Die Miniserie „Memorial Hospital“ beschäftigt sich mit den fünf Tagen nach dem Hurrikan Katrina in New Orleans, als ein Krankenhaus von der Umwelt abgeschnitten wurde – und das Sterben begann. Die von John Ridley („American Crime“) und Carlton Cuse („Locke & Key“) entwickelte Miniserie basiert auf dem Sachbuch von Sheri Fink und ist ausgesprochen beklemmend.
Inhalt von Memorial Hospital – Chronologie einer Katastrophe (Serienkritik)
von Peter Osteried | 12.08.2022
Die Miniserie „Memorial Hospital“ ist seit dem 12. August bei Apple TV+ zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Vera Farmiga.
Bild: „Memorial Hospital“ (c) Apple TV+
Die Miniserie „Memorial Hospital“ beschäftigt sich mit den fünf Tagen nach dem Hurrikan Katrina in New Orleans, als ein Krankenhaus von der Umwelt abgeschnitten wurde – und das Sterben begann. Die von John Ridley („American Crime“) und Carlton Cuse („Locke & Key“) entwickelte Miniserie basiert auf dem Sachbuch von Sheri Fink und ist ausgesprochen beklemmend.
Memorial Hospital – Zur Handlung
Der Hurrikan Katrina zieht über New Orleans hinweg. Auch das Memorial Hospital wird schwer getroffen, aber alle überstehen diesen Tag, auch wenn es manchmal haarig war. Doch die Katastrophe ist damit nicht abgewandt. Denn am zweiten Tag brechen mehrere Deiche und überfluten die Stadt.
Das Krankenhaus verliert seine Stromversorgung und einen Großteil seiner Ressourcen. Evakuierungen sind unmöglich, das Chaos regiert – es sind fünf Tage des Überlebens und des Sterbens.
Bild: „Memorial Hospital“ (c) Apple TV+
Memorial Hospital – Eine Kritik
Das Erschreckendste ist, so ein Arzt zu Beginn der dritten Episode, dass das alles innerhalb von nur fünf Tagen passierte. Fünf Tage – mehr brauchte es nicht, damit alles zusammenbrach. Die Serie führt vor Augen, was das bedeutet. Kein Strom mehr, keine Lebensmittel, keine Hilfe, nur die nackte Angst. Was in New Orleans im Jahr 2005 passierte, ist eine Warnung. Dies kann immer und überall und zu jeder Zeit passieren. Wir leben in einer hochvolatilen Gesellschaft, die immer nur ein paar Schritte vom totalen Zusammenbruch entfernt ist.
„Memorial Hospital“ erinnert an „Chernobyl“, eine andere preisgekrönte Miniserie über eine Katastrophe. Es wird nüchtern erzählt, die persönlichen Leben der Figuren werden allenfalls gestreift, aber sie sind dennoch so gestaltet, dass man sich mit ihnen identifiziert. Man fragt sich unwillkürlich, wie man eine solche Situation wohl selbst meistern würde.
Die aus acht Folgen bestehende Serie, deren erste drei am Starttag gezeigt wurden, zeigt die Entwicklung, nicht nur in New Orleans, sondern auch – das aber geringer – außerhalb. Sie zeigt das Versagen der Behörden, sie zeigt das Desinteresse der Firma, der das Krankenhaus gehörte, sie zeigt die Kehrseite des Kapitalismus, in dem eine solche Katastrophe tatsächlich gut fürs Geschäft ist. Sie zeigt aber auch, dass nicht jeder gleichgültig ist, dass Menschlichkeit gerade dann wertvoll ist, wenn die Widerstände hoch sind.
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Fazit
„Memorial Hospital“ ist eine imposante Serie, der es gelingt, das Ausmaß der Katastrophe spürbar werden zu lassen, und das mit Figuren, die nur angerissen werden, für den Zuschauer aber dennoch schnell Bedeutung gewinnen.
Bewertung: 5/5*****
Bild: „Memorial Hospital“ (c) Apple TV+