„Emancipation“ ist der erste Film mit Will Smith seit seinem Oscar-Eklat – und es ist ein Film, der ihm gleich wieder eine Nominierung einbringen könnte. Antoine Fuquas Werk basiert auf einer wahren Geschichte und auf einem Foto, das wie kein anderes die Grausamkeit der Sklaverei illustriert hat – das des von Narben übersäten Rücken des Sklaven Peter.
Inhalt von Emancipation – Ein düsteres Drama (Filmkritik)
von Peter Osteried | 09.12.2022
Das Drama „Emancipation“ ist ab dem 9. Dezember bei Apple TV+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Will Smith.
Bild: „Emancipation“ Key Art (c) Apple TV+
„Emancipation“ ist der erste Film mit Will Smith seit seinem Oscar-Eklat – und es ist ein Film, der ihm gleich wieder eine Nominierung einbringen könnte. Antoine Fuquas Werk basiert auf einer wahren Geschichte und auf einem Foto, das wie kein anderes die Grausamkeit der Sklaverei illustriert hat – das des von Narben übersäten Rücken des Sklaven Peter.
Emancipation – Zur Handlung
Peter ist ein Sklave, der während des Sezessionskriegs von der Konföderierten-Armee requiriert wird, um Frondienst zu leisten, während seine Familie auf der Plantage seines Besitzers auseinandergerissen wird. Dem Mann ist klar, dass er die Schufterei kaum überleben wird, und so nutzt er die erste Gelegenheit, die sich ihm bietet, um zu fliehen.
Es ist eine beschwerliche Flucht in den Norden, während er von Menschenjägern verfolgt wird. Sein Ziel: Die Staaten, in denen er frei ist, und die Armee, in der er dienen kann, um auch seine Familie befreien zu können.
Emancipation – Eine Kritik
Antoine Fuqua hat den Film in Farbe und in Schwarzweiß gedreht. Aber selbst die farbigen Szenen sind extrem entsättigt, so dass sie fast monochrom anmuten. Ein starker Kunstgriff, da man die Bilder der Sklaverei und des amerikanischen Bürgerkriegs natürlich auch in Schwarzweiß präsent hat. Das verleiht dem Ganzen eine verquere Form von Authentizität.
Bild: „Emancipation“ Filmszene (c) Apple TV+
Über die wahre Geschichte des Mannes, der auf diesem Foto verewigt ist, ist nicht viel bekannt. Darum hieß es für Autor Bill Collage auch, eine Geschichte zu ersinnen, die so hätte gewesen sein können – unterfüttert durch reichlich Recherche, wie das Sklavenleben auf den Plantagen war. Das zeigt „Emancipation“ mit drastischer Härte – er ist dabei nicht weniger eindringlich als etwa „12 Years a Slave“. Dass der Blick zurück auf diese wenig ruhmreiche amerikanische Vergangenheit in heutiger Zeit überhaupt getan wird, ist auch Apple TV+ zu verdanken, die an den Stoff glaubten, während konservative Kreise in den USA am liebsten totschweigen würden, was historischer Fakt ist
Ein Film wie dieser ist darum auch machtvoll. Weil er mit Bildern, die sich in Gedächtnis brennen, aber auch mit zu Herzen gehenden schauspielerischen Leistungen wachruft, was vor mehr als 150 Jahren geschehen ist. Das macht den Film wichtiger und wertvoller, als jede Dokumentation, weil er direkt das Herz anspricht und mit Gefühlen operiert.
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Fazit
Exzellent gefilmt, visuell umwerfend, und schauspielerisch auf höchstem Niveau. Apple hat den Film in den USA auch limitiert in die Kinos gebracht, da man sich berechtigterweise Oscar-Chancen ausrechnet.
Bewertung: 4/5****
Bild: „Emancipation“ Filmszene (c) Apple TV+