Superheldenfilme, die sich nicht auf existente Vorlagen berufen, gibt es wenige. Und noch weniger, die richtig geil sind. „Samaritan“ mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle ist beides. Ein knackiger Actionfilm, gepaart mit Elementen echten Dramas, und das in einem desolaten Viertel einer heruntergekommenen Stadt namens Granite City.
Inhalt von Samaritan – Ein starker Superheldenfilm! (Filmkritik)
von Peter Osteried | 27.08.2022
Der Superheldenfilm „Samaritan“ ist seit dem 26. August bei Amazon Prime Video zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Sylvester Stallone.
Bild: Szene aus dem Film “Samaritan” (c) Amazon Studios
Superheldenfilme, die sich nicht auf existente Vorlagen berufen, gibt es wenige. Und noch weniger, die richtig geil sind. „Samaritan“ mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle ist beides. Ein knackiger Actionfilm, gepaart mit Elementen echten Dramas, und das in einem desolaten Viertel einer heruntergekommenen Stadt namens Granite City.
Samaritan – Zur Handlung
Vor 25 Jahren kämpften der Held Samaritan und sein Bruder, sein Erzfeind Nemesis, gegeneinander. Beide kamen dabei um. Glaubt man zumindest. Der kleine Sam ist aber sicher, dass Samaritan noch lebt. Er hatte irgendwie schon jeden in Verdacht, jetzt fällt seine Aufmerksamkeit jedoch auf den Müllmann Joe. Als der von einem Auto überfahren wird und einfach wieder aufsteht, hat er die Bestätigung.
Zugleich belebt der Gangsterboss Cyrus den Schurken Nemesis wieder, der für die Unterschicht so etwas wie ein Heilsbringer ist.
Bild: Szene aus dem Film “Samaritan” (c) Amazon Studios
Samaritan – Eine Kritik
Die Stimmung ist eindrucksvoll – der Film spielt in einer heruntergekommenen Gegend, in der die Hoffnung schon vor langer Zeit gestorben ist. Hier leben die, die vom Leben abgehängt wurden, so auch der ehemalige Superheld, der sich von der Welt zurückgezogen hat. Das ist eine Altersrolle für Sylvester Stallone, die es in sich hat. Weil er den Schmerz einer Figur darstellen kann, die von der Welt enttäuscht ist, aber auch, weil Joe ein grantelnder alter Mann ist – im Grunde eine Rolle, wie Clint Eastwood sie vor nicht allzu langer Zeit gespielt hat.
Der Film folgt im Endeffekt dem konventionellen Muster einer Superheldengeschichte, er lädt sie jedoch zugleich mit sozialkritischem Kommentar auf, weil eine Figur wie Nemesis angefeuert wird, da sie gegen den Status Quo rebelliert – zumindest vordergründig. So geht es auch um die, die nichts haben. Aber wenn man nichts zu verlieren hat, dann kann man praktisch auch alles tun. Das gilt ebenso für Joe, einen Mann, der sich seit einem Vierteljahrhundert versteckt, aber nun wieder ins Rampenlicht gezogen wird.
Die Action ist feist. Handgemacht. Weit jenseits des Effektspektakels eines Marvel-Films, und vielmehr bodenständig, obwohl Joe (fast) unverwundbar und immens stark ist. Das große Finale hat es dann in Sachen Fights auch echt in sich. Hier finden klassischer Superheldenstoff mit den Mechanismen eines Sylvester-Stallone-Actionfilms zusammen!
Einzig mau: Die Rückblicke zum letzten Kampf von Samaritan und Nemesis. Das De-Aging bei Stallone lässt ihn aussehen wie eine Figur aus einem schlecht umgesetzten Computerspiel.
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Fazit
Ein starker Superheldenfilm, der ein Thema aufgreift, das zu selten genutzt wird: Was, wenn Helden alt werden? Das spielt Stallone schön grantig, zugleich merkt man seiner Figur aber auch die innere Zerrissenheit an, denn am Ende wartet das clevere Skript dann noch mit einer Überraschung auf, die man vielleicht kommen sah, die sich aber auch wunderbar aus der Geschichte heraus ergibt.
Bewertung: 4/5****
Bild: Offizielle Poster / Key Art zum Film “Samaritan” (c) Amazon Studios