Angepriesen ist DELICIOUS als Thriller, er besitzt auch derlei Elemente, funktioniert über größere Strecken aber als wenig interessantes Drama. Der Titel ergibt dann auch erst zum Ende hin einen Sinn. Mehr oder weniger.
Delicious – Zur Handlung
Eine wohlhabende Familie macht in Südfrankreich Urlaub. Als sie in einem Hotel essen, werden sie von jungen Mitarbeitern beobachtet, die in ihnen die perfekten Opfer gefunden zu haben glauben. Es wird alles so eingefädelt, dass es aussieht, als hätte der Vater Teodore angefahren. Die junge Frau wird mit nach Hause genommen, lässt sich erst mit einer Zahlung abspeisen, kommt dann jedoch zurück, da sie als Haushälterin für die Familie arbeiten will. Darauf lässt sich diese ein, ohne zu ahnen, wen sie sich da ins Haus geholt hat …

Delicious – Eine Kritik
Derlei Geschichten hat man schon häufig gesehen, inklusive des Versuchs von Teodora, dem von Fahri Yardim gespielten Familienvater näherzukommen, während sich dessen Frau eine Affäre leistet. Das alles ist vor schöner Kulisse, aber auch recht träge inszeniert. Die Erzählung verläuft viel zu langsam, das Interesse des Publikums büßt der Film so schnell ein.
Das ändert sich dann auch nicht mehr im großen Finale, das zeigt, worauf es die jungen Leute wirklich abgesehen haben. Es ist nämlich nicht die typische Verführungs- oder später auch Home-Invasion-Geschichte, eher schon versteht sich DELICIOUS als Kommentar auf den Klassenkampf. Von uns gibt es viele, sagt Teodora, während ihr nur wenige seid. Was dann passiert, ergibt kaum Sinn, soll aber wohl Schockwirkung haben. Das Ende ist entsprechend eigentümlich, fragwürdig, aber zumindest das einzig Originelle an diesem Film.