Der Exorzist: Bekenntnis – 50 Jahre später (Filmkritik)

Es ist ein gutes Marketing-Tool, „Der Exorzist: Bekenntnis“ als direktes Sequel zu William Friedkins „Der Exorzist“ aus dem Jahr 1973 zu bewerben. Anders als bei David Gordon Greens „Halloween“-Filmen wird hier aber auch keines der Sequels, die innerhalb dieser 50 Jahre entstanden, negiert. Denn die Verbindung zum Originalfilm ist ohnehin nur recht marginal.

Inhalt von Der Exorzist: Bekenntnis – 50 Jahre später (Filmkritik)

von Peter Osteried | 04.10.2023

Der Horrorfilm „Der Exorzist: Bekenntnis“ ist ab dem 5. Oktober im Kino zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film von David Gordon Green.

Exorzist Bekenntnis 2023 Filmszene 002 (c) Universal PicuresBild: „Der Exorzist: Bekenntnis“ (c) Universal Pictures

Es ist ein gutes Marketing-Tool, „Der Exorzist: Bekenntnis“ als direktes Sequel zu William Friedkins „Der Exorzist“ aus dem Jahr 1973 zu bewerben. Anders als bei David Gordon Greens „Halloween“-Filmen wird hier aber auch keines der Sequels, die innerhalb dieser 50 Jahre entstanden, negiert. Denn die Verbindung zum Originalfilm ist ohnehin nur recht marginal.

Der Exorzist: Bekenntnis – Zur Handlung

Die Mädchen Angela und Katherine verschwinden. Ihre Eltern sind verzweifelt und suchen sie, finden aber nur ihre Schuhe und einen Rucksack. Erst drei Tage später werden die Mädchen gefunden – 30 Meilen entfernt. Sie können sich an nichts erinnern, Untersuchungen zeigen aber, dass sie nicht missbraucht wurden.

Das Leben kann also weitergehen, aber die Mädchen verhalten sich zusehends merkwürdiger. Nachdem Angela ihren Vater angreift, bringt er sie in die Psychiatrie und wird von einer Schwester auf das Buch von Chris MacNeill aufmerksam gemacht. Die hat vor 50 Jahren praktisch dasselbe erlebt …

Exorzist Bekenntnis 2023 Filmszene (c) Universal PicuresBild: „Der Exorzist: Bekenntnis“ (c) Universal Pictures

Der Exorzist: Bekenntnis – Eine Kritik

Wenn man einen Film wie „Der Exorzist“ fortsetzt, muss man sich auch den Vergleich gefallen lassen, und der kann nur so ausfallen, dass Friedkins Werk noch immer haushoch über allem ragt. Er hat die Formel des Exorzismus-Films entwickelt, er ist immer noch das, an dem sich jeder Genre-Film in dieser Richtung orientieren muss. Der Auftakt von „Der Exorzist: Bekenntnis“ ist ganz gut. Stimmungsvoll. Im Mittelteil zerfasert das Ganze dann etwas, auch und gerade, weil David Gordon Green unbedingt Ellen Burstyn dabeihaben wollte. Die 90-jährige Schauspielerin spielt dieselbe Rolle wie vor 50 Jahren – die Mutter von Regan.

Mit Jamie Lee Curtis bei „Halloween“ wollte Green seinen Film in Ermangelung eines besseren Worts mit der Einbeziehung eines Original-Stars legitimer machen. So ist es hier mit Ellen Burstyn. Ihre Figur Chris MacNeill hat sich entwickelt. Sie hat ein Buch über ihre Erlebnisse geschrieben und Exorzismen aller Glaubensrichtungen studiert. Im Grunde ist sie also die alte weise Frau, an die sich der sich sorgende Vater wendet. Aber ihre wenigen Szenen sind mehrheitlich wenig ergiebig. Insbesondere das Treffen mit einem der besessenen Mädchen wirkt ungelenk in die Handlung integriert – als ob man krampfhaft versucht hätte, Burstyn irgendwas Essenzielles zu tun zu geben. Damit einher geht übrigens auch ein ganz, ganz kleiner Cameo-Auftritt, von dem es hieß, dass es ihn hier gar nicht geben würde, aber der schließt zumindest den Kreis zum ersten Film und bringt Mutter und Tochter so etwas wie ein bisschen Frieden.

Letztlich hätte man diese Figur aber auch x-beliebig ersetzen können. Für den eigentlichen Film ist sie nicht von Belang. Der folgt dem konventionellem Exorzismus-Erzählmuster und bietet kaum was Neues. Aber eben nur kaum, ein bisschen was gibt es schon. Es ist erfrischend zu sehen, dass der Film anerkennt, dass dämonische Besessenheit schon vor dem Aufkommen des Katholizismus existierte, weswegen der Exorzismus am Ende auch anders abläuft als üblich, nämlich in Form eines Amalgams verschiedener Glaubensrichtungen. Das ist ein interessanter und auch mal neuer Ansatz, den der Film sogar nutzt, um das bekannte Exorzist-Mantra „Die Kraft Jesu Christi bezwingt dich“ zu persiflieren.

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Fazit

David Gordon Green sieht den Film als Auftakt einer neuen Trilogie. Er lässt aber nicht viel Spielraum, am Ende ist im Grunde alles gesagt und getan – wenn er in einem weiteren Teil nicht stark auf Linda Blair setzen will, um seine Filme an den von William Friedkin zu binden. Aber: Mehr als solide ist „Der Exorzist: Bekenntnis“ nicht. Es ist längst nicht ausgemacht, dass er gut genug läuft, um eine Fortsetzung zu rechtfertigen.

Bewertung: 3/5***

Exorzist Bekenntnis 2023 Filmplakat KInostart DE (c) Universal PicuresBild: „Der Exorzist: Bekenntnis“ (c) Universal Pictures