Es ist nur eine sehr kurze Passage in Bram Stokers Roman „Dracula“ – die Überfahrt von Varna nach London. Im Buch ist es das Logbuch, das die Kämpfer gegen Dracula zu lesen bekommen. Filmisch war das Ganze nie besonders ausgebreitet, nur bei der dreiteiligen „Dracula“-Miniserie bei Netflix ist ein ganzer Teil dieser Reise gewidmet. An „The Last Voyage of the Demeter“ wurde über viele Jahre hinweg gearbeitet. Jetzt ist der Film da, und er ist … nett.
Inhalt von Die letzte Fahrt der Demeter – Auf hoher See mit dem Monster (Filmkritik)
von Peter Osteried | 11.08.2023
Der Horrorfilm „Die letzte Fahrt der Demeter“ ist ab dem 17. August im Kino zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film.
Bild: “Die letzte Fahrt der Demeter” (c) Universal Pictures Germany
Es ist nur eine sehr kurze Passage in Bram Stokers Roman „Dracula“ – die Überfahrt von Varna nach London. Im Buch ist es das Logbuch, das die Kämpfer gegen Dracula zu lesen bekommen. Filmisch war das Ganze nie besonders ausgebreitet, nur bei der dreiteiligen „Dracula“-Miniserie bei Netflix ist ein ganzer Teil dieser Reise gewidmet. An „The Last Voyage of the Demeter“ wurde über viele Jahre hinweg gearbeitet. Jetzt ist der Film da, und er ist … nett.
Die letzte Fahrt der Demeter – Zur Handlung
In Varna nimmt man neue Fracht und neue Crewmitglieder an Bord der Demeter. Dann beginnt die Reise, doch es dauert nicht lange, und erste Probleme stellen sich ein. Erst wird eine blinde Passagierin gefunden, dann werden die Tiere an Bord brutal abgeschlachtet. Ein Mitglied der Besatzung sieht ein Monster, aber man hält das für Hirngespinste.
Nach und nach verschwinden jedoch immer mehr Crewmitglieder. Die Demeter ist verflucht und ihr Weg führt die Männer an Bord geradezu in die Hölle …
Die letzte Fahrt der Demeter – Eine Kritik
Ein paar Seiten Roman auf fast zwei Stunden Laufzeit zu strecken, ist eine Kunst – oder ein Problem. Denn man muss auch Material finden, mit der man diese Laufzeit erreichen kann. Die Romanvorlage gibt da nur wenig her. Wenige Informationen über die Crew sind gegeben, und auch die Ereignisse werden nur angerissen. Man konnte beim Film also einigermaßen frei die Geschichte erzählen. Aber das gelingt nur bedingt gut.
Bild: “Die letzte Fahrt der Demeter” (c) Universal Pictures Germany
Denn einerseits merkt man, wo die Autoren strecken mussten und die Logik fallen ließen (Stichwort: Zu Vampiren transformierte Crewmitglieder), zum anderen ist auch das Ende frei von jedwedem Sinn. Es ist kein nennenswerter Spoiler, aber an einem Punkt der Geschichte beschließen die Überlebenden, das Monster zu vernichten. Wann tun sie das? Nachts, wenn es aktiv ist. Man hätte auch einfach das Schiff tagsüber in Brand stecken und mit dem Rettungsboot verschwinden können.
Die Umsetzung ist allerdings schön. Schön düster, schön atmosphärisch. Es sind tolle Bilder, die hier gelingen. Sie sorgen auch für klassisches Gruselfeeling, erinnert der Film doch an den gotischen Horror längst vergangener Tage. Ob das aber für ein modernes Publikum so packend ist, auch wenn ein paar Jump Scares vorhanden sind?
Die Besetzung ist durch die Bank gut, angesichts der Lauflänge hätte man sich aber gewünscht, dass der Spannungsaufbau etwas stärker fokussiert worden wäre. Was praktisch völlig fehlt: Dass die Männer über die Ereignisse an Bord sprechen, wodurch sich ein weiteres Spannungsfeld ergibt, das hier aber nur in einer einzigen Szene kurz angerissen wird.
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Fazit
Fans des Romans oder auch bisheriger „Dracula“-Verfilmungen dürften hier deutlich mehr Freude haben, als Uneingeweihte. Man weiß um das Schicksal des Schiffs, die Spannung bezieht der Film also nicht aus dem Kampf mit dem Vampirfürsten. Vielmehr geht es um Stimmung und Atmosphäre, und davon ist hier reichlich vorhanden.
Bewertung: 3/5***
Bild: “Die letzte Fahrt der Demeter” (c) Universal Pictures Germany
Bild: “Die letzte Fahrt der Demeter” (c) Universal Pictures