Das Privileg: Die Auserwählten – Horror aus deutschen Landen (Filmkritik)

Felix Fuchssteiner und Katharina Schöde, die die Edelstein-Trilogie nach den Romanen von Kerstin Gier verantworteten, melden sich ein paar Jahre später mit einem weiteren Genre-Film zurück. Der Fantasy folgt nun der Horror, und das als gänzlich originärer Stoff. Im Kino ein solches Projekt umzusetzen, wäre wohl schwer gewesen, Netflix zeigte aber Interesse.

Inhalt von Das Privileg: Die Auserwählten – Horror aus deutschen Landen (Filmkritik)

von Peter Osteried | 07.02.2022

Der Horrorfilm „Das Privileg: Die Auserwählten“ startet am 9. Februar bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum deutschen Genre-Film.

Das Privileg Horrorfilm 2022 NetflixBild: Szene aus dem Horrorfilm “Das Privileg” (c) Netflix

Felix Fuchssteiner und Katharina Schöde, die die Edelstein-Trilogie nach den Romanen von Kerstin Gier verantworteten, melden sich ein paar Jahre später mit einem weiteren Genre-Film zurück. Der Fantasy folgt nun der Horror, und das als gänzlich originärer Stoff. Im Kino ein solches Projekt umzusetzen, wäre wohl schwer gewesen, Netflix zeigte aber Interesse.

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Das Privileg: Die Auserwählten – Zur Handlung

Finn (Max Schimmelpfennig) erlebte als Kind mit, wie seine Schwester umkam – tatsächlich musste er nachhelfen, weil sie ihn von der Brücke mit in die Tiefe reißen wollte. Jetzt ist Finn im Alter, in dem seine Schwester damals war. Er ist in Therapie, er erhält Medikamente, er ist verliebt, traut sich aber nicht, es Samira zu sagen, und er hat in Lena (Lea van Acken) eine beste Freundin. Als er auf einer Party Ecstasy nimmt, hat er Halluzinationen. Später zuhause glaubt er mitzuerleben, wie seine Eltern eine Art Ritual abhalten, mit seiner zweiten Schwester Sophie im Mittelpunkt. Aber kann er dem, was er gesehen hat, wirklich trauen? Oder ist das alles nur Teil einer Psychose?

Und wenn es keine Psychose ist, wieso wurde einer seiner Kumpel ermordet? Und was verbirgt sein Vater als CEO einer großen Pharma-Firma?

Das Privileg Szene Horrorfilm 2022 NetflixBild: Szene aus dem Horrorfilm “Das Privileg” (c) Netflix

Das Privileg: Die Auserwählten – Eine Kritik

Der Anfang ist gut, stimmungsvoll, auch rasant, und mit genau dem Maß an Mysterium, dass man gleich bei der Stange bleibt. Allerdings zerfasert der Film im Verlauf der Erzählung immer mehr, weil Fuchssteiner und Schöde sich scheinbar nie entscheiden können, in welche Richtung sie gehen wollen. Man hat Body-Horror-Elemente, ebenso wie Seancen, Rituale, Körperfresser, schemenhafte Monster, Familiengeheimnisse und Exorzismen – und das alles wird in eine Narrative hineingestopft.

„Das Privileg: Die Auserwählten“ ist damit hoffnungslos überfrachtet und unausgegoren. Manche Schauspieler sind auch überfordert, so, als ob ihnen der Sprung nicht gelingt, von den typischen deutschen Dramen hin zu übernatürlichem Horror, denn die Dialoge wirken gerade auch bei den älteren Mimen nicht immer überzeugend. Die jungen Akteure sind indes voll auf der Höhe. Sie genießen wohl auch die seltene Gelegenheit, in einem Genre-Film aktiv sein zu können.

Die Story wird am Ende immer abstruser. Das mag dem Medium Heftroman gegenüber despektierlich sein, aber man fühlt sich an die ganzen diesbezüglichen Horror-Reihen erinnert. Die Geschichten sind häufig ein wenig trashig, und das gilt auch für diesen technisch einwandfreien Film.

Das Ende baut dann natürlich noch eine Fortsetzung auf, so wie es bei Horrorfilmen nicht unüblich ist. Ob es dazu kommt, hängt davon ab, wie häufig der Film weltweit von den Netflix-Usern gesehen wird.

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Fazit

Deutscher Horror ist selten. Im Grunde muss man immer auch ein Auge zudrücken, da sich die deutschen Filmemacher in ein Genre vorwagen, mit dem es bis dato nur wenig Berührung gab. Das kann in unterkühlten oder überbordenden Filmen enden. „Das Privileg: Die Auserwählten“ ist Letzteres, denn der Film will zu viel auf einmal. Weniger hätte hier sehr viel mehr sein können.

Bewertung: 2/5**

Das Privileg Horrorfilm 2022 Poster  Netflix

Bild: Poster zum Horrorfilm “Das Privileg” (c) Netflix