Die Miniserie „Brand New Cherry Flavor“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Todd Grismon, der Ende der 1990er Jahre erschien. Entsprechend spielt die Geschichte auch in den 1990er Jahren. Sie ist das seltene Beispiel einer Geschichte, die nicht vorhersehbar ist, weil das, was hier geboten ist, in erzählerische Welten eintaucht, die auch ein David Lynch lieben würde.
Inhalt von Brand New Cherry Flavor – Eine Wahnsinnsserie (Serienkritik)
von Peter Osteried | 16.08.2021
Die Mystery-Serie „Brand New Cherry Flavor“ ist seit dem 13. August bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Rosa Salazar.
Bild: Szene aus der Serie „Brand New Cherry Flavor“ (c) Netflix
Die Miniserie „Brand New Cherry Flavor“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Todd Grismon, der Ende der 1990er Jahre erschien. Entsprechend spielt die Geschichte auch in den 1990er Jahren. Sie ist das seltene Beispiel einer Geschichte, die nicht vorhersehbar ist, weil das, was hier geboten ist, in erzählerische Welten eintaucht, die auch ein David Lynch lieben würde.
Brand New Cherry Flavor – Zur Handlung
Lisa Nova (Rosa Salazar) hat einen tollen Kurzfilm gemacht und erregt damit die Aufmerksamkeit des Produzenten Lou Burke (Eric Lange). Der will den Film produzieren, aber als sie seine Avancen ablehnt, wirft er sie aus ihrem eigenen Projekt heraus. Lisa will das nicht so einfach hinnehmen.
Sie wendet sich an die mysteriöse Boro (Catherine Keener), die ihr verspricht, dass Burke leiden wird. Dazu vonnöten ist ein Fluch, doch mit dem wird eine Ereigniskette in Gang gesetzt, der auch Lisa selbst zum Opfer fallen könnte.
Bild: Szene aus der Serie „Brand New Cherry Flavor“ (c) Netflix
Brand New Cherry Flavor – Eine Kritik
Die achtteilige Miniserie ist imposant. Die farbintensive Präsentation hat ihr ganz eigenes Flair, während die Geschichte anmutet, als hätte man einen Hybriden aus „Unter the Silver Lake“ und „Twin Peaks“ vor sich. Damit einher geht eine emotionale Kälte, die alle Figuren erfasst – niemand in dieser Show ist wirklich dazu geeignet, für den Zuschauer Identifikationsfigur zu sein. Aber die braucht es auch nicht, weil man von dem Geschehen fasziniert ist.
Die Ideen, die hier zum Tragen kommen, haben es in sich. Kätzchen, die ausgekotzt werden, Planzen, die in Häusern wachsen, Falltüren, die ins Nichts führen, ein uraltes Wesen und eine Art von Zombies, die es begleiten – der Ideenreichtum von „Brand New Cherry Flavor“ ist einfach phänomenal.
Dies ist eine Geschichte, die weniger der Logik, als dem Empfinden folgt. Man wird in diese halbseidene Welt des Los Angeles der 1990er Jahre hineingezogen. Es ist eine #metoo-Geschichte, die zu einer Zeit geschrieben wurde, als niemand davon sprach. Und doch ist sie heute relevanter denn je, nur dass die von Rosa Salazar („Alita Battle Angel“) gespielte Lisa ihre Rache potenziert.
Jede Folge ist ein Erlebnis – immer wieder gibt es etwas zu entdecken und in sich aufzusaugen. Technisch ist das alles eindrucksvoll. Der Sound ist prägnant, die Farben intensiv und das Gefühl unsagbaren Horrors stellt sich ein ums andere Mal ein.
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Fazit
Eine Miniserie, die allen gefallen dürfte, die mit abseitigeren Produktionen etwas anfangen können. Wer „Twin Peaks“ und David Lynch, wer „Under the Silver Lake“ und den frühen Cronenberg liebt, der ist hier genau richtig.
Bewertung: 5/5*****
Bild: Poster zur Serie „Brand New Cherry Flavor“ (c) Netflix