Die neue südkoreanische Serie „All of Us Are Dead“ basiert auf einen Webtoon, der von 2009 bis 2011 veröffentlicht wurde. Den muss man aber nicht kennen, die Serien-Umsetzung ist ihr ganz eigenes Biest. Mit zwölf Folgen von Laufzeiten von mehr als einer Stunde und einer durchgehenden Handlung könnte man die Show als den längsten Zombie-Film aller Zeiten bezeichnen. Sozusagen „Train to Busan“, aber hart potenziert.
Inhalt von All of Us Are Dead – Der längste Zombie-Film aller Zeiten! (Serienkritik)
von Peter Osteried | 30.01.2022
Die Zombie-Serie „All of Us Are Dead“ ist seit dem 28. Januar bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Show.
Bild: Szene aus der Zombie-Serie “All Of Us Are Dead” (c) Netflix
Die neue südkoreanische Serie „All of Us Are Dead“ basiert auf einen Webtoon, der von 2009 bis 2011 veröffentlicht wurde. Den muss man aber nicht kennen, die Serien-Umsetzung ist ihr ganz eigenes Biest. Mit zwölf Folgen von Laufzeiten von mehr als einer Stunde und einer durchgehenden Handlung könnte man die Show als den längsten Zombie-Film aller Zeiten bezeichnen. Sozusagen „Train to Busan“, aber hart potenziert.
Tipp: All Of Us Are Dead in unserer Datenbank mit weiteren Informationen.
All of Us Are Dead – Zur Handlung
In einer Schule gibt es den ersten Fall eines Zombies – das merkt aber kaum jemand, außer einem Lehrer, der dafür verantwortlich ist und versucht hat, zu verhindern, was nun folgt. Denn das infizierte Mädchen wird ins Krankenhaus gebracht, hat aber vorher schon andere in der Schule infiziert. Die Inkubationszeit ist kurz. Schon bald bricht an der Schule das Chaos aus, immer mehr Schüler zombifizieren und stürzen sich auf die anderen. Kleine Gruppen Überlebender verschanzen sich in den Zimmern, hoffen auf Rettung und müssen zu der Erkenntnis kommen, dass sie selbst für ihre Rettung sorgen müssen.
Derweil bricht das Chaos in der Stadt aus. Zombie-Horden laufen herum, ein Polizist hat überlebenswichtige Informationen, Politiker und Zivilisten werden evakuiert, die Stadt abgeschottet. Aber reicht das, um die Zombie-Apokalypse lokal zu begrenzen?
Bild: Szene aus der Zombie-Serie “All Of Us Are Dead” (c) Netflix
All of Us Are Dead – Eine Kritik
Die Zombies sind schnell, die Transformation gruselig. Die Infizierten schütteln sich, dann laufen sie los. Das erinnert an „Train to Busan“. Der Film wird von einer der Figuren sogar erwähnt. „All of Us Are Dead“ geht aber eigene Wege. Mit der epischen Laufzeit hat man auch den nötigen Raum, den Beginn einer Zombie-Apokalypse in allen Details zu zeigen. Gut ist auch, dass die Geschichte größer aufgezogen ist und nicht nur in der Schule spielt, sondern auch gezeigt wird, was im Rest der Stadt passiert.
Die Serie ist intensiv gestaltet. Hat man einen Liebling bei den Figuren auserkoren, kann man nie sicher sein, dass er die nächste Folge überlebt. Die Show ist kompromisslos. Sie dreht voll auf, bietet aber nicht nur typische Zombie-Standards, sondern unterfüttert das Ganze auch mit gesellschaftlicher Kritik. Das gab es zwar bei George A. Romeros Filmen auch schon, hier jedoch gibt es nicht Rassismus- oder Kapitalismus-Kritik, sondern der Fokus wird auf den Zustand der Gesellschaft als solches gerichtet, die gerade an Schulen gerne wegschaut, wenn Kinder von anderen gemobbt werden. Weil alles ja nur ein Spaß ist und Jungs eben Jungs sind. Doch das ist der Auslöser für die Katastrophe, eine Umkehrung des Prinzips des Rechts des Stärkeren. Denn der Virus macht aus den Schwachen Starke, indem er alle zivilisatorischen Zwänge wegkappt und eine primitive Urform des menschlichen Daseins zurücklässt.
Zudem definiert die Show auch neu, was man mit Zombies machen kann. Denn hier gibt es nicht nur die geistlosen Menschenfresser, hier findet eine Evolution statt, die gelegentlich im Genre angedeutet, aber selten konsequent durchexerziert wurde.
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Fazit
„All of Us Are Dead“ ist extrem spannende, rasante Horror-Unterhaltung mit herausragenden Effekten, starken Actionsequenzen, einer enorm dynamischen Kamera und einer musikalischen Untermalung, die mit Konventionen bricht. Die Serie spielt auch gerne mit der Form – eine Flucht vor Zombies wird gar aus der Vogelperspektive und in Zeitraffer gezeigt. Trotz der erstaunlichen Länge jeder Episode, vergehen diese wie im Flug. „All of Us Are Dead“ ist eine Sternstunde des Zombie-Genres!
Bewertung: 5/5*****
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Bild: Poster zur Zombie-Serie “All Of Us Are Dead” (c) Netflix