Seit mehr als 50 Jahren ist „Star Trek“ eines der größten Science-Fiction-Franchises aller Zeiten und sowohl im Kino, als auch im Fernsehen erfolgreich. Dies ist eine kleine Zeitreise querbeet durch alle Serien und Filme und mit einem Ausblick auf die Zukunft.
Inhalt von Das große Star Trek Special
von Peter Osteried | 25.03.2022
Seit mehr als 50 Jahren ist „Star Trek“ eines der größten Science-Fiction-Franchises aller Zeiten und sowohl im Kino, als auch im Fernsehen erfolgreich. Dies ist eine kleine Zeitreise querbeet durch alle Serien und Filme und mit einem Ausblick auf die Zukunft.
Bild (c) NBC
Star Trek von Gene Roddenberry
Die erste Ausstrahlung von „Star Trek“ im amerikanischen Fernsehen fand im Jahr 1966 statt. Zu dem Zeitpunkt arbeitete Gene Roddenberry schon zwei Jahre an der Show. Mit der Episode „Der Käfig“ hatte er eine Pilotepisode produziert, die dem Sender NBC zu intellektuell war. Man hatte bei „Star Trek“ mehr Kämpfe mit außerirdischen Aggressoren und weniger Science Fiction, die zum Nachdenken anregt, erwartet. Mit dieser Form von „Star Trek“ wollte man nicht weitermachen, also setzte sich Gene Roddenberry noch einmal hin. Er verwarf die Figuren der Serie – nur der Vulkanier Spock blieb, und das, obwohl der Sender ihn wegen seiner satanischen Ohren am liebsten loswerden wollte.
Roddenberry ersann eine neue Crew um Captain Kirk. Ein neuer Pilotfilm mit dem Titel „Die Spitze des Eisbergs“ wurde produziert. Er gefiel dem Sender und war die Blaupause für die spätere Serie, aber Änderungen standen noch an. In dieser ersten Folge ist Dr. McCoy, der beste Freund von Captain James T. Kirk, noch nicht dabei. Er kam erst in der zweiten dazu. Außerdem wurden die Uniformen noch einmal überarbeitet.
Im September 1966 ging „Star Trek“ in den USA auf Sendung. Ein gigantischer Erfolg war die Serie nicht, aber sie fand ihre Fans. Nach der zweiten Staffel drohte jedoch die Absetzung, was zu einem der frühen Fälle führte, in denen das Fandom eine Kampagne zur Rettung einer Serie startete. NBC wurde mit zahlreichen Briefen geflutet, so dass man nachgab und eine dritte Staffel in Auftrag gab. Allerdings erhielt die einen sehr ungünstigen Sendeplatz, so dass nach dieser dritten Staffel wirklich Schluss war. „Star Trek“ hatte von 1966 bis 1969 existiert. Wie Hunderte andere Serien hätte es das nun gewesen sein können, aber die Serie blühte nach der Erstausstrahlung richtig auf.
In den USA gibt es ein paar Networks, die landesweit senden, aber hunderte lokale Sender, an die „Star Trek“ lizensiert wurde. Die Show fand damit in den 1970er Jahren ein ungleich größeres Publikum. Ein Publikum, das mehr forderte.
Die Zeichentrickserie
Das erste Ergebnis dieser Forderung war 1973 eine Rückkehr von „Star Trek“ ins Fernsehen, wenn auch nur in Zeichentrickform. „Star Trek: The Animated Series“ debütierte im September 1973. Die Zeichnungen waren der Standard jener Zeit – also nicht besonders elaboriert. Aber die Figuren und die Settings glichen der klassischen Fernsehserie. Und noch wichtiger: Die Schauspieler der Originalserie liehen ihren Figuren die Stimme. Nur auf einen musste man verzichten: Walter Koenig als Pavel Chekov.
Für Samstagvormittagsunterhaltung war die Serie vielleicht ein bisschen zu anspruchsvoll. Die Folgen waren kürzer als bei der Originalserie, die Geschichten aber klassisches „Star Trek“. Entsprechend waren und sind sie auch etwas für erwachsene Zuschauer, die mehr von Captain Kirk und Co. sehen wollen. Und dennoch: Die Quoten passten nicht. Nach nur 22 Folgen war mit der Wiederauferstehung von „Star Trek“ Schluss.
Bild: (c) NBC
Phase II
Das Interesse an „Star Trek“ war dennoch ungebrochen. Darum begannen zur Mitte der 1970er Jahre auch Überlegungen, eine neue Serie aus der Taufe zu heben. Es sollte eine neue Fünf-Jahres-Mission des Raumschiffs Enterprise werden, um neue Welten und neue Zivilisationen zu erkunden. Die Stars der Originalserie waren auch gerne bereit, ihre Rollen wieder zu spielen. Mit einer Ausnahme: Leonard Nimoy. Er war so sehr auf die Rolle des Vulkaniers festgelegt worden, dass er sie nicht noch einmal spielen wollte. Darum entwickelte Gene Roddenberry mit Xon einen neuen Vulkanier, der Kirk auf der Brücke zur Seite stehen sollte. Mit David Gautreaux hatte man die Figur sogar schon besetzt. Außerdem sollte Ilya, gespielt von Persis Khambatta, neu an Bord der Enterprise sein.
Die Entwicklung war weit gediehen, die Dreharbeiten standen kurz bevor, als Paramount den Stecker zog. Man hatte kein Interesse mehr an einer neuen Fernsehserie. Nach dem Erfolg von „Star Wars“ wollte man „Star Trek“ ins Kino bringen. Gene Roddenberry begann also damit, die Geschichte eines Films zu entwickeln.
Bild: Star Trek: Der Film (c) Paramount
Die Filme mit der alten Crew
Der Weg zu „Star Trek: Der Film“ (1980) war schwer und steinig. Es gab eine ganze Reihe unterschiedlicher Drehbücher, bis man endlich eines hatte, mit dem man dachte, der Zug zu den Sternen könnte damit perfekt ins Kino übersiedeln. Als Regisseur wurde Robert Wise gewählt, der praktisch in jedem Genre Meilensteine hervorgebracht hatte. Die Stars waren wieder an Bord. Selbst Leonard Nimoy kehrte als Spock zurück. David Gautreaux war damit raus, für Xon gab es keine Verwendung mehr. Ihm gab man dafür eine völlig irrelevante Nebenrolle im Film.
Neu an Bord war jedoch Ilya. Und einen neuen Captain gab es auch: Will Decker, gespielt von Stephen Collins. Denn James T. Kirk war längst zum Admiral befördert worden, fand sich nun aber auf der runderneuerten Enterprise wieder ein, um einmal mehr die Föderation zu retten – vor dem außerirdischen V’ger, der bei seiner Suche nach Wissen eine Spur der Vernichtung hinter sich her zieht.
Der Film war sündhaft teuer, an der Kinokasse aber auch erfolgreich. Jedoch bemängelten viele, dass er ziemlich langweilig war. Ganz zu schweigen davon, dass er ausgesprochen kühl war. Bei Paramount hatte man nicht das Gefühl, dass man auf Basis dieses Films weitermachen konnte. Ein Schuldiger war auch ausgemacht: Gene Roddenberry. Der war künftig nur noch beratend tätig.
Bild: Star Trek II: Der Zorn des Khan (c) Paramount Pictures
Als Produzent für „Star Trek II: Der Zorn des Khan“ (1982) heuerte man Harve Bennett an. Der Film wurde von Nicholas Meyer inszeniert. Der Look war anders, das Feeling auch. Mit Khan kehrte ein Gegner der alten Serie zurück und geboten ist ein grandioses Weltraumabenteuer, das am Ende sogar richtig tragisch wird. Denn Spock stirbt. Das geschah auf Wunsch von Leonard Nimoy, der verhindern wollte, die Rolle noch ewig spielen zu müssen. Aber letztlich konnte er doch nicht von ihr lassen. Schon gar nicht, als Harve Bennett ihm anbot, beim dritten Teil Regie zu führen.
Folgerichtig hieß der Film „Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock“. Genau darum ging es nun auch, wobei die Crew der Enterprise ihr eigenes, ausgemustertes Schiff kapern muss, um dem toten Freund beizustehen. Der Film endete auf dem Planeten Vulkan, aber die Frage war: Wie konnte man Kirk und Co. in den Augen der Sternenflotte rehabilitieren.
Bild: Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart (c) Paramount Pictures
Leonard Nimoy führte auch in „Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart“ (1986) Regie. Diesmal verschlägt es die Crew ins Kalifornien der 1980er Jahre, wo sie Buckelwale finden müssen. Denn die sind in der Zukunft ausgestorben, eine außerirdische Sonde versucht aber, mit ihnen in Kontakt zu treten und sorgt für Verheerungen auf dem Planeten. Der Film ist actionreich, abenteuerlich und auch witzig – er war seinerzeit der erfolgreichste Teil der Reihe. Ein fünfter Teil war sofort beschlossene Sache.
Diesmal durfte William Shatner auf dem Regiestuhl Platz nehmen. Bei „Star Trek V: Am Rande des Universums“ treffen Kirk und Co. auf Gott – oder zumindest auf ein Wesen, das sich als Gott ausgibt. Zudem gibt es mit Sybok den Halbbruder von Spock, von dem man zuvor nie gehört hatte. Der Film hat seinen Reiz, an der Kinokasse ging er jedoch unter. Ein sechster Film war darum fraglich, wurde aber bewilligt, da man daraufsetzte, zum 25-jährigen Jubiläum von „Star Trek“ im Jahr 1991 mit ihm punkten zu können.
Nicholas Meyer wurde für „Star Trek VI: Das unentdeckte Land“ (1991) zurückgebracht. Er erzählt eine Geschichte, die mit dem Klingonischen Reich spiegelt, wie in der realen Welt die Sowjetunion untergegangen ist. Der Film ist phänomenal, der wahrscheinlich beste der ganzen Reihe, der actionreich und vielschichtig erzählt und den Figuren mehr als gerecht wird. An der Kinokasse war er erfolgreich.
Bild: Star Trek VI: das unentdeckte Land (c) Paramount
Die nächste Generation
Als der sechste Film mit der klassischen Crew in den Kinos startete, war „Star Trek“ längst angewachsen. Im Jahr 1987 kehrte das Franchise ins Fernsehen zurück – mit einer neuen Enterprise und einer neuen Crew. „Star Trek: The Next Generation“ wurde von harten Fans, aber auch den Stars der Originalserie zuerst angefeindet. Der Anfang der von Gene Roddenberry ersonnenen Serie war auch holprig. Tatsächlich wurde sie erst besser, als Roddenberry auch hier nur noch konsultierend tätig war und Rick Berman begann, für die nächsten Jahre die Geschicke von „Star Trek“ zu leiten.
Die Serie spielt 78 Jahre nach der originalen Serie. Im Pilotfilm absolvierte DeForest Kelley als alter McCoy einen Gastauftritt, im Lauf der Jahre waren auch Spock und Scotty dabei, außerdem Spocks Vater, der Botschafter Sarek. Aber die Serie stand immer auf eigenen Füßen. Die Crew um Captain Jean-Luc Picard ist herausragend und wundervoll gestaltet. Mit ihr ließen sich sehr diverse Geschichten über sieben Staffeln hinweg erzählen.
Die größte Neuerung war, dass die Klingonen nicht länger der Feind waren, sondern Frieden herrschte. Mit Worf war auch ein Klingone an Bord der Enterprise. Im Verlauf der Serie wurde die klingonische Kultur immer weiter ausgebaut und die Geschichte um einen Kampf ums Klingonische Reich zu einem Meilenstein der Show.
Die Serie übertrumpfte ihren Vorgänger und war weit erfolgreicher. Sieben Staffeln gab es, dann erfolgte der Umzug ins Kino.
Bild: „Star Trek: Treffen der Generationen“ (c) Paramount
Picard und Co. im Kino
„Star Trek: Treffen der Generationen“ (1994) war der erste Film mit der Crew der nächsten Generation, allerdings wollte man eine Art von Staffelstabübergabe. Darum hat man einen Prolog, in dem Kirk verschwindet. Zu sehen waren auch Chekov und Scotty. Kirk taucht später wieder auf und muss zusammen mit Picard einmal mehr für das Gute kämpfen. Natürlich konnte dies nur auf eine Art enden: Mit dem Tod von James T. Kirk.
Danach war die Staffelstabübergabe perfekt. Der achte Film der Reihe war ganz der nächsten Generation vorbehalten. „Star Trek: Der erste Kontakt“ (1996) brachte eine neuerliche Begegnung mit den Borg, brandgefährlichen Cyborgs, die schon in der Serie für Highlights sorgten. Außerdem gab es eine Zeitreise, da die Borg den Erstkontakt der Menschen mit den Vulkaniern zu verhindern suchen, um so die Entstehung der Föderation zu sabotieren.
Der Film war in erster Linie pure Action, mit einem Picard, der in seiner Besessenheit, die Borg zu besiegen, schon an Ahab aus „Moby Dick“ erinnerte. Vor allem war dieser achte Film der bis dato erfolgreichste der Reihe.
Bild: „Star Trek: Der erste Kontakt“ (c) Paramount
Im Jahr 1998 folgte „Star Trek: Der Aufstand“, der Picard und Co. gegen die Sternenflotte stellt. Eine interessante Idee, bei der es aber an der Umsetzung haperte. Der Film konnte den Erfolg seines Vorgängers nicht wiederholen. Dennoch kam ein weiterer Film: „Star Trek: Nemesis“ (2002). Hier bekommt es Picard nicht nur mit den Romulanern, sondern auch mit einem Klon von sich selbst zu tun. Der wird übrigens vom jungen Tom Hardy gespielt.
Der Film floppte und beendete die klassische Filmreihe. An einen weiteren Film dachte Paramount über viele Jahre nicht mehr.
Stationäre Erzählungen
Während „Star Trek: The Next Generation“ lief, entschied man, eine zweite Serie zu lancieren. Mit „Star Trek: Deep Space Nine“ wuchs das Franchise im Jahr 1993 an. Entwickelt wurde die Show von Rick Berman und Michael Piller, die sie auf einer cardassianischen Raumstation spielen ließen – allerdings mit einer Besetzung der Sternenflotte. Zudem waren auch Bajoraner an Bord, die zuvor von den Cardassianern unterjocht worden waren. Schon das Setting machte klar: Diese Serie war deutlich politischer als alle anderen „Star Trek“-Formate. Zudem war es diesmal kein Zug zu den Sternen, sondern man war fest an einem Punkt verankert. Die anderen mussten hierherkommen, was der Show die Möglichkeit gab, stärker auf einen roten Faden zu setzen. Es gibt die klassischen Episoden, die eine Geschichte von A bis Z erzählen, aber immer auch wird die große Handlung vorangetrieben.
Das steigerte sich noch mit der vierten Staffel, als mit Michael Dorn der Klingone Worf auf die Station kam und der Konflikt mit dem Dominion sich auswuchs. Das Dominion? Das ist ein Machtblock im Gamma-Quadranten, der durch ein stabiles Wurmloch mit dem Alpha-Quadranten verbunden ist. Das Dominion ist der hauptsächliche Gegner, aber im Verlauf der Serie kam es auch zu neuen Konflikten mit den Klingonen, und die Cardassianer verbündeten sich mit den Feinden aus dem Gamma-Quadranten. Kurz gesagt: Mehr als alle anderen ist dies auch eine Kriegsserie, die ihre sieben Jahre mit einem Zehnteiler abschloss, der das Größte und Aufwendigste war, was man in Sachen „Star Trek“ im Fernsehen bis dahin gesehen hatte.
Bild: „Star Trek: Deep Space Nine“ (c) Paramount
Im Delta-Quadranten
Nachdem „Star Trek: The Next Generation“ ausgelaufen war, begann man mit der Entwicklung einer neuen Serie: „Star Trek: Voyager“. Diese debütierte im Jahr 1995 und erzählt von einem Schiff, das in den Delta-Quadranten verschlagen wird. Es wird Jahrzehnte dauern, um nach Hause zu fliegen, weswegen die aus ehemaligen Feinden bestehende Crew von Captain Kathryn Janeways Schiff sich zusammenraufen muss.
Die Serie wurde von Rick Berman, Michael Piller und Jeri Taylor entwickelt. Indem man die Handlung in den Delta-Quadranten versetzte, löste man sich auch vom restlichen „Star Trek“, da Gastauftritte bekannter Figuren und Spezies eher die Ausnahme, als die Regel sind. Es gab sie aber schon immer wieder – so tauchte z.B. auch Q auf, der ansonsten gerne Jean-Luc Picard das Leben schwer macht.
Zum Ende der dritten Staffel trennte man sich von der Figur Kes, die von Jennifer Lien gespielt worden war. An ihrer Stelle schloss sich in der vierten Staffel Jeri Ryan als von den Borg befreite Seven of Nine der Serie an. Von diesem Augenblick an wurden die Borg in „Star Trek: Voyager“ zu einem wichtigen erzählerischen Bestandteil.
Am Ende der sieben Staffeln gelingt es der Voyager natürlich, nach Hause zurückzukehren.
Bild: „Star Trek: Raumschiff Voyager“ (c) Paramount
Zurück an den Anfang
Nach dem Ende von „Star Trek: Deep Space Nine“ hatte man mit „Enterprise“ eine neue Serie entwickelt, die wenig später in „Star Trek: Enterprise“ umgetauft wurde. Hierbei handelt es sich um ein Prequel, das lange vor der klassischen Serie spielt und nach dem Kontakt von Menschen und Vulkaniern zeigt, wie die Sternenflotte ein erstes Schiff ins All schickt. Die Enterprise steht unter dem Kommando von Captain Jonathan Archer, gespielt von Scott Bakula.
Die Show hatte es von Anfang an nicht leicht. Schon allein deswegen, weil Prequels immer schwierig sind, aber auch, weil sich beim Publikum eine gewisse „Star Trek“-Müdigkeit eingestellt hatte. Als die Serie im Jahr 2001 startete, gab es seit 14 Jahren regelmäßig „Star Trek“ im Fernsehen – und viele Jahre davon sogar zwei Serien. Und dazu noch ein paar Filme.
Die neue Serie hatte Schwierigkeiten, ihr Publikum zu finden. Der Titelsong missfiel vielen, die Geschichten waren anfangs etwas langsam, aber die Show entwickelte sich. In der vierten Staffel fand man gar eine Story, die man als Reaktion auf den Terror des 11.9. sehen konnte. Aber es war auch die letzte Staffel. Die Quoten waren schlecht und „Star Trek: Enterprise“ wurde nach nur vier Staffeln eingestellt.
Bild: „Star Trek: Enterprise“ (c) Paramount
Eine neue Trilogie
Nach dem Ende von „Star Trek: Enterprise“ wurde es um das Franchise still. Keine neuen Filme, keine neuen Serien waren angekündigt. Erst im Jahr 2009 kehrte „Star Trek“ zurück – ins Kino. Mit einem Film, der die bisherige Kontinuität über Bord warf. Denn J.J. Abrams erzählt hier vom ersten Abenteuer von James T. Kirk und den Recken der Enterprise – und zwar, bevor Kirk überhaupt Captain war.
Dies ist aber kein Prequel, denn am Anfang wird durch den romulanischen Schurken Nero die Zeitlinie verändert. Vulkan wird vernichtet und nichts ist mehr, wie Fans das kennen. Die Filme spielen in der so genannten Kelvin-Zeitlinie und sind separat von den bisherigen Filmen und Serien zu sehen, auch wenn der Ausgangspunkt zeitlich vor der klassischen „Star Trek“-Serie liegt.
Die jungen Versionen der bekannten Figuren mussten besetzt werden. Man fand erstaunlich gute Pendants. Chris Pine ist nicht nur ein guter Captain Kirk, er hat auch die Manierismen von William Shatner drauf. Zachary Quinto ist Spock und Karl Urban McCoy. Es gibt in diesem Film aber auch noch den ursprünglichen Spock. Leonard Nimoy spielt noch einmal den Vulkanier.
Bild: „Star Trek (c) Paramount
Im Jahr 2013 kam mit „Star Trek Into Darkness“ der zweite Teil, in dem Kirk und Co. auf Khan treffen – diesmal gespielt von Benedict Cumberbatch. Auch dieser Film war erfolgreich, weswegen Paramount mit „Star Trek Beyond“ (2016) einen weiteren in Auftrag gab. Dieser wurde von J.J. Abrams nur noch produziert, die Geschichte ist weniger mitreißend und der Erfolg an der Kinokasse war deutlich minimiert.
Ein vierter Teil war fraglich, aber es sollte einer kommen. Eine Geschichte war angedacht, in der Kirk auf seinen Vater trifft – der war im Prolog des ersten Films von Chris Hemsworth gespielt wurden. Das Projekt wurde nichts, wohl, weil die Gagenforderungen nicht dem entsprachen, was Paramount zu zahlen bereit war. Weitere Filme waren angedacht, nichts tat sich jedoch, bis Paramount Anfang 2022 verlautbarte, ein vierter Film würde Ende des Jahres gedreht – da wussten die Stars selbst noch nichts davon. Mittlerweile hat man sich zusammengerauft, so dass der vierte Film wohl wirklich Ende 2023 zu erwarten ist.
Bild: „Star Trek: Beyond (c) Paramount
Vor und zurück in der Zeit
Im Jahr 2017 kehrte „Star Trek“ auf die Mattscheibe zurück. Für den hauseigenen Streaming-Dienst CBS All Access, aus dem später Paramount+ wurde, produzierte man mit „Star Trek: Discovery“ eine neue Serie. Wieder mal war es ein Prequel, was vielen nicht schmeckte, zumal es schon mit dem Aussehen der Klingonen sofort Diskrepanzen gab. Was auch manche bemängelten: Michael Burnham ist Spocks Adoptivschwester. Nach Sybok war sie die zweite Verwandte, von der man zuvor nie etwas gehört hatte.
Die Show spielt etwa zehn Jahre vor der klassischen Serie. Das aber nur zwei Staffeln lang. Danach folgt ein Zeitsprung, der die Discovery fast 1.000 Jahre in die Zukunft katapultiert. In dieser ist die Föderation nur noch ein fahles Abbild dessen, was sie früher einmal war, und Michael Burnham und ihre Crew müssen nun daran arbeiten, sie wieder zu alter Größe zu führen.
Vier Staffeln wurden bislang produziert, eine fünfte ist bereits bestellt.
Bild: „Star Trek: Discovery (c) CBS