Seine Filme waren von jeher etwas schräger, als die von anderen. Skurril, absurd, überdreht, aber auch charmant. Die Rede ist von Frankreichs Ausnahmeregisseur Jean-Pierre Jeunet („Die fabelhafte Welt der Amelie“). Sein neuestes Projekt konnte er mit einem Budget von 13 Millionen Euro für Netflix umsetzen. Es ist eine Science-Fiction-Komödie.
Inhalt von BigBug – Die bunte Zukunft (Filmkritik)
von Peter Osteried | 12.02.2022
Der Science-Fiction-Film „BigBug“ ist seit dem 11. Februar bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film von Jean-Pierre Jeunet.
Bild: Szene aus dem SciFi-Film “BigBug” (c) Netflix
Seine Filme waren von jeher etwas schräger, als die von anderen. Skurril, absurd, überdreht, aber auch charmant. Die Rede ist von Frankreichs Ausnahmeregisseur Jean-Pierre Jeunet („Die fabelhafte Welt der Amelie“). Sein neuestes Projekt konnte er mit einem Budget von 13 Millionen Euro für Netflix umsetzen. Es ist eine Science-Fiction-Komödie.
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BigBug – Zur Handlung
Im Jahr 2045 ist alles automatisiert und im Haushalt helfen jede Menge Roboter. In einem Haus treffen sich mehr oder minder freiwillig einige Menschen, die dann dort auch eingesperrt werden. Denn nach einem Mega-Stau, der von den Maschinen verursacht wurde, hat die künstliche Intelligenz entschieden, dass es für die Menschen sicherer ist, wenn sie das Haus nicht mehr verlassen.
Während es immer heißer wird, da die Klimaanlage auch nicht geht, überlegen die Zwangsbewohner, wie sie rauskommen können. Dabei droht von außen schon Gefahr …
Bild: Szene aus dem SciFi-Film “BigBug” (c) Netflix
BigBug – Eine Kritik
Man fühlt sich an die Episode „Automated Customer Service“ der Anthologie-Serie „Love, Death & Robots“ erinnert. Da drehen die Maschinen auch durch, aber das war ein Kurzfilm. Jeunet geht die Langstrecke mit fast zwei Stunden und ist mit seiner skurril schrägen Version einer Folge von „Black Mirror“ etwas zu langatmig. Der Film hat seine Momente, er ist auch witzig, aber es gibt Leerlauf. Im Grunde hätte das Ganze auf eine etwas besser handhabbare Laufzeit von vielleicht 90 Minuten komprimiert werden müssen.
Aber dieser Schwäche zum Trotz ist „BigBug“ ein amüsanter Film. Der Stil des retroschicken Midcentury, aber durch die knallbunte Brille der Zukunft, hat seinen Reiz. Überhaupt sieht der Film hervorragend aus. Das Ensemble schlägt sich gut, die Figuren können sich schön aneinander reiben und mit dem bösen Yonix gibt es auch einen Schurken, der mit seinem falschen Lachen gruselig erscheint. (siehe Bild oben)
Der Film ist nicht nur oberflächlich witzig, er stellt auch die Frage danach, was den Menschen zum Menschen macht, und stellt das mit einer Fernsehsendung auf den Kopf, in dem die Yonix-Roboter Menschen wie Tiere behandeln – wie beim Stierkampf, beim Gassigehen oder auch im Zirkus. Die Umkehrung, Menschen so zu behandeln, wie Tiere, ist effektiv und die wohl stärkste Aussage von Jeunets Film, der ansonsten nicht so originell ist, wie er es gerne wäre, der aber mehrheitlich gut unterhält.
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Fazit
„BigBug“ ist ein wenig zu lang geraten, sieht aber phantastisch aus. Das an sich eher kleine Budget wurde hier voll und ganz genutzt. Tolle Dekors, Flugautos, die an Oldtimer erinnern, fiese, aber auch süße Roboter und ein Figuren-Potpourri, das zu gefallen weiß. Kurz gesagt: Der Film hätte sicherlich mehr sein können, als er ist, aber er bietet auch weit mehr, als man vielleicht erwartet hätte.
Bewertung: 3/5***
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Bild: Poster zum SciFi-Film “BigBug” (c) Netflix