Der dritte Teil um dem Meisterdetektiv Hercule Poirot ist insofern erfrischend, weil er eine Geschichte von Agatha Christie adaptiert, die noch nicht endlose Male verfilmt wurde – im Gegensatz zu den ersten beiden Filmen von und mit Kenneth Branagh. Im dritten Teil nun wandelt Branagh auf Horrorspuren. Man muss sagen: So nahe wie mit „A Haunting in Venice“ ist er dem Inszenieren eines Horrorfilms noch nie gekommen.
Inhalt von A Haunting in Venice – Krimi meets Horror? (Filmkritik)
von Peter Osteried | 09.09.2023
Der Krimi „A Haunting in Venice“ ist ab dem 14. September im Kino zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film von und mit Kenneth Branagh.
Bild: Szene aus “A Haunting in Venice” (c) 20th Century Studios
Der dritte Teil um dem Meisterdetektiv Hercule Poirot ist insofern erfrischend, weil er eine Geschichte von Agatha Christie adaptiert, die noch nicht endlose Male verfilmt wurde – im Gegensatz zu den ersten beiden Filmen von und mit Kenneth Branagh. Im dritten Teil nun wandelt Branagh auf Horrorspuren. Man muss sagen: So nahe wie mit „A Haunting in Venice“ ist er dem Inszenieren eines Horrorfilms noch nie gekommen.
A Haunting in Venice – Zur Handlung
Hercule Poirot ist im Ruhestand in Venedig, wird aber von einer Autorin aus diesem hervorgelockt. Denn sie verspricht das Treffen mit einem echten Medium, das eine Seance in einem Haus abhalten wird, in dem zahlreiche Kinder zu Tode gekommen sind. Erst jüngst starb dort eine junge Frau, deren Mutter mit ihr in Kontakt treten will. Poirot nimmt an der Seance teil, hält sie jedoch für Humbug – bis etwas Ungeahntes geschieht und ein Mord geschieht.
Damit ist Poirot wieder ganz in seinem Element. Er ermittelt, muss sich aber fragen, ob in diesem Haus wirklich alles mit rechten Dingen zugeht.
Bild: Szene aus “A Haunting in Venice” (c) 20th Century Studios
A Haunting in Venice – Eine Kritik
Der dritte Teil ist kürzer als der direkte Vorgänger, fühlt sich aber ähnlich lang an. Soll heißen: Besonders spannend ist „A Haunting in Venice“ nicht, auch wenn Branagh hier ein paar Register des Horrorfilms zieht. Die Seance, die unheimlichen Ereignisse, die Geräusche, auch das, was Poirot sieht und hört, aber sonst niemand wahrnimmt, sind alles echte Horrorelemente. Die werden auch sehr schön umgesetzt, aber dennoch glaubt man keine Sekunde, dass eine Agatha-Christie-Geschichte zum Horrorfilm werden könnte. Der Genresprung von den ersten beiden Filmen zu diesen wäre zu groß.
Man fragt sich also nicht, ob es nun übernatürlich ist, sondern wie der Täter das umgesetzt hat. Die Erklärung erscheint dann doch etwas unglaubwürdig und kann nicht alle Ereignisse abdecken. Dazu kommt die übliche Enthüllung am Ende, wer der Täter ist. Die ist auch schön, aber sie kann nicht verbergen, dass Poirot hier hauptsächlich reichlich spekuliert.
Die Inszenierung ist schön. Das Ganze mutet schon wie ein Spukthriller an. Das dunkle Interieur der Villa, die kammerspielartige Erzählung, aber auch die Kameraarbeit punkten. Letzte besonders, denn hier werden immer wieder interessante Perspektiven genutzt, bei manchen Aufnahmen aber auch Verfremdungseffekt erzielt, in dem eine Linse benutzt wurde, die das Bild aussehen lässt wie durch ein Vergrößerungsglas – mit dem Fokus auf die Mitte.
Die Schauspieler sind durch die Bank gut. Besondere Erwähnung verdient Jamie Dornan. Aber das alles kann leider auch nicht verhindern, dass der Film zäh ist. Allzu viel Spannung kommt bei diesem Kammerspiel nicht auf.
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Fazit
Etwas unentschlossen in der Erzählung, aber technisch hervorragend. Schauspielerisch sehr schön, von Ausstattung und Umsetzung hier auch bemerkenswert, aber die Geschichte ist doch recht langsam erzählt.
Bewertung: 3/5***
Bild: Filmplakat zu “A Haunting in Venice” (c) 20th Century Studios