Chosen – Eine Sci-Fi-Coming-of-Age (Serienkritik)

Die Macher der dänischen Serie „The Rain“ melden sich nun mit „Chosen“ bei Netflix zurück. Während ihre erste Serie stark anfing, dann aber stark nachließ und in der Figurenzeichnung immer mehr verflachte, ist die neue Science-Fiction-Serie deutlich reizvoller. Auch wenn sie im Mittelteil ein paar Probleme hat.

Inhalt von Chosen – Eine Sci-Fi-Coming-of-Age (Serienkritik)

von Peter Osteried | 28.01.2022

Die dänische SF-Serie „Chosen“ ist seit dem 27. Januar bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie.

Die Macher der dänischen Serie „The Rain“ melden sich nun mit „Chosen“ bei Netflix zurück. Während ihre erste Serie stark anfing, dann aber stark nachließ und in der Figurenzeichnung immer mehr verflachte, ist die neue Science-Fiction-Serie deutlich reizvoller. Auch wenn sie im Mittelteil ein paar Probleme hat.

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Chosen – Zur Handlung

Middelbo ist ein Kaff in Dänemark, das nur deswegen bekannt ist, weil hier vor 17 Jahren ein Meteor abgestürzt ist. Der riesige Krater und der Meteor sind zum Zuschauermagnet geworden, doch dann findet die 17-jährige Emma heraus, dass nicht alles, was sie immer für bare Münze nahm, wahr ist.

Sie tut sich mit einigen anderen zusammen, die seit Jahren versuchen, eine große Verschwörung zu enthüllen, aber keiner von ihnen ahnt, was in Middelbo wirklich vor sich geht. Das wird Emma auch erst klar, als sie einem Außerirdischen begegnet …

Chosen SciFi TV Serie Netflix Szene 002Bild: “Chosen” SciFi-Serie (c) Netflix

Chosen – Eine Kritik

Die ersten zwei Folgen sind hervorragend. Sie etablieren das Setting und die Figuren, sie arbeiten mit einem Mysterium, sie garnieren die Dramatik mit skurriler Komik und sie sind rasant erzählt. Der Mittelteil ist dann etwas fahriger. Manche Handlungselemente werden einfach hängen gelassen, andere nicht so ausgearbeitet, wie es sein sollte. Aber dem gegenübersteht nicht nur ein starkes Figuren-Ensemble, sondern auch eine Schar toller Jungschauspieler.

„Chosen“ lebt in hohem Maße von den Figuren, und hier vor allem von Emma. Denn sie erlebt eine echte charakterliche Vertiefung, während die Verschwörungstheoretiker auch nur als Gruppe funktionieren. Als Individuen ist jede dieser Figuren unterentwickelt, obwohl man spürt, dass unter der Oberfläche einiges brodelt. Und: Man mag sie.

In den letzten beiden von insgesamt sechs Folgen nimmt die Serie dann wieder richtig Fahrt auf. Manches kann man im Verlauf der Geschichte durchaus erahnen, da die Macher recht konventionell erzählen, aber in anderer Hinsicht ist die Serie dann doch überraschend. Sie spielt mit der Erwartungshaltung des Zuschauers, wer nun die Guten und die Bösen sind. Das wechselt, und man ist unsicher, so wie es auch die von Malaika Mosendane gespielte Emma ist. Das Finale ist dann derart, dass eine Fortsetzung unumgänglich ist.

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Fazit

Gelungene Science-Fiction-Serie mit großem Coming-of-Age-Aspekt. Dabei ist dies aber keine Serie, die lediglich auf Teenager als Publikum abzielen würde, sondern jede Altersgruppe anspricht. Der Humor spiegelt sich nicht nur in den Titeln der einzelnen Episoden wider, sondern auch in der Handlung selbst, ohne dass das dramatische Potenzial dadurch untergraben werden würde. Sicherlich, „Chosen“ hat seine Schwächen, aber die Serie ist weit besser als „The Rain“. Eine Fortsetzung möchte man nach dem Ende der sechsten Folge unbedingt sehen.

Bewertung: 3/5***

Chosen SciFi TV Serie Netflix Szene 003

Bild: “Chosen” SciFi-Serie (c) Netflix