American Primeval – Ein Leben ist wenig wert im Wilden Westen

Die Western-Miniserie „American Primeval“ startet am 9. Januar bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Taylor Kitsch.

(c) Netflix
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Es ist die Geschichte der Eroberung des Westens, der Geburt einer Nation, die Kevin Costner im Kino mit HORIZON erzählen wollte, aber damit Schiffbruch erlitt. Wie es besser geht, zeigt jetzt die sechsteilige Miniserie AMERICAN PRIMEVAL, die alles ist, was Costner erreichen wollte, aber neben den großen Bildern auch eine packende Geschichte mit interessanten Figuren erzählt.

American Primeval – Zur Handlung

Im Utah des Jahres 1857 stehen sich verschiedene Fraktionen gegenüber. Die Mormonen mit ihrer Miliz, die verhindern soll, dass ihr Volk weitere Schikanen erleiden muss, aber dafür selbst auf Gräueltaten setzt, auf der einen Seite, die US-Armee auf der anderen. Dazwischen die Eingeborenen und die Siedler, die besonders gerne ins Kreuzfeuer geraten. In dieser Gemengelage will eine Frau mit ihrem Sohn nach Westen, zum Vater ihres Jungen. Doch der Treck, mit dem sie unterwegs ist, wird überfallen. Sie überleben nur, weil der Eigenbrötler Isaac ihnen hilft.

Eine andere Frau des Trecks ist Abish, die in die Hände von Roter Feder fällt, während ihr Mann eine Skalpierung übersteht und sich daran macht, nach ihr zu suchen.

American Primeval – Eine Kritik

AMERICAN PRIMEVAL sieht großartig aus. Die von Februar bis Mai 2023 in New Mexico gedrehte Serie nutzt die Schönheit des Landes und zeigt es als eine raue Umgebung. Nicht nur die Natur kann einen jederzeit töten, praktisch jeder, dem man begegnet, stellt auch eine potenzielle Gefahr dar.
Das erzählt Smith anhand einiger Figuren, die mehrheitlich fiktiv sind – Bridger und den Gouverneur gab es –, die ihm damit aber auch Freiheiten erlauben.

Der Westen ist kein romantischer Ort. Er ist dreckig, viele Menschen verschlagen, jede Begegnung mit einem anderen könnte die letzte sein. AMERICAN PRIMEVAL will zeigen, wie es war, ohne auf die Bilder zurückzugreifen, die der amerikanische Western der Fünfziger- und Sechzigerjahre erschaffen hat. Hier gibt es einen rohen Realismus, eine bittere Authentizität, auch das deutlich eindringlicher als beispielsweise bei Costners HORIZON.

Die Figuren sind so gestaltet, dass sie wenig Berührungspunkte haben. Es gibt sie, aber nur ganz nebensächlich, im Grunde sind es aber vier Geschichten, die parallel erzählt werden und die alle insofern zusammenhängen, weil sie mit dem Massaker an den Siedlern zu tun haben. Das ist auch ein reales Ereignis.

American Primeval – Ein Leben ist wenig wert im Wilden Westen
FAZIT
Die Folgen haben Laufzeiten von 36 bis 62 Minuten, sie bieten sich fürs Bingen geradezu an. Weil man schon von der ersten Minute an in diese Welt hineingezogen wird und wissen will, welches Schicksal die Figuren erwartet.
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