Dune ist der erste von zwei geplanten Filmen und kommt offiziell am 16. September 2021 in die deutschen Kinos. Der Erstling wartet mit einem hochkarätigen Cast auf und wird von Kinofans weltweit bereits seit dem ersten Trailer sehnsüchtig erwartet. Wir durften uns die ambitionierte Verfilmung jüngst auf der großen Leinwand ansehen und verraten euch in dieser Kritik, ob sich ein Besuch im Kino lohnt oder nicht.
Inhalt von „Dune“ Filmkritik: Nicht mehr und nicht weniger als ein Meisterwerk
von Heiner Gumprecht | 09.09.2021
Es wurde bereits vielfach versucht, die Dune-Zyklen des US-amerikanischen Fantasy- und Science-Fiction-Autors Frank Herbert auf die Kinoleinwand zu bringen oder für das Fernsehen zu adaptieren. Gelungen ist dies aber tatsächlich nur zweimal. 1984 in Form von „Der Wüstenplanet“ von David Lynch, ein erfolgreiches und unter Cineasten überaus beliebtes Werk, und 2000 als Mini-Serie von John Harrison, für die sich aber kaum jemand interessiert hat. Nun gibt es einen neuerlichen Anlauf und zwar von Regisseur David Villeneuve.
Bild: „Dune“ (2021). © Warner Bros. Entertainment Inc.
Dune ist der erste von zwei geplanten Filmen und kommt offiziell am 16. September 2021 in die deutschen Kinos. Der Erstling wartet mit einem hochkarätigen Cast auf und wird von Kinofans weltweit bereits seit dem ersten Trailer sehnsüchtig erwartet. Wir durften uns die ambitionierte Verfilmung jüngst auf der großen Leinwand ansehen und verraten euch in dieser Kritik, ob sich ein Besuch im Kino lohnt oder nicht.
Dune: Zur Handlung
Im Jahr 10190 hat die Menschheit bereits das bekannte Universum besiedelt und Reisen mit Lichtgeschwindigkeit sind zum Alltag geworden. Diese Form des Transports birgt aber auch enorme Risiken und ist lediglich durch das geheimnisvolle Spice möglich, eine Melange, die nur auf einem einzigen Planeten, Arrakis, vorkommt und die es den Navigatoren von Raumschiffen ermöglicht, einen Blick in die Zukunft zu riskieren, um so die sicherste Route an bewohnbaren Planeten vorbei zu bestimmen.
Da das Spice entsprechend wertvoll ist, wird es unter dem Befehl des Imperators von dem Adelshaus Harkonnen abgebaut, die brutal gegen die Fremen, die Ureinwohner des Planeten, vorgehen und mit dem Verkauf der Droge unfassbar reich geworden sind. Doch nach Jahrzehnten der Terrorherrschaft werden die Harkonnen von Arrakis, der auch als Dune bekannt ist, abgezogen und durch das Adelshaus Atreides ersetzt, eine wohlwollende aber ebenso mächtige Familie, die sich mit den Fremen gut stellen möchte.
Was der Anführer der Atreides, Herzog Leto (Oscar Isaac), und sein Sohn Paul (Timothee Chalamet) jedoch nur erahnen können, ist, dass sie dem Imperator ein Dorn im Auge sind und ihre Übernahme von Arrakis Teil eines abscheulichen Plans ist, sich der Adelsfamilie zu entledigen. Nachdem die Ereignisse in Gang gesetzt wurden, begibt sich der junge Paul auf eine Reise, die sein eigenes und das Schicksal eines ganzen Universums bestimmen wird. Denn nicht wenige halten ihn für den lang ersehnten Messias, der Arrakis befreien wird.
Bild: „Dune“ (2021). © Warner Bros. Entertainment Inc.
Dune: Eine Kritik
Nachdem unsere Kollegen in Übersee „Dune“ bereits sichten durften, wurden nicht wenige Stimmen laut, die das Werk von Villeneuve mit dem ersten Teil der „Herr der Ringe“-Trilogie verglichen. Und auch wenn dieser Rezess ziemlich weit hergeholt scheint, kommt er doch nicht von ungefähr. Um das zu erkennen, muss man aber sowohl „Dune“ als auch Der Herr der Ringe: Die Gefährten auf ihre Essenz herunter brechen, denn nur beim Anblick des nackten Grundgerüsts kann erahnt werden, dass die beiden Filme sich tatsächlich ähneln.
Beide setzen nämlich voraus, dass geneigte Zuschauer*innen der dargebotenen Welt, den Figuren und der Handlung bereits wohlwollend gegenüber eingestellt sind, ansonsten holen die Werke Kinogänger*innen nämlich zu keiner Sekunde ab oder versuchen sogar, sich ihnen anzubiedern. Sie sind lang, leben von ihrer dichten, packenden Atmosphäre und setzen genauso stark auf die visuelle Untermalung wie auf die Handlung selbst.
Wer sich für die Prämisse von „Dune“ jedoch bereits begeistert oder offen für jede Form von Unterhaltung ist, wird in allen Bereichen absolut und voll umfassend bedient. Dies ist ein Film, der keine Leerläufe zu beklagen hat und die beinahe zweieinhalb Stunden Laufzeit vergehen entsprechend wie im Flug, denn keine Szene ist auch nur einen Moment länger als sie sein muss. Die Figuren sind mehr als zufriedenstellen ausgearbeitet worden und der Erzählstil ist erstklassig und äußerst passend. Wenn auch nicht selten aufs Minimum reduziert.
Vor allen Dingen überzeugt „Dune“ aber durch die bereits erwähnte dichte sowie düstere Atmosphäre, die das Werk umhüllt wie ein warmer, perfekt anliegender Mantel. Hand in Hand mit dem visuellen Bombast und einer Sounduntermalung, die den Kinosaal zum Beben bringt. Wenn es überhaupt etwas zu meckern gibt, dann, dass das Werk mittendrin einfach zu einem Ende findet und zwar ganz genau in dem Moment, wenn es gerade erst so richtig spannend wird.
Bild: „Dune“ (2021). © Warner Bros. Entertainment Inc.
Dune: Ein Monument aus Sand und Stein
An dieser Stelle möchte ich aber noch einmal daran erinnern, dass „Dune“ sich keine Mühe dabei gibt, der Prämisse gegenüber bereits negativ eingestellte Kinobesucher*innen abzuholen. Ihr müsst die Mischung aus Science Fiction (Raumschiffe, Laserwaffen, Körperschilde) und Altbekanntem (Schwerter, Stierkämpfe, Dudelsäcke) mögen oder zumindest dulden können, außerdem sollte jedem bewusst sein, dass der Protagonist nicht mehr und nicht weniger als Ninja-Jesus ist.
Sind wir uns in dieser Sache einig, gibt es keinen Grund, einen Besuch im Kino nicht zumindest in Erwägung zu ziehen. Einen Film mit so gutem CGI werdet ihr wahrscheinlich – wenn überhaupt – nur sehr selten schon gesehen haben und der Cast kann die gesamten 155 Minuten hindurch überzeugen. Und selbst nach reiflicher Überlegung und langem hin und her fällt mir kein Punkt ein, den ich mit dem Hammer der negativen Kritik bearbeiten könnte.
Nun ist nur noch zu hoffen, dass dieses Sci-Fi-Meisterwerk so erfolgreich wird, dass Villeneuve den zweiten Teil realisieren darf. Denn wenn diese Geschichte nicht zu Ende erzählt werden kann, macht dies Teil 1 zwar nicht weniger hervorragend, es wäre aber nichtsdestoweniger ein großer Verlust für die Kinowelt. Hoffen wir also auf eine baldige Fortsetzung.
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Fazit
„Dune“ von Villeneuve ist ein wahnsinnig guter Film, sofern man die Prämisse zu schätzen weiß und mit dieser Form von Sci-Fi glücklich werden kann. Sollte dies der Fall sein, bekommt ihr ein hervorragend erzähltes, visuell und audiotechnisch bombastisches Werk, mit einem exzellenten Cast, einer spannenden Handlung und vielen wirklich einfallsreichen Momenten. Mit Abstand der beste Science-Fiction-Film der letzten Jahre.
Bewertung: 5/5*****
Bild: „Dune“ (2021). © Warner Bros. Entertainment Inc.