An der US-Kinokasse ging der von Guy Ritchie inszenierte „Der Pakt“ unter. Die 55 Millionen Dollar teure Produktion war wohl von der Thematik her noch zu frisch. Es geht um Afghanistan, vor allem aber auch um den Verrat der USA an den Afghanen, die dem US-Militär über Jahrzehnte geholfen haben.
Inhalt von Der Pakt – Ein starker Kriegsfilm (Filmkritik)
von Peter Osteried | 23.07.2023
Der Kriegsfilm „Der Pakt“ (OT: The Covenant) ist seit 21. Juli bei Prime Video zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Jake Gyllenhaal.
Bild: Key Art Banner zu “Der Pakt” (The Covenant) (c) STX Entertainment
An der US-Kinokasse ging der von Guy Ritchie inszenierte „Der Pakt“ unter. Die 55 Millionen Dollar teure Produktion war wohl von der Thematik her noch zu frisch. Es geht um Afghanistan, vor allem aber auch um den Verrat der USA an den Afghanen, die dem US-Militär über Jahrzehnte geholfen haben.
Der Pakt – Zur Handlung
John Kinley erhält mit Achmed einen neuen Dolmetscher, nachdem der alte einer Sprengfalle zum Opfer gefallen ist. Er erweist sich als ausgesprochen gut, und das nicht nur beim Vermitteln. Achmed erkennt, wenn etwas nicht stimmt und rettet damit schon auch mal Leben. Als der Trupp bei der Suche nach Waffendepots auf eine Taliban-Übermacht stößt, geht es ums nackte Überleben. Kinley ist auf Achmed angewiesen. Eine Schuld, die er zu begleichen gedenkt.
Der Pakt – Eine Kritik
Ritchie hat sich selbst zurückgenommen. Er verzichtet auf seine üblichen Tricks, sondern ordnet alles der Erzählung unter. Dabei entwickelte er einen Film, der im Grunde aus zwei Teilen besteht. Erst ist es ein Kriegsfilm, dann ist es ein Search-and-Rescue-Film. Beide Elemente der Handlung hätten auch für sich funktioniert, in der Kombination wird „Der Pakt“ dadurch umso reicher.
Bild: Szene aus “Der Pakt” (The Covenant) (c) STX Entertainment
Jake Gyllenhaal ist gut, noch weit besser ist Dar Salim, der in Dänemark lebt, aber auch gerne mal bei internationalen Produktionen angefragt wird. Ein gutes Stück der Handlung wird ganz und gar von ihm getragen – während seine Figur Kinley durch das trostlose afghanische Hinterland trägt.
Der Film konzentriert sich auf die amerikanische Seite, zeigt aber auch die der Afghanen, die den Amerikanern halfen. Zugleich ist er eine Anklage, dass man Tausende von Menschen, die dem US-Militär als Dolmetscher und anderweitig geholfen haben, zurückließ, als man die Truppen nach 20 Jahren abzog. Es ist der Verrat an einem Pakt, den die USA mit diesen Menschen schlossen. Ein Pakt, den ein Mann alleine dann erfüllt – für seine eigenes Seelenheil.
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Fazit
Gelungener Kriegsfilm, der wohl auch wegen der Anklage des US-Verhaltens im Zuge des Abzuges nicht unbedingt gut ankam im „Home of the Brave, Land of the Free“. Der Nachspann ist kurios. Es werden Bilder von Soldaten gezeigt – so wie man es bei Geschichten macht, die von echten Menschen erzählen und diese am Schluss dann zeigen. Aber „Der Pakt“ ist fiktiv. Nur die Geschichte, die ist irgendwo schon real – zumindest in dem Teil, der für die USA hässlich ist.
Bewertung: 4/5****
Bild: Szene aus “Der Pakt” (The Covenant) (c) STX Entertainment