Die achtteilige Miniserie wurde von dem Autor Tom Rob Smith („American Crime Story“) entwickelt. Er erzählt auf drei Zeitebenen (und hin und wieder auch darüber hinaus). Verwirrend ist das nicht, auch wenn die Schauspieler einen Zeitraum von 25 Jahren abdecken, aber kaum altern. Ein bisschen Haare graumelieren und schon soll es passen.
Inhalt von Class of ’09 – Minority Report lässt grüßen (Serienkritik)
von Peter Osteried | 04.01.2024
Die Sci-Fi-Crime-Serie „Class of ’09“ ist seit dem 3. Januar bei Disney+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Kate Mara.
Bild: (c) FX Network
Die achtteilige Miniserie wurde von dem Autor Tom Rob Smith („American Crime Story“) entwickelt. Er erzählt auf drei Zeitebenen (und hin und wieder auch darüber hinaus). Verwirrend ist das nicht, auch wenn die Schauspieler einen Zeitraum von 25 Jahren abdecken, aber kaum altern. Ein bisschen Haare graumelieren und schon soll es passen.
Class of ’09 – Zur Handlung
Im Jahr 2034 treffen sich einige FBI-Agenten, die alle demselben Abschlussjahrgang angehören, an einem möglichen Tatort. Ein Mann wird gejagt – derjenige, der ein KI-System entwickelt hat, mit dem Verbrechen vorhergesehen werden können. Aber kann man einem solchen System trauen?
Im Jahr 2009 erlebt man mit, wie die Rekruten ihre Ausbildung in Quantico erleben. Im Jahr 2023 werden die Weichen für das gestellt, was 2034 passieren wird.
Class of ’09 – Eine Kritik
Tom Rob Smith hat sich wohl gefragt, was herauskäme, wenn man Steven Spielbergs Verfilmung von Philip K. Dicks „Minority Report“ mit dem „FBI“-Serien-Franchise kreuzen würde, und das alles garniert mit dem Thema der Stunde: Künstlicher Intelligenz. Die Prämisse und die Umsetzung sind interessant, letzten Endes kann „Class of ‘09“ aber nichts Neues bieten. Denn es geht um die menschliche Hybris, um die Frage, ob Menschen oder Technologie zu besseren Ergebnissen kommen, und um das moralische Dilemma, wenn sich zeigt, dass das verheißungsvolle neue System auch nicht ist, was man sich erhofft hat.
Bild: (c) FX Network
Es ist von Vorteil, dass immer wieder eingeblendet wird, in welcher Zeit man sich befindet, da die Schauspieler kaum altern – der Make-up-Prozess dieser Serie ist wirklich erbärmlich. Darüber hinaus hat man aber auch das Gefühl, dass das alles unnötig in die Länge gestreckt ist. Im Grunde hätte die Geschichte auch als ein Film erzählt werden können, aber das hatte man ja schon mit „Minority Report“.
Der einzig konzeptionelle Unterschied ist, dass man hier miterlebt, wie jemand die Nutzung dieser neuen Technik vorantreibt, ohne zu erkennen, was damit erschaffen wird – und dass er, wie Dr. Frankenstein mit seiner Schöpfung, merkt, dass nicht er das System, sondern das System einfach alles kontrolliert.
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Fazit
Letztlich solide Unterhaltung, die aber nie über sich selbst hinauswächst. Interessante Ideen werden zwar präsentiert, aber nicht zu Ende gedacht. Vielleicht auch, weil die Serie irgendwie verschämt darin ist, dass sie eigentlich der Science-Fiction und nicht dem Crime-Genre zuzurechnen ist.
Bewertung: 3/5***