Der Trailer für COMPANION ist unglaublich intensiv. Eine zusammengekürzte Szene des Films, die nicht verrät, worum es wirklich geht. Denn an und für sich hält der Film eine Überraschung parat, das weitere Werbematerial gab die jedoch bereits preis. Das ist die Crux an einem Film wie diesen: Wie ihn vermarkten, ohne zu sagen, was er ist? Wer rein gar nichts über den Film wissen will, sollte zu lesen aufhören, denn es ist unumgänglich, auf das Wesen der Realität der Hauptfigur einzugehen, um über ihn zu sprechen.
Companion – Zur Handlung
Josh fährt mit seiner Freundin Iris zu einem abgelegenen Haus mitten im Nirgendwo. Eigentlich eine Villa, die dem Russen Sergei gehört, der seine Freunde eingeladen hat. Ein vergnügliches Wochenende steht bevor, aber Iris fühlt sich unwohl, weil sie Joshs Freunde nicht kennt. Sie fühlt sich auch unwohl, weil Sergeis Freundin Cat sie sehr merkwürdig behandelt.
Sergei wiederum hat ein Auge auf sie geworfen und schreitet zur Tat, aber Iris reagiert anders, als er erwartet. Das ist nur der Auftakt für eine Situation, die immer weiter eskaliert.
Companion – Eine Kritik
COMPANION ist immens spannend, und das von der ersten Minute an, weil der Off-Kommentar der Hauptfigur zwar anfangs klingt, als wäre man in einer Romcom, dann aber mit der Ankündigung endet, dass sie ihren Freund umbringen wird. Wie es dazu kommt, zeigt der Film, der in der nahen Zukunft spielt und Science-Fiction präsentiert, die vielleicht schon bald Wirklichkeit wird – und damit ist nicht das selbstfahrende und sprechend Auto von Josh gemeint. Nein, es geht vielmehr um seinen Companion. Denn das ist der Knackpunkt dieses Films, der die Spannung kontinuierlich steigert.
Man weiß, wie es um Iris bestellt ist, aber das macht den Film nicht weniger effektiv, denn er spielt auch mit der Frage, wie sich Leben definiert, insbesondere auch, wie persönliche Freiheit und das Fehlen fremder Kontrolle dazu beiträgt. Ausflippende Roboter kennt man zur Genüge, COMPANION ist aber anders. Er zieht den Zuschauer auf die Seite der Protagonistin, auf die des künstlichen Geschöpfs. Denn sie ist die einzige mit korrektem moralischem Kompass, egal, ob nun oktroyiert oder nicht. Jack Quaid wiederum, der als Hughie in THE BOYS ein Sympathieträger ist, ist hier mal wieder ein Creep, wie auch schon bei SCREAM 5.
Der Film wirft spannende Fragen auf, verpackt sie aber in einem Thriller-Konstrukt, das auch mit schönen Actioneinlagen aufwarten kann. Sieht man den Film im Original, gibt es zudem was zu lachen, denn Iris spricht mal Deutsch. Angeblich kann sie ja jede Sprache perfekt, aber was Darstellerin Sophia Thatcher hier radebrecht, ist echt wild.