Steven Knight ist ein Garant für hochklassige Serien. Er hat u.a. PEAKY BLINDERS entwickelt, das im Birmingham des frühen 20. Jahrhunderts spielt. Mit A THOUSAND BLOWS geht er noch ein paar Jahre zurück und zeigt ein London der eher dreckigen Art. Weil sich alles im Osten abspielt, wo die Hotels günstig, die Luft kaum atembar und das Leben billig ist.
A Thousand Blows – Zur Handlung
Zwei Auswanderer aus Jamaika kommen nach London, um dort ihr Glück zu finden. Aber das ist leichter gesagt, als getan. Letztlich müssen sich beide im Boxen verdingen, mal Bare-Knuckle, mal mit Handschuhen, und gegen Gegner, die schon einige auf die Matte geschlagen haben. Außerdem geht es um Mary Carr und ihre Gang an stehlenden Frauen. Sie alle wollen ein besseres Leben.

A Thousand Blows – Eine Kritik
Steven Knight hat sich von der Realität inspirieren lassen, Mary Carr und ihre Gang beispielsweise gab es wirklich. Darüber hinaus funktioniert A THOUSAND BLOWS als starkes, dicht erzähltes Drama, das im Londoner East End angesiedelt ist. Der Blick auf diese auch dem Zuschauer fremde Welt wird durch die Augen der beiden jamaikanischen Einwanderer geworfen, für die auch nicht alles ist, wie sie es kennen. Schon kurz nach ihrer Ankunft erleben sie mit, wie eine Frau auf offener Straße scheinbar ihr Baby zur Welt bringt. Aber das ist nur Ablenkung, da ihre Diebinnen den Gaffern derweil die Taschen leeren.
Die Hauptdarsteller sind toll, in einer knackigen Nebenrolle agiert Stephen Graham, den man vor nicht allzu langer Zeit in der Netflix-Serie BODIES gesehen hat. Die Figuren sind vielschichtig gestaltet und ebenso gespielt, das Setting des 1880er-Londons ist einnehmend, die Milieu-Schilderung des Armenviertels, in dem das Verbrechen grassiert, packend. Das alles verpackt Steven Knight in sechs Episoden, die auf ganzer Linie überzeugen.
Ob A THOUSAND BLOWS letztlich zu einer ikonischen Serie wie PEAKY BLINDERS werden wird, kann nur die Zeit zeigen. Das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.