Longlegs Filmkritik

Stimmungsvoll, aber fahrig in der Erzählweise

(c)) DCM
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Der Horrorfilm LONGLEGS startet am 1. August in den Kinos. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Nicolas Cage.

Nicolas Cage hat mal wieder eine Rolle gefunden, die seinem ungewöhnlichen Faible für exaltierte Figuren gerecht wird. Als Killer Longlegs ist er nicht nur hässlich, sondern auch völlig irre. Als er im Bademantel in einen Laden geht, wirkt er wie die Horror-Version von Dude Lebowski. Ansonsten: Ein Film, der im DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER-Terrain wildert, aber doch eine andere Richtung einschlägt.

Longlegs – Zur Handlung des Films

Longlegs tötet Familien. Er bringt ein Familienmitglied dazu, die anderen umzubringen und sich dann selbst zu richten. Dass er überhaupt zugegen war, weiß das FBI nur, weil er codierte Nachrichten zurücklässt. Die Ermittlungen übernimmt Special Agent Lee Harker, die eine besondere Gabe hat. Sie kann Zusammenhänge erkennen, sie spürt, wenn etwas nicht stimmt.

Und so folgt sie Longlegs‘ Spur, ohne zu wissen, dass sie damit auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit Tür und Tor öffnet.

Longlegs – Eine Kritik

Oz Perkins hat einen durchaus düsteren Film abgeliefert. Er ist trist, farblos, grimmig, im Grunde reichlich deprimierend. Dass er in den Neunzigerjahren spielt, ist kein Zufall – im Grunde verbeugt sich Perkins vor DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER, seine Serienkillergeschichte hat jedoch einen übernatürlichen Twist. Der ist nicht wirklich gut. Überhaupt: Die Motivation des Killers, die Art, wie er vorgeht, wen er rekrutiert, das alles wirkt überkonstruiert und nie stimmig.

Nicolas Cage ist in der überbordenden Rolle gut, besser ist jedoch Maika Monroe, die Lee Harker sehr zurückgenommen spielt. Aber in ihrem Gesicht tut sich unheimlich viel. Die Geschichte ist auch durchaus interessant. Was sie nicht ist: spannend. Der Film schafft es nicht, den Zuschauer zu packen und nicht mehr loszulassen. Man sieht interessiert zu, aber letztlich ist das alles nicht Fisch, noch Fleisch.

Soll heißen: Ein Publikum, das im Kino einen starken Horrorfilm sehen will, ist fehl am Platz. Aber diejenigen, die gerne einen durchaus wagemutigen Arthaus-Thriller sehen wollen, werden auch nicht abgeholt, weil der Film dafür ein paar viel zu deftige Szenen hat.

Longlegs Filmplakat zum KInostart (c) DCM
Fazit
Ein großer Hit wird LONGLEGS nicht werden. Er hat interessante Ansätze, ist toll gespielt, und schön trist gefilmt, aber mehr als das kann er leider auch nicht.
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