Das erste Omen – Anschlussfehler zu „Das Omen“ (Filmkritik)

Bild: (c) Walt Disney

Der Horrorstreifen „Das erste Omen“ läuft ab 11. April im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film.

Bild: (c) Walt Disney

Der Film „Das erste Omen“ versteht sich als Prequel zu „Das Omen“, mit dem 1976 alles begann. Hier wird praktisch erzählt, wie es zu Damiens Zeugung und Geburt kam, aber damit fangen die Probleme erst an. Nicht nur, weil nichts grundlegend Neues erzählt wird, sondern weil der Film im Widerspruch zu „Das Omen“ steht.

Das erste Omen – Zur Handlung des Films

Eine Novizin kommt nach Italien und arbeitet in einem von Nonnen geführten Waisenhaus. Sie soll bald ihr Gelübde ablegen. Bevor es soweit ist, genießt sie das Leben noch mal. Und: Sie entwickelt einen besonderen Schutzinstinkt für die kleine Carlitta, die von den Nonnen als böse betrachtet und zumeist weggesperrt wird.

Zugleich wird sie von einem exkommunizierten Pfarrer angesprochen, der weiß, was es um Carlitta auf sich hat. Mehr noch, was die katholische Kirche plant und nach vielen Jahren vergeblicher Versuche jetzt dem Ziel näher ist …

Bild: (c) Walt Disney

Das erste Omen – Eine Kritik

„Das Omen“ spielt in der damaligen Gegenwart, also im Jahr 1976, „Das erste Omen“ spielt jedoch 1971. Allein das ist schon eine zeitliche Diskrepanz, die sich nicht erklären lässt, wenn man nicht den allerersten Film zeitlich früher einordnen will. Das größere Problem ist jedoch, dass in „Das Omen“ gesagt wurde, dass Damien von einem Schakal geboren wurde. In „Das erste Omen“ ist das aber anders. Hier soll die Mutter schon ein Mensch sein, und ihr Nachwuchs muss ein Junge sein, da nur er der Antichrist sein kann. Könnte man vielleicht noch argumentieren, dass der Film doch nicht als Prequel dienen soll, wird diese Theorie am Ende zerschossen, als ein Foto von Gregory Peck als Robert Thorn gezeigt wird.

Regisseurin Arkasha Stevenson hat im Fernsehen bisher bei hervorragenden Serien Regie geführt. Rein technisch ist auch ihr Filmdebüt toll. „Das erste Omen“ lebt von 70er-Jahre-Flair und wartet mit wirklich schönen Bildern auf. Aber die Geschichte kann mit diesen nicht mithalten. Es ergeben sich logische Unstimmigkeiten, weit problematischer ist jedoch, dass die Geschichte unglaublich zäh erzählt ist. Und nicht nur das: Sie ist auch an allen Ecken und Enden zusammengeklaut. Die offenkundigen Hommagen an den Originalfilm kann man noch als Verbeugung sehen, ansonsten wird aber auch ein Klassiker wie „Rosemaries Baby“ geplündert.

Letztlich ist dies der enttäuschende Versuch, das Franchise wiederzubeleben, aber der deutlich bessere Nonnen-Horror-Film in diesem Jahr ist „Immaculate“, nach dem „Das erste Omen“ wirkt, als hätte man kräftig abgekupfert.

Fazit
Langweiliger Horror, der mit dem „Omen“-Kanon Schindluder betreibt. Der Film sieht schön aus, mehr aber auch nicht.
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