Filme über Serienkiller gibt es viele. Meistens werden sie aus der Perspektive des Killers oder aber des Polizisten, der ihn jagt, erzählt. „Boston Strangler“ fällt aus dem Muster heraus, weil es hier um zwei Journalistinnen geht, die den Ball erst ins Rollen bringen. Denn bis eine von ihnen einen Zusammenhang zwischen mehreren Frauenmorden herstellte, schien die Polizei diesen nicht gesehen zu haben.
Inhalt von Boston Strangler – Aus der Perspektive zweier Journalistinnen (Filmkritik)
von Peter Osteried | 18.03.2023
Der Thriller „Boston Strangler“ ist seit dem 17. März bei Disney+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Keira Knightley.
Bild: “Boston Strangler” (c) 20th Century Studios
Filme über Serienkiller gibt es viele. Meistens werden sie aus der Perspektive des Killers oder aber des Polizisten, der ihn jagt, erzählt. „Boston Strangler“ fällt aus dem Muster heraus, weil es hier um zwei Journalistinnen geht, die den Ball erst ins Rollen bringen. Denn bis eine von ihnen einen Zusammenhang zwischen mehreren Frauenmorden herstellte, schien die Polizei diesen nicht gesehen zu haben.
Boston Strangler – Zur Handlung
Loretta schreibt für das Lifestyle-Ressort ihrer Zeitung, möchte aber richtige Geschichten erzählen. Sie wird darauf aufmerksam, dass mehrere Morde in Boston wohl von ein- und demselben Mann begangen wurden. Ihre Story schlägt Wellen, der Boston Strangler schlägt noch öfters zu und es kommt zur größten Mordermittlung, die es in Boston je gegeben hat.
Aber sie verläuft alles andere als überzeugend, und wird von Loretta und einer Kollegin auf Schritt und Tritt begleitet. Bis sich ein Verdächtiger namens Albert DeSalvo hervortut.
Boston Strangler – Eine Kritik
Schon 1968 wurde der Fall als „Der Frauenmörder von Boston“ mit einem grandios aufspielendem Tony Curtis verfilmt. Anders als dieser Film legt der neue nahe, dass nicht Albert DeSalvo für alle 13 Morde verantwortlich war. Eine Einschätzung, die der FBI-Profiler Robert K. Ressler teilt, da sich das Opferprofil plötzlich verändert hat. Zudem wurde DeSalvo nicht wegen der Morde, sondern wegen mehrerer Raub- und Vergewaltigungsdelikte verurteilt, auch wenn er ein ausgiebiges Geständnis abgegeben hat. Zumindest für den letzten Mord konnte man Jahrzehnte später einen DNS-Beweis erbringen.
Bild: Filmszene aus “Boston Strangler” (c) 20th Century Studios
Das ist eine spannende Geschichte, die in „Boston Strangler“ noch besser wird, weil die Erzählung aus weiblicher Sicht in der US-Gesellschaft der 1960er Jahre eine weitere Perspektive eröffnet – nämlich die, dass man Frauen in Berufen nichts zutraute.
Der Film ist darum nicht nur ein Thriller, sondern auch eine historische Erzählung, die auf mehreren Ebenen funktioniert. Schade ist dabei nur, dass man es mit den Fakten nicht gar so genau nimmt. So wird der Mord an Albert DeSalvo im Gefängnis zeitlich deutlich nach vorne verlegt. Sicher, nur eine Kleinigkeit, aber sie stört, weil sie auch nicht notwendig gewesen wäre.
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Fazit
Ein guter Film, wenn auch keiner, der sehr auf das Spannungsmoment setzen würde. Dennoch ist es interessant, eine solche Geschichte mal aus einer ganz neuen Perspektive, hier die einer Journalistin, zu sehen.
Bewertung: 4/5****
Bild: Filmszene aus “Boston Strangler” (c) 20th Century Studios