Octavia E. Butlers Roman aus dem Jahr 1979 ist im Grunde Science Fiction, sie sah ihn aber immer als Fantasy an – weil es keine wissenschaftlichen Elemente gibt, die die Zeitreise erklären, die die Hauptfigur wieder und wieder durchmacht. Vor allem ist der Roman, aber auch die Serie, ein Drama, das einen Eindruck ins Leben der schwarzen, aber auch weißen Menschen in den USA des Jahres 1816 gewährt.
Inhalt von Kindred: Verbunden – Starke Adaption (Serienkritik)
von Peter Osteried | 20.04.2023
Die Serie „Kindred: Verbunden“ ist seit dem 19. April bei Disney+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Show.
Bild: Szene aus der Serie “Kindred: Verbunden” (c) FX Network
Octavia E. Butlers Roman aus dem Jahr 1979 ist im Grunde Science Fiction, sie sah ihn aber immer als Fantasy an – weil es keine wissenschaftlichen Elemente gibt, die die Zeitreise erklären, die die Hauptfigur wieder und wieder durchmacht. Vor allem ist der Roman, aber auch die Serie, ein Drama, das einen Eindruck ins Leben der schwarzen, aber auch weißen Menschen in den USA des Jahres 1816 gewährt.
Kindred: Verbunden – Zur Handlung
Dana ist von New York nach Los Angeles umgezogen. Eines Nachts findet sie sich in einem anderen Haus wieder, sieht ihre tote Mutter und kehrt dann zurück in ihr Haus. Das wiederholt sich, wobei sie merkt, dass sie ins Jahr 1815 – später dann 1816 – versetzt wird. Erst glaubt sie, verrückt zu werden, doch ihr Freund Kevin hat miterlebt, wie sie verschwunden ist.
Beim dritten Übergang nimmt sie ihn dann mit – diesmal sind sie länger dort als je zuvor und versuchen, herauszufinden, was diese Zeitsprünge auslöst, und was sie mit Dana zu tun haben.
Kindred: Verbunden – Eine Kritik
Die Serie nimmt die Figuren des Romans, aber auch die grundsätzliche Prämisse, verändert aber schon einiges. Die Figur der Mutter ist im Roman gar nicht vorhanden. Manches wirkt in der Serie auch, als wäre es nur für das Füllen der acht Folgen nötig gewesen – etwa die neugierigen Nachbarn, die Dana und Kevin die ganze Nacht über belästigen. Aber das ist ein kleiner Makel, den man übersehen kann, denn „Kindred: Verbunden“ ist darüber hinaus ein intensives Drama.
Bild: Szene aus der Serie “Kindred: Verbunden” (c) FX Network
Eines, das sich mit der Geschlechterrolle befasst, das aber auch ungeschönt den täglichen Rassismus zeigt – in einer Welt, in der ein Teil der Bevölkerung das Eigentum der anderen ist. Im Roman zeigt Butler mehr als in ähnlich gelagerten Stoffen, wie das Leben der Sklaven aussah. Über die Grausamkeiten hinaus, die sie erdulden mussten. Die Serie schafft das auch. Sie ist exzellent darin, das Grauen der Situation zu schildern, ohne plakativ zu werden. Die Subtilität erreicht den Zuschauer umso mehr.
Mallori Johnson ist in der Hauptrolle eindrucksvoll, Micah Stock als ihr Freund Kevin nicht weniger einnehmend. Den Patriarchen der Familie spielt Ryan Kwanten („True Blood“). Im Vergleich zum Roman wurde einiges geändert, abgesehen von den erzählerischen Elementen der Gegenwart funktioniert das aber sehr gut. Eines ist merkwürdig: „Kindred: Verbunden“ wurde als Miniserie angekündigt, endet aber mit einem Cliffhanger und adaptiert nur etwa die Hälfte des Romans.
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Fazit
Eine starke Serie, die ähnlich wie „Underground Railroad“ nicht kalt lässt, sondern durch den Kontrast des Blicks einer Frau von heute auf die Zustände von vor 200 Jahren noch intensiver wirkt.
Bewertung: 4/5****
Bild: Szene aus der Serie “Kindred: Verbunden” (c) FX Network