Bodkin – Auf Spurensuche in einem irischen Kaff (Serienkritik)

Die Crime-Comedy „Bodkin“ startet am 9. Mai bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Will Forte.

„Bodkin“ ist ein starkes Debüt für die Autorin Jez Scharf. Die hat zuvor die Drehbücher für ein paar Kurzfilme geschrieben, mit ihrem Konzept für „Bodkin“ Netflix aber überzeugt. Herausgekommen ist nun eine sehr vergnügliche, mit reichlich trockenem Humor, bissigen Dialogen und schrägen Situationen gespickte Comedy-Serie, die eines der Highlights im Programm des Streamers darstellt.


Bild: Bodkin (c) Netflixs

Bodkin – Zur Handlung der Serie

Die Journalistin Dove hat in London einige Schwierigkeiten, weil sie über Geheimnisse der Regierung geschrieben hat, die die nicht öffentlich sehen wollte. Um sie aus der Schusslinie zu bringen, trägt ihr ihr Boss auf, zusammen mit dem amerikanischen Podcaster Gilbert nach Bodkin zu gehen – in die irische Provinz, der sie ihr Leben lang entkommen wollte. Es geht um den Fall zweier Menschen, die vor 20 Jahren nach dem Samhain-Fest verschwunden sind. Langweiliger könnte es für Dove nicht sein.

Aber dann entdeckt sie, dass es eine Geschichte in Bodkin gibt, die weit über die der Vermissten von vor zwei Jahrzehnten hinausgeht …


Bild: Bodkin (c) Netflix

Bodkin – Eine Kritik

Die Dreharbeiten in West Cork fanden schon im Sommer 2022 statt. Wieso das Debüt der Serie dann bis dieses Jahr dauerte? Weiß man nicht, aber das Warten hat sich gelohnt. „Bodkin“ lebt von der irischen Kultur und den tollen Landschaften, vor allem aber funktioniert die Serie aber auch so gut, weil der amerikanische Podcaster Bodkin wie ein Tourist erlebt, während Dove vom typischen „Irischsein“ richtig angepisst ist. Das ist eine großartige Rolle für Siobhan Cullen. Sie ist spitzzüngig, frech, trocken – ihre Sprüche zeigen immer Wirkung. Im Grunde keine sympathische Figur, aber man mag sie dennoch.

Will Forte ist der Fisch auf dem Trockenen, der das Gute im Menschen sieht, obwohl er einen True-Crime-Podcast macht. Durch seine Augen sieht man Irland, wie Touristen es lieben. Die Figuren haben allesamt Ecken und Kanten. Die Besetzung ist auch toll, teilweise mit Gesichtern, die man aus irischen Produktionen kennt, wie David Wilmot („Intermission“, „The Guard“), der eine der besten Rollen innehat – als Mann, der früher mal ein Aggressionsproblem hat, aber auch heute noch Leute mit dem Tacker attackiert, wenn es sein muss.

Der Kriminalfall ist nicht unbedingt das, was die Geschichte vorantreibt. Es sind die Figuren. Und schräge Ideen, die immer noch einen draufsetzen, aber im Rahmen der Serie fast schon normal anmuten.

Fazit
„Bodkin“ ist ein großer Spaß für Krimi-Fans, aber auch für jeden, der die grüne Insel liebt. Ein Provinzkrimi nach irischer Art – mit viel Whisky, einer Party-Totenwache, Pub-Besuchern, die einfach zu singen anfangen, und vielem mehr.
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