Deadpool & Wolverine – Die Party des Jahres

Der Superheldenfilm „Deadpool & Wolverine“ startet am 24. Juli in den Kinos. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Ryan Reynolds und Hugh Jackman.

Deadpool & Wolverine (c) Disney
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Besser gelaunt kann man aus einem Film nicht herausgehen. DEADPOOL & WOLVERINE ist der Film, der nicht nur die Fox-Ära mit den Mutanten und Co. würdig zu Grabe trägt, sondern die beiden Helden auch ins MCU bringt – und das mit einem echten Knaller. Denn so viel Spaß wie dieser Film hat schon lange keine Marvel-Produktion gemacht. Weil es gelingt, einerseits selbstironisch den MCU-Zustand zu bewerten, andererseits eine Geschichte erzählt, die purer Fan-Service ist, diesen aber so entwaffnend wie SPIDER-MAN: NO WAY HOME auf die Leinwand zaubert, und das in einem Spektakel, das Augen und Ohren übergehen lässt.

Deadpool & Wolverine – Zur Handlung

Deadpool erfährt, dass seine Zeitlinie enden wird, weil eine Ankerfigur fehlt. Mit Logans Tod ist auch sei Universum dem Untergang geweiht. Die TVA, die dafür sorgt, dass der heilige Zeitstrang nicht tangiert wird, bietet ihm an, ins MCU zu wechseln, wo er endlich ein Avenger werden könnte, aber Deadpool denkt gar nicht dran.

Er klaut ein Zeitsprunggerät und sucht nach einem passenden Wolverine, der den Logan seiner Welt ersetzen kann. Dumm nur, dass er den miesesten aller Logans dafür ausgewählt hat …

Deadpool & Wolverine – Eine Kritik

Der gut zwei Stunden lange Film ist extrem rasant, und er ist vollgestopft mit Cameos, mit Inside-Jokes, mit Details am Bildrand und -hintergrund und einer solchen Vielzahl von Deadpool-Varianten, dass man Angst haben könnte, dass es alles zu viel ist. Aber im Gegenteil, es ist genau richtig. Ein Film, der mit reichlich Aha- und Wow-Momenten daherkommt. Schon der Anfang, als Deadpool seinen toten Logan ausbuddelt und die Stabsangaben eingeblendet werden, ist eine Wucht. Dynamisch, action- und einfallsreich und mit einem Popsong unterlegt, der eigentlich nicht passen dürfte, aber es doch tut, zumal Wade Wilson auch ein Tänzchen wagt.

Dass Marvel Hugh Jackman mit dem Skript zu diesem Film überzeugen konnte, nach dem grandiosen LOGAN noch einmal Wolverine zu spielen, überrascht nicht. Er ist so gut, dass man ihn im Grunde auch gerne weiterhin als Wolverine im MCU sehen würde. Und wer weiß, vielleicht kommt es dazu, denn immerhin witzelt Deadpool, dass Disney Jackman immer wieder zurücklocken wird, bis er 90 Jahre alt ist.

Der Film ist der wunderbare Abgesang auf die Zeit der Fox-Ära. Im Nachspann gibt es auch Szenen und Outtakes dieser Filme zu sehen. Er bietet den idealen Schlusspunkt, weil er mit dem Multiversum auch das perfekte Vehikel hat, und mit der aus der Serie LOKI bekannten TVA auch eine schurkische Organisation, die perfekt ist (auch wenn sie eigentlich gut ist und nur ein Ausreißer böse ist, aber egal…).

Ryan Reynolds und Hugh Jackman sind zusammen großartig. Sie schenken sich nicht nur verbal kräftig, ihre Kämpfe gegeneinander gehören zum Besten, was das Kino rund um die Mutanten je hervorgebracht hat. Auch und gerade deswegen, weil hier Fan-Wünsche erfüllt werden, so wie der mit Wolverine comicakkuratem Kostüm, das er erstmal in 24 Jahren trägt! Als er die Maske aufsetzt, ist das ein großer Moment, das darauffolgende Massaker ist wiederum die reinste Splatterorgie.

DEADPOOL & WOLVERINE hat hierzulande eine FSK-16-Freigabe erhalten, in den USA ist er R-Rated und damit nicht für Kinder zugelassen. Das ist wohl auch dem sexuellen Gehalt einiger Gags zu verdanken. Die sind gut aber längst nicht alles. Immer, wenn Deadpool die vierte Wand durchbricht und den Zuschauer anspricht, ist das vergnüglich, und das noch mehr, wenn Ryan-Reynolds-Filme mit ins Spiel kommen.

Es gibt ein ganzes Heer an Gastauftritten. Einige hat man erwartet, andere sind wirklich überraschend. Und: Die Nachspannsequenz ist ein letzter großer Lacher.

FAZIT
Wenn Marvel die Energie dieses Films, seinen Ideenreichtum, seine originelle Art auf das übrige MCU übertragen kann, dann wird es zu alter Größe zurückfinden. Und wenn nicht, dann lässt sich Deadpool als Allzweckwaffe einsetzen. Ein Avenger, ein X-Man? Völlig egal, Hauptsache, Reynolds spielt die Rolle noch lange (und Jackman gerne auch).
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