Beckett – Alleine auf der Flucht (Filmkritik)

„Beckett“ ist einer jener Filme, die eigentlich für den Einsatz im Kino gedacht waren, dann aber von Netflix aufgekauft wurden. Im Grunde war das für alle Beteiligten die richtige Entscheidung, denn auf die große Leinwand gehört dieser Film nicht wirklich. Dafür ist er in praktisch jeder Beziehung zu gewöhnlich.

Inhalt von Beckett – Alleine auf der Flucht (Filmkritik)

von Peter Osteried | 16.08.2021

Der Thriller „Beckett“ läuft seit dem 13. August bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Film mit John David Washington.

Beckett Thriller Netflix 002Bild: Szene aus dem Film “Beckett” (c) Netflix

„Beckett“ ist einer jener Filme, die eigentlich für den Einsatz im Kino gedacht waren, dann aber von Netflix aufgekauft wurden. Im Grunde war das für alle Beteiligten die richtige Entscheidung, denn auf die große Leinwand gehört dieser Film nicht wirklich. Dafür ist er in praktisch jeder Beziehung zu gewöhnlich.

Beckett – Zur Handlung

Beckett (John David Washington) macht mit seiner Freundin Urlaub in Griechenland. Bei einem Autounfall kommt sie ums Leben. Beckett erzählt der Polizei von einer Frau und einem Jungen, die er in dem Haus gesehen hat, in das er hineingefahren ist. Aber dort soll angeblich niemand leben. Da er nun aber von den Leuten im Haus weiß, wird Beckett zur Gefahr.

Der Polizist versucht, ihn zu ermorden. Beckett flieht und versucht, die amerikanische Botschaft in Athen zu erreichen.

Beckett – Eine Kritik

Ein Film wie dieser braucht eine ganz besondere Form von Dringlichkeit. Die Hauptfigur muss verzweifelt sein. Und diese Verzweiflung muss man spüren. Umso mehr, wenn das Fisch-auf-dem-Trockenen-Prinzip bemüht wird und die Hauptfigur sich als Urlauber in einem fremden Land befindet. Wenn eine solche Hauptfigur flieht, dann stellt sich eine besondere Form von Paranoia ein, weil man auch niemanden versteht. Wie das richtig gemacht wird, hat Roman Polanski Ende der 1980er mit „Frantic“ gezeigt.

Aber das war eben Polanski, und hier ist es Ferdinando Cito Filomarino. Dessen Inszenierung wirkt häufiger amateurhaft. Szenenfolgen sind holprig, Reaktions-Shots hauen nicht richtig hin. Überhaupt sieht der Film reichlich unauffällig aus.

Man hat auch das Gefühl, dass John David Washington das Projekt hauptsächlich der Gagenhöhe ausgesucht hat. Oder vielleicht wollte er auch nur im Anschluss Urlaub in Griechenland machen. Auf jeden Fall ist seine Darstellung auch eher magerer Art.

Sein Vater Denzel hat zwar auch hin und wieder uninspirierte Dienst nach Vorschrift geliefert, John David legt da aber nochmal eine Schippe drauf. Zudem fragt man sich: Wieso gibt sich Alicia Vikander für eine derartige Rolle her? Sie taucht in den ersten paar Minuten auf, dann ist und bleibt sie tot – und das, obwohl der Film gerade aus der Frage, ob sie wirklich tot ist, weit mehr hätte machen können.

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Fazit

Inszenatorisch holprig, schauspielerisch fahrig, erzähltechnisch auch unterdurchschnittlich. Der Film schafft es nicht, ein Gefühl der Bedrohung aufzubauen. Auch John David Washington scheitert daran. Ihm nimmt man nicht ab, dass man hier einen gehetzten Mann vor sich hat. Entsprechend ist „Beckett“ reichlich durchwachsene Unterhaltung, die zum Zeittotschlagen taugen mag. Für mehr aber auch nicht.

Bewertung: 2/5**

Beckett Thriller Netflix

Bild: Poster zum Film “Beckett” (c) Netflix