Die Horrorkomödie „Anaconda“ startet am 25. Dezember im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Paul Rudd und Jack Black.
Der Versuch, ANACONDA wiederzubeleben, zieht sich bei Sony schon erstaunlich lange hin. Nachdem das einstige Kinoereignis in einer Reihe liebloser Fortsetzungen für den Heimmarkt versandet war, stellte sich die Frage, ob das Franchise überhaupt noch zu retten sei. Ein klassisches Remake schien ebenso wenig sinnvoll wie eine direkte Weiterführung. Der nun entstandene Film entscheidet sich für einen Ausweg, der beide Optionen bewusst umgeht – und gerade darin liegt seine Stärke. Statt den ernsten Abenteuerfilm von einst zu kopieren, schlägt ANACONDA heute einen deutlich lockereren, selbstironischen Ton an und betrachtet sein eigenes Erbe mit Abstand.

„Anaconda“: Zur Handlung des chaotischen Dschungel-Drehs
Im Mittelpunkt stehen drei ehemalige Freunde, deren Lebenswege alles andere als glamourös verlaufen sind. Griff (Paul Rudd) hält sich als Schauspieler mit mäßigem Erfolg über Wasser, Doug (Jack Black) hat seine Regieträume gegen das Geschäft mit Hochzeitsvideos eingetauscht, und Claire (Thandiwe Newton) hat der Schauspielerei ganz den Rücken gekehrt und eine juristische Laufbahn eingeschlagen. Als Griff in seine Heimat Buffalo zurückkehrt und verkündet, er habe sich die Rechte an ANACONDA gesichert, entfacht er eine ebenso absurde wie verführerische Idee: ein kostengünstiger Neustart des Films, direkt im Amazonas gedreht. Die Begeisterung kommt zögerlich, aber sie kommt – und wenig später findet sich ein improvisiertes Team im Dschungel wieder.
Unterstützung erhalten sie von dem ortskundigen Santiago und dessen Schlange Heitor, doch schon bald läuft nichts mehr nach Plan. Das Drehbuch muss mehrmals überarbeitet werden, technische Probleme häufen sich, und schließlich stellt sich heraus, dass die größte Bedrohung nicht aus der Fantasie stammt. Eine riesige Anakonda macht die Gegend unsicher – und plötzlich wird aus dem Filmprojekt bitterer Ernst. Der Versuch, ein Remake zu drehen, verwandelt sich in eine unfreiwillige Neuauflage der ursprünglichen Albträume.
„Anaconda“: Eine Kritik – Meta-Humor trifft auf moderne Effekte
Der kreative Kniff geht auf das Konto von Tom Gormican und Kevin Etten. Ihr Drehbuch verwandelt den Film in ein selbstreflexives Spiel mit Erwartungen: ANACONDA erzählt von Menschen, die versuchen, ANACONDA neu zu drehen – und sich dabei heillos verheddern. Der Humor des Films speist sich dabei nicht zuletzt aus der Besetzung. Jack Black als Teil eines chaotischen Billigprojekts wirkt wie ein bewusster Verweis auf seine eigene Filmgeschichte. Erinnerungen an ABGEDREHT drängen sich auf, doch der Film ruht sich nicht auf diesem Vergleich aus. Stattdessen liefert er eine hohe Schlagzahl an Gags, die von pointierten Dialogen bis zu sauber ausgespielter Situationskomik reichen. Besonders das Zusammenspiel von Black und Paul Rudd sorgt für Tempo und Energie.
Gleichzeitig beweist das Drehbuch Mut zur Eskalation. Absurde Ideen werden nicht gebremst, sondern konsequent weitergedacht. Selbst die bereits vorab bekannte Szene mit dem auf Jack Blacks Rücken fixierten Schwein ist nur ein Baustein in einer Kette zunehmend irrwitziger Einfälle.
Trotz aller Komik verliert ANACONDA seine Spannung nicht. Die Begegnungen mit der Schlange funktionieren als echte Bedrohung, und technisch hat der Film den offensichtlichen Vorteil moderner Effekte, die dem Tier eine ganz andere Präsenz verleihen als noch im Original von 1997. Fans werden zudem mit zahlreichen Verweisen belohnt – nicht nur auf den ersten Film, sondern auf eine ganze Ära popkultureller Erinnerungen, die bis in Fernsehwelten wie DAWSON’S CREEK reichen.
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