Ethan Hawke, Scott Derrickson, Jason Blum – das Dream Team von „Sinister“ ist wieder da. Die Erwartungen sind also hoch, umso mehr, da die Vorlage auch noch von Erfolgsautor Joe Hill stammt. Aber trotz reichlich Atmosphäre ist „The Black Phone“ eines nicht: spannend.
Inhalt von The Black Phone – Atmosphärisch, aber behäbig (Filmkritik)
von Peter Osteried | 15.06.2022
Der Horrorfilm „The Black Phone“ startet am 24. Juni im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Ethan Hawke.
Bild: Filmszene aus “The Black Phone” (c) Universal Pictures
Ethan Hawke, Scott Derrickson, Jason Blum – das Dream-Team von „Sinister“ ist wieder da. Die Erwartungen sind also hoch, umso mehr, da die Vorlage auch noch von Erfolgsautor Joe Hill stammt. Aber trotz reichlich Atmosphäre ist „The Black Phone“ eines nicht: spannend.
The Black Phone – Zur Handlung
Denver im Jahr 1978: Mehrere Kinder sind verschwunden. Sie wurden vom so genannten Grabber entführt und – vermutlich – ermordet. Das neueste Opfer ist der kleine Finn, der vom Grabber in einem Keller eingesperrt wird. In diesem Keller hängt auch ein kaputtes, schwarzes Telefon. Finn hört es immer wieder klingeln. Hebt er den Hörer ab, spricht eines der bisherigen Opfer des Grabbers mit ihm. Aber können sie ihm auch helfen, zu entkommen?
Derweil hat seine Schwester Träume von ihrem Bruder und dem Ort, an dem er gefangen gehalten wird …
Bild: Filmszene aus “The Black Phone” (c) Universal Pictures
The Black Phone – Eine Kritik
Das Feeling der späten 1970er Jahre fängt Derrickson hervorragend ein. Nicht nur vom Look her, sondern auch in technischer Hinsicht. Denn bisweilen arbeitet er auch mit stärkerem Filmkorn, was dem Ganzen altes Flair verleiht. Optisch ist der Film brillant, der Auftakt ist auch gut, aber als die Hauptfigur sich schließlich im Keller wiederfindet, zerfällt der Film zusehends. Weil er nicht der psychologische Horror ist, der er gerne wäre. Ethan Hawkes Figur ist völlig unterentwickelt – im Grunde lässt der Schauspieler die gruselige Maske für sich spielen.
Dazu kommen die Momente, die unerklärlich sind, selbst wenn man anerkennt, dass Menschen sich nicht immer logisch oder völlig rational verhalten. Aber was in dem Keller abgeht, inklusive der Fluchtversuche, wirkt ausgesprochen bemüht.
So punktet der Film vor allem mit starker Atmosphäre, aber auch zwei Glücksgriffen, was die Kinderdarsteller betrifft. Mason Thames spielt den gefangenen Jungen und kann nuancenreich überzeugen. Noch besser ist Madeleine McGraw als seine Schwester. Es gibt also schon einiges, das für den Film spricht, die magere Charakterisierung des Schurken und die relativ spannungsarme Erzählung im Keller verhindert jedoch, dass aus „The Black Phone“ ein großer Film wird.
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Fazit
Durchwachsener Film, der zwar zwei tolle Hauptdarsteller hat, Ethan Hawke aber völlig verschwendet. Ebenso gelingt es, das 1970er-Flair wunderbar einzufangen, der inhaltlichen Leere kann das aber auch nichts entgegensetzen. Letztlich hat man bei „The Black Phone“ angesichts der vorherigen Zusammenarbeit von Regisseur, Hauptdarsteller und Produzent mehr erwartet.
Bewertung: 3/5***
Bild: Das deutsche Filmplakat zu “The Black Phone” (c) Universal Pictures