich selbst umzubringen, einzig und allein dadurch, dass man es ansieht. Um sich und ihre Kinder vor diesem grausamen Schicksal zu schützen, muss sich Melorie mit verbundenen Augen durch eine Welt voller Gefahren kämpfen, denn die Überlebenden halten nicht unbedingt zusammen und es gibt viele, die die Heimsuchung als Strafe Gottes sehen und befürworten.
Bild: „The Irishman“ (2019). ©Netflix
The Irishman (2019)
The Irishman ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm von Regielegende Martin Scorsese über den mit der Bufalino-Familie von der amerikanischen Cosa Nostra assoziierten Auftragsmörder Frank „The Irishman“ Sheeran (Robert De Niro). Als Vorlage für das Drehbuch von Steven Zaillian diente der 2003 veröffentlichte True-Crime-Report I Heard You Paint Houses von Charles Brandt. Das Werk von Netflix hat eine imposante Laufzeit von 209 Minuten und erhielt weltweit durchgehend positive Bewertungen.
Frank Sheeran arbeitet bereits seit vielen Jahren als Geldeintreiber und Problemlöser für den Mafiaboss Russell Bufalino (Joe Pesci), doch vor seiner Zeit als Gangster fuhr Frank den Wagen einer Fleischerei und kämpfte davor im Zweiten Weltkrieg unter anderem in Sizilien gegen die Achsenmächte, wo er auch die italienische Sprache erlernte, nicht wissend, dass diese Fähigkeit seine Eintrittskarte in die Welt des organisierten Verbrechens sein sollte.
Auf die Empfehlung von Bufalino stellt der mit der Cosa Nostra verbandelte Gewerkschaftsführer Jimmy Hoffa (Al Pacino) Frank als seinen Bodyguard ein und zwischen den beiden Männern entwickelt sich erst Respekt und später schließlich Freundschaft. Je mehr Jahre ins Land ziehen, um so höher steigt Frank in den Rängen der Mafia auf und desto grausamer werden die Verbrechen, die er für die Vereinigung verübt. Doch eines Tages bekommt er den Auftrag, den unliebsam gewordenen Hoffa zu eliminieren.
Bild: „Die zwei Päpste“ (2019). ©Netflix/Peter Mountain
Die zwei Päpste (2019)
In der Vergangenheit der römisch-katholischen Kirche gab es bereits einige Aufreger und Schlagzeilen, doch dass ein Papst zurücktritt, gab es in der Moderne noch nie. Doch genau das ist im Jahr 2013 passiert, als Papst Benedikt XVI. sein Amt niedergelegt hat und daraufhin der erste Papst aus Lateinamerika, Papst Franziskus, gewählt wurde. Diese Geschichte wurde in Anthony McCartens Buch Die zwei Päpste: Franziskus und Benedikt und die Entscheidung, die alles veränderte niedergeschrieben und schließlich von Netflix verfilmt.
Das Werk kam bei Kritikern weltweit nicht nur außerordentlich gut an, im Rahmen des Oscarverleihung 2020 erhielt Die zwei Päpste zusätzlich insgesamt drei Nominierungen, darunter Hauptdarsteller Jonathan Pryce als bester Hauptdarsteller. Bis 2020 erfreute sich der Film von Regisseur Fernando Meirelles über 89% positive Bewertungen auf Rotten Tomatoes und erhielt eine durchschnittliche Bewertung von 7,4 der möglichen 10 Punkte.
Die zwei Päpste ist ein Film über den Kampf zwischen Tradition und Fortschritt sowie Schuld und Vergebung. Im Mittelpunkt der Handlung steht Papst Benedikt, der eines Tages seinen schärfsten Kritiker und zukünftigen Nachfolger nach Rom einlädt, um diesem ein Geheimnis preiszugeben, das die Grundfeste der katholischen Kirche erschüttert. Die höchst unterschiedlichen Männer suchen fortan Gemeinsamkeiten, um eine Zukunft für eine Milliarde Anhänger auf der ganzen Welt zu finden.
Bild: „Murder Mystery“ (2019). ©Netflix/Scott Yamano
Murder Mystery (2019)
In dieser Komödie dreht sich alles um den New Yorker Polizisten Nick Spitz (Adam Sandler) und seine Frau Audrey (Jennifer Aniston), die sich auf dem Weg nach Europa befinden, um dort Urlaub zu machen. Ziel der Reise: Das Paar möchte endlich wieder Schwung in das langweilige Eheleben bringen. Durch Zufall lernen sie den Milliardär Charles (Luke Evans) kennen, der die Touristen auf seine Yacht einlädt. Ein Traum, der in Erfüllung geht, aber sich schnell zum Alptraum wandelt, als Malcolm umgebracht wird.
Murder Mystery konnte vor allen Dingen deswegen für Schlagzeilen sorgen, weil der Film sogar bei professionellen Kritikern ankam, die nach eigener Aussage eher keine Freunde von Schauspieler Adam Sandler und seinen Filmen sind. Nichtsdestoweniger oder gerade deswegen wurde an dem Werk von Regisseur Kyle Newacheck gelobt, dass dieser eine interessante Handlung bieten würde, eine Menge Humor und Darsteller*innen, die allesamt eine gute Figur machen. Definitiv einer der besseren Adam-Sandler-Filme und perfekt geeignet für einen gemütlichen Kinonachmittag zuhause.
Bild: „6 Underground“ (2019). ©Netflix
6 Underground (2019)
Bei 6 Underground handelt es sich um einen US-amerikansichen Actionfilm aus dem Jahr 2019, bei dem Michael Bay („Transformers“) Regie geführt hat. Das Drehbuch stammt aus den Federn von Rhett Reese und Paul Wernick, die bereits die Skripte für die Superheldenkomödien Deadpool und Deadpool 2 geschrieben haben. Hier arbeiten sie erneut mit Superstar Ryan Reynolds zusammen, der in „6 Underground“ einen Selfmade-Milliardär und Philanthrop spielt, der sich selbst „Eins“ nennt.
Er rekrutiert eine Schar aus fünf Spezialisten, die, genau wie „Eins“, als tot gelten und sich daher relativ frei bewegen können. Diese sechs Helden beschließen, gemeinsame Sache zu machen und ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten für das Gute einzusetzen. Echte Namen sind natürlich tabu und so bleiben sie bei Zahlen und dem Ziel ihrer Mission: Den Schurken dieser Welt zu zeigen, wo der Hammer hängt, sodass andere Bösewichte abgeschreckt werden.
Tatsächlich kam „6 Underground“ bei Kritikern weltweit nicht besonders gut an, und auch Kinofans zeigten sich in den ersten Wochen weitgehend unbegeistert von Michael Bays Film. Doch nach einigen Monaten bildete sich schließlich doch eine relativ große Fangemeinde und das Werk wurde auf Netflix in befriedigender Zahl angeschaut. Ein zweiter Teil dürfte unwahrscheinlich sein, doch der Streifen kann auch gut alleine stehen und beschert wenig Anspruchsvollen unterhaltsame zwei Stunden.
Bild: „El Camino: Ein „Breaking Bad“-Film“ (2019). ©Netflix/Ben Rothstein
El Camino: Ein „Breaking Bad“-Film (2019)
Wer von der überaus erfolgreichen TV-Serie Breaking Bad gar nicht genug bekommen kann, erfährt in Vince Gilligans El Camino: Ein „Breaking Bad“-Film, wie es nach dem Finale weitergeht und was aus Jesse Pinkman (Aaron Paul) geworden ist. Der Film beginnt mit einer kleinen Rückblende, in welcher Mike Ehrmantraut (Jonathan Banks) und Jesse über ihren Ausstieg aus dem Methamphetamin-Imperium von Walter White sprechen, danach schließt die Handlung direkt an die finalen Ereignisse der Serie an.
„El Camino: Ein „Breaking Bad“-Film“ kam bei den Kritikern überaus gut an und wurde weitgehend als waschechte Fortsetzung und finale Folge von „Breaking Bad“ akzeptiert. Auch bei den meisten Kinofans hinterließ das Werk von Gilligan, der ebenfalls das Drehbuch geschrieben und die Produktion mit übernommen hat, einen positiven Eindruck, dennoch hat man bereits kurz nach der Veröffentlichung auf Netflix nicht mehr viel von diesem Film gehört, da er einfach im übermäßigen Angebot unterging.
Wir können euch aber absolut empfehlen, einen Blick zu riskieren, denn die positiven Wertungen kommen nicht von ungefähr. „El Camino“ ist spannend, clever geschrieben und zeigt einen Aaron Paul, der sich in absoluter Höchstform befindet. Außerdem ist es für Fans der Serie ungemein befriedigend, zu sehen, was aus einem der beiden Hauptfiguren geworden ist. Nichtkenner von „Breaking Bad“ können mit dem Werk jedoch naturgemäß nicht viel anfangen, da eine Menge Hintergrundwissen vorausgesetzt wird.
Bild: „The Cloverfield Paradox“(2018). ©Netflix
The Cloverfield Paradox (2018)
Genau wie bei „El Camino“ sind für The Cloverfield Paradox ein paar Vorkenntnisse erforderlich, denn bei dem US-amerikanischen Science-Fiction-Horrorfilm von Julius Onah handelt es sich um den dritten Teil der Cloverfield-Reihe. Und auch wenn diese Filme weitgehend für sich selbst stehen können, funktionieren sie als Trilogie doch ungemein besser. Außerdem sollte darauf hingewiesen werden, dass Onahs Film zwar viele Anhänger für sich gewinnen konnte, bei den weltweiten Bewertungen aber schlecht abgeschnitten hat.
Es ist eben ein Film für Liebhaber und solche, die sich für die Welt, die von J.J. Abrams geschaffen wurde, begeistern können. Die Handlung dreht sich um eine internationale Raumstation, auf der ein experimenteller Hadron-Teilchenbeschleuniger die Energiekrise der Erde lösen soll. Doch der Versuch geht fürchterlich schief und nach einem Zwischenfall scheint unser blauer Planet plötzlich verschwunden zu sein. Stattdessen taucht eine mysteriöse Person auf der Station auf und einige Astronauten verfallen dem Wahnsinn.
Bild: „The Old Guard“ (2020). ©Netflix/Aimee Spinks
The Old Guard (2020)
Ein Film von Gina Prince-Bythewood, der auf der gleichnamigen Graphic-Novel-Reihe von Greg Rucka basiert. Der Film erfreute sich 2020 nicht nur außerordentlich guter Bewertungen, er wurde auch von vergleichsweise vielen Netflix-Abonnenten angesehen und ließt bereits viele Kinofans nach einer Fortsetzung fragen. The Old Guard, ein Fantasy-Actionfilm, dessen Drehbuch aus der Feder von Greg Rucka selbst stammt, wurde für allerlei Preise nominiert und konnte sich einige davon sogar sichern.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Andy (Charlize Theron), die eine kleine Gruppe von unsterblichen Soldaten anführt, die bereits seit mehreren Jahrhunderten die Menschheit im Geheimen beschützen. Doch nach der langen Zeit sehnt sich Andy mittlerweile nach dem Tod und dieser Wunsch wird dadurch noch verstärkt, dass die Truppe einen Verräter in den eigenen Reihen haben muss, den plötzlich geraten sie in einen wohl kalkulierten Hinterhalt.
In der Woche nach dem Start belegte „The Old Guard“ täglich einen der vorderen Plätze in den Netflix-Top-10 der meistgeschauten Inhalte. Laut dem Video-on_Demand-Anbieter selbst, ist das Werk einer der meistgesehenen Filme aller Zeiten auf der Plattform und ein zweiter Teil wurde bereits für 2022 angekündigt.
Bild: „Roma“ (2018). ©Netflix
Roma (2018)
Die junge Cleo (Yalitza Aparacio) hat kein einfaches Leben, doch sie genießt ihren Job als Hausmädchen für eine mexikanische Mittelstandsfamilie dennoch und kümmert sich neben den täglichen Aufgaben wie Kochen und Putzen zusätzlich aufopferungsvoll um die drei Kinder des Haushalts. Als sich ihre Arbeitgeber trennen, hilft Cleo dabei, den Umstand vor den Kindern geheim zu halten, doch die Lage wird schwierig, als sie selbst von ihrem Freund (Jorge Antonio Guerrero) geschwängert wird und dieser alle Verantwortung von sich abweist.
Diese Geschichte des mehrfach oscarprämierten Regisseurs Alfonso Coarón wurde durch seine eigene Biografie inspiriert, was vielleicht auch der Grund dafür ist, dass die Charaktere so überzeugend und berührend geraten sind. Die Handlung und ihre Figuren wurden von vielen Kritikern als greifbar, dreidimensional und faszinierend beschrieben, so dass für alle Freunde von Dramen am Ende der knapp 135 Minuten wohl kein Auge trocken bleiben dürfte.