Class of ’07 – Drama und Humor mit dem Ende der Welt (Serienkritik)

Die australische Serie „Class of ’07“ ist eine der schönsten Überraschungen, die das Streaming in letzter Zeit präsentiert hat. Denn hier hat man den seltenen Fall einer Serie, die es schafft, nicht nur aus einer Ende-der-Welt-Situation Komik zu beziehen, sondern auch Humor und Drama in Gleichklang hält. Die Serie ist witzig, aber sie scheut nicht davor zurück, echte Probleme in den Fokus zu rücken.

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von Peter Osteried | 18.03.2023

Die apokalyptische Comedy „Class of ’07“ ist seit dem 17. März bei Amazon Prime Video zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Emily Browning.

class of 07Bild: Class of ’07 (c) Amazon Studios

Die australische Serie „Class of ’07“ ist eine der schönsten Überraschungen, die das Streaming in letzter Zeit präsentiert hat. Denn hier hat man den seltenen Fall einer Serie, die es schafft, nicht nur aus einer Ende-der-Welt-Situation Komik zu beziehen, sondern auch Humor und Drama in Gleichklang hält. Die Serie ist witzig, aber sie scheut nicht davor zurück, echte Probleme in den Fokus zu rücken.

Class of ’07 – Zur Handlung

Zoe (Emily Browning) stürzt in ihr zehnjähriges Klassentreffen. Eigentlich wollte sie da gar nicht hin, aber als sich rund um ihren Wohnwagen der Boden auftat und Wasser in rauen Mengen austrat, sagte die Notfall-Warnung auf dem Handy, dass man erhöhtes Terrain aufsuchen soll – und ihre alte Schule liegt auf einem Hügel.

Aus dem Hügel wird jedoch eine Insel und die Frauen müssen nun alle damit zurechtkommen, dass die Welt, wie sie sie kennen, im wahrsten Sinne des Wortes untergegangen ist. Jetzt heißt es: Überleben. Nur wie?

Class of ’07 – Eine Kritik

Die achtteilige Serie ist eine echte Perle. Der Humor ergibt sich aus den Dialogen, ist vor allem aber auch situationsbedingt. Zudem agiert man hier mit einer Vielzahl sehr unterschiedlicher Figuren, die allesamt ihre Eigenheiten haben und so auch zum Leben erwachen.

class of 07 Szene 001 (c) amazon studiosBild: Szene aus der Serie Class of ’07 (c) Amazon Studios

Die Frauen der reinen Mädchen-Schule agieren, wie sie es früher taten, auch wenn die Bitch Saskia versucht, nicht mehr in alte Muster zu verfallen. Das ist einer der ernsteren Momente der Serie, geht es doch auch darum, dass Menschen sich ändern wollen, was gar nicht so leicht ist.

Andere drehen sich um Depressionen, um Selbstmordgedanken, um Mobbing. „Class of ’07“ kann auch erstaunlich ernsthaft sein, aber die Serie wird unter diesem Tiefgang nie erdrückt, weil die Balance immer perfekt gehalten wird. Es gibt reichlich zu lachen in diesem „Der Herr der Fliegen“ mit erwachsenen Frauen. Der Vergleich mag ein wenig hinken, da die Show natürlich deutlich lockerer daherkommt – selbst, wenn darüber diskutiert wird, wen man fressen soll, weil die Möglichkeiten, anderweitig am Leben zu bleiben, begrenzt sind.

Jede Folge treibt die Handlung voran, so manche überrascht auch. Weil es natürlich auch Erwartbares gibt, so eine Verhandlung, aber wie die dann umgesetzt wird, ist herrlich verschroben.

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Fazit

„Class of ’07“ ist nicht als Miniserie angelegt. Das Ende macht klar, dass die Schöpferin Kacie Anning, die auch alle acht Folgen inszeniert hat, noch weit, weit mehr mit dieser Fraueninsel machen will. Bleibt nur zu hoffen, dass Amazon Prime der Show auch eine zweite Staffel spendiert.

Bewertung: 5/5*****

class of 07 Szene 002 (c) amazon studiosBild: Szene aus der Serie Class of ’07 (c) Amazon Studios

class of 07 Szene 003 (c) amazon studiosBild: Szene aus der Serie Class of ’07 (c) Amazon Studios