Apartment 7A – Die dröge Vorgeschichte von Rosemaries Baby

Der Horror-Film „Apartment 7A“ startet am 28. September bei Paramount+. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Julia Garner

(c) Paramount PIctures
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Was ist das nur mit Hollywood und Prequels? Die meisten braucht es nicht, wie man zuletzt bei DAS ERSTE OMEN sah. Nun also ein Prequel zu Roman Polanskis ROSEMARIES BABY. Wobei: Eigentlich ist APARTMENT 7A nicht nur ein Prequel, er fängt zwar ein paar Monate vor dem Originalfilm an, spielt zum Ende aber parallel zu dessen Handlung. Denn im Fokus steht eine Figur, die Rosemarie in Polanskis Film in der Waschküche traf.

Apartment 7A – Zur Handlung

Terry ist Tänzerin, verletzt sich aber am Fuß schwer, so dass ihr Traum zu platzen droht. Aber es gibt einen Silberstreif am Horizont. Ein altes Ehepaar nimmt sich ihrer an und lässt sie sogar unentgeltlich in der Wohnung neben der ihren wohnen. Terry kann ihr Glück gar nicht fassen, aber nicht alles ist so, wie es zu sein scheint. Sie erwacht nachts aus einem schrecklichen Albtraum, nur um danach blaue Flecken an ihren Oberschenkeln zu finden. Ist etwas passiert?

Kenner des Originalfilms wissen, was passiert ist. Denn APARTMENT 7A erzählt im Grunde die gleiche Geschichte noch einmal.

Apartment 7A – Eine Kritik

Wie der Film ausgeht, weiß man, wenn man ROSEMARIES BABY kennt. Dort hat Terry ihre Szene mit Rosemarie in der Waschküche, und später springt sie aus einem Fenster und stirbt. Ob es nun einen ganzen Film dazu gebraucht hat, zu erklären, wieso sie gesprungen ist? Darüber lässt sich vortrefflich streiten. Denn die Wahrheit ist: Der Film hat nichts Originelles an sich.

Die neuen Schauspieler für altbekannte Rollen – das alte Ehepaar Castevet – sind gut, der Film ist optisch dem Polanski-Original angeglichen worden. Aber er hat das Problem, dass es keine Überraschung gibt. ROSEMARIES BABY mag für Leute, die ihn heute kennen lernen, auch nicht mehr überraschend sein, er hatte aber früher eine ganz andere Wirkung. Und er hat ein Ende, das faszinierend ist. Umso fragwürdiger, wieso es ein Prequel und kein Sequel sein musste. Es wäre doch spannender zu sehen gewesen, was aus Rosemaries Sohn geworden ist. Roman-Autor Ira Levine hat mit „Son of Rosemary“ 30 Jahre nach dem ersten eine Fortsetzung geschrieben. Die kam bei der Kritik nicht gut an, und dennoch hätte man daraus etwas machen können.

APARTMENT 7A wiederum wirkt nur wie ein Aufkochen dessen, was man schon gesehen hat, mit Terry als Prototyp dessen, was Rosemarie werden sollte (wobei Terry auch nicht der erste Versuch der Satanisten ist, den Sohn ihres Herrn auf die Welt zu bringen). Allenfalls interessant ist, dass Teile der Handlung parallel zu ROSEMARIES BABY spielen. Aber das allein reicht auch nicht, um gut unterhalten zu werden.

Apartment 7A – Die dröge Vorgeschichte von Rosemaries Baby
FAZIT
Ein sehr dröges Prequel, das der Geschichte nichts Neues abgewinnen kann. Ein gutes Prequel erweitert das Verständnis für das Original, ein schlechtes existiert einfach nur, weil es Studiomanagern als gute Idee erschien, einen Erfolgsfilm zu schröpfen.
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