Nanny – In erster Linie ein Drama (Filmkritik)

Nikyatu Jusus erzählerischer Ansatz war es, die Flüchtlings- und Einwanderungsthematik mit etwas Horror aufzuladen. Das kann durchaus gut funktionieren, wie in dem Netflix-FilmHis House“. Bei „Nanny“ harmonieren beide Elemente aber nicht miteinander. Sie behindern sich sogar. „Nanny“ wäre als reinrassiges Drama der bessere Film gewesen.

Inhalt von Nanny – In erster Linie ein Drama (Filmkritik)

von Peter Osteried | 17.12.2022

Das Horror-Drama „Nanny“ ist seit dem 16. Dezember bei Amazon Prime Video zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Anna Diop.

Nanny Filmszene  002(c) Amazon StudiosBild: Filmszene aus dem Horror-Drama “Nanny” (c) Amazon Studios

Nikyatu Jusus erzählerischer Ansatz war es, die Flüchtlings- und Einwanderungsthematik mit etwas Horror aufzuladen. Das kann durchaus gut funktionieren, wie in dem Netflix-FilmHis House“. Bei „Nanny“ harmonieren beide Elemente aber nicht miteinander. Sie behindern sich sogar. „Nanny“ wäre als reinrassiges Drama der bessere Film gewesen.

Nanny – Zur Handlung

Die aus dem Senegal stammende Aisha (Anna Diop) kümmert sich als Nanny um die Tochter eines reichen Paares – so sehr, dass das Mädchen sie schon bald lieber als die eigene Mutter mag. Wie man sich als Mutter verhält, weiß Aisha auch. Sie hat selbst einen Jungen, der noch im Senegal ist und den sie unbedingt in die USA bringen will.

Doch immer wieder wird sie von Albträumen und Halluzinationen heimgesucht – Manifestationen einer Wahrheit, die sich ihr erst später enthüllen wird.

Nanny – Eine Kritik

Der Horroraspekt wirkt bei praktisch jeder Gelegenheit, in der er auftaucht, reichlich aufgesetzt. Er harmoniert nicht mit der eigentlichen Geschichte, die wiederum ein durchaus interessantes Drama darstellt und sich mit der Zerrissenheit der Figur auseinandersetzt. Aisha kümmert sich um ein fremdes Kind, während ihres in ihrer Heimat von anderen gehütet wird. Der emotionale Preis dafür ist hoch.

Nanny Filmszene (c) Amazon StudiosBild: Filmszene aus dem Horror-Drama “Nanny” (c) Amazon Studios

Das wiederum spielt die als Starfire in „Titans“ bekannte Anna Diop hervorragend. Sie ist es, die diesen Film trägt. Nikyatu Jusu wiederum zeigt ein hohes Gespür für bodenständige, aber durchaus eindringliche Bilder. Ihr Film sieht wirklich toll aus.

Aber weder die Optik noch die starke Hauptdarstellerin können darüber hinwegtäuschen, dass dieses Werk nie als Horrorfilm hätte beworben werden dürfen. Erwartet man typischen Blumhouse-Horror, ist die Enttäuschung vorprogrammiert.

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Fazit

Als Drama ordentlich, aber es leidet unter den aufgepfropften Horror-Elementen. Im Grunde hätte „Nanny“ ganz auf diese verzichten müssen. Für Nikyatu Jusu hat sich der Film aber gelohnt, sie hat als nächstes Projekt eine Fortsetzung von George A. Romeros Night of the Living Dead“ an Land gezogen.

Bewertung: 3/5***

Nanny TV-Film (c) Amazon Prime VideoBild: Poster zum Horror-Drama “Nanny” (c) Amazon Studios