Für Nicolas Cage stellen „Pig“, „Massive Talent“ und „Dream Scenario“ so etwas wie eine mental geprägte Trilogie dar. Er hat sogar laut darüber nachgedacht, ob er danach nicht in den Ruhestand treten sollte. Aber nein, das darf er nicht, angesichts solcher Filme wollen und brauchen wir mehr von Nicolas Cage, der im Grunde der einzige Schauspieler der letzten zehn Jahre ist, der kontinuierlich das Publikum und sich selbst herausfordert – mit Filmen, die hochgradig unkonventionell sind.
Inhalt von Dream Scenario – Der Mann unserer Träume (Filmkritik)
von Peter Osteried | 19.12.2023
Der Mystery-Film „Dream Scenario“ ist ab dem 21. März 2024 im Kino zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Nicolas Cage.
Bild: Szene aus dem Film „Dream Scenario“ (c) A24
Für Nicolas Cage stellen „Pig“, „Massive Talent“ und „Dream Scenario“ so etwas wie eine mental geprägte Trilogie dar. Er hat sogar laut darüber nachgedacht, ob er danach nicht in den Ruhestand treten sollte. Aber nein, das darf er nicht, angesichts solcher Filme wollen und brauchen wir mehr von Nicolas Cage, der im Grunde der einzige Schauspieler der letzten zehn Jahre ist, der kontinuierlich das Publikum und sich selbst herausfordert – mit Filmen, die hochgradig unkonventionell sind.
Dream Scenario – Zur Handlung
Paul Matthews ist Professor und der Inbegriff der Langeweile, aber dann ändert sich sein Leben schlagartig. Denn immer mehr Menschen beginnen, ihn in ihren Träumen zu sehen. Er ist dort nur ein passiver Beobachter, aber er ist da – ein Phänomen, das sich verbreitet und von den Medien auch ausgeschlachtet wird. Paul genießt die unerwartete Aufmerksamkeit, weil er auch hofft, sie nutzen zu können, um endlich einen Buch-Deal zu landen. Etwas, das ihm bislang nicht geglückt ist.
Aber diese Aufmerksamkeit hat auch eine Kehrseite, und das umso mehr, als die Träume der Menschen beginnen, sich zu verändern. Sie werden düsterer und Pauls Traum-Ich ist nicht länger passiver Zuschauer …
Dream Scenario – Eine Kritik
Als Kristoffer Borgli das Skript dem Studio A24 vorstellte, wollte dieses, dass Ari Aster den Film macht. Der war auch interessiert und hatte sogar schon einen Hauptdarsteller auserkoren: Adam Sandler. Da Borgli dann jedoch mit „Sick of Myself“ gezeigt hatte, was er konnte, durfte er selbst sein Skript verfilmen. Noch dazu mit einem Schauspieler, der ihm weit lieber als Adam Sandler war. Borgli wollte Nicolas Cage. Der war vom Drehbuch beeindruckt und entwickelte, wie er das immer tut, den Look seiner Figur. Die Halbglatze und der Bart sind Cages Idee.
Bild: Szene aus dem Film „Dream Scenario“ (c) A24
Der Film ist sehr innovativ. Er ist so gut, dass das Ende nicht vorhersehbar ist. Eine Seltenheit im modernen Kino und darum umso wuchtiger. Denn „Dream Scenario“ überrascht und zieht in den Bann. Weil die Idee so verflucht spannend ist, insbesondere auch, weil der Film genau betrachtet, wie die Menschen auf Paul reagieren. Das gilt dann auch besonders, als die Träume heftiger werden. Da greift Borgli dann ein aktuelles Thema auf. Es geht um Trigger, um Traumata, aber auch um die Frage, wer für sie die Verantwortung trägt und wie man mit ihnen umgeht. Zugleich wird Paul ein Opfer der Cancel-Culture, wenn auch aus gänzlich anderen Gründen, als in der realen Welt. Und doch: Damit erreicht der Film auch immense Aktualität.
Cage spielt hervorragend. Nuanciert, auch subtil, gar nicht so überbordend, wie man das von ihm gewohnt ist. Nur in wenigen Szenen weckt er Erinnerungen an den entfesselten Cage. Hier zeigt er sich vor allem als ernstzunehmender, vielschichtiger Schauspieler.
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Fazit
Sehenswertes Mysterium, das aus einer faszinierenden Prämisse einen umwerfenden Film gemacht hat.
Bewertung: 5/5*****
Bild: Filmplakat zum Film „Dream Scenario“ (c) A24