Stranger Things: Staffel 4.1 – Filmlange Episoden (Serienkritik)

Auf die vierte Staffel von „Stranger Things“ musste man fast drei Jahre lang warten – und nun lässt Netflix noch etwas länger warten, da zuerst nur die ersten sieben Folgen gezeigt werden, während die letzten zwei als Abschluss der Serie am 1. Juli debütieren. Bemerkenswert im Vergleich zu den vorherigen Staffeln ist die Länge der Episoden. Nur eine geht unter 70 Minuten, der Rest sogar deutlich länger und die letzte hat richtige Filmlänge. Man bekommt also mehr „Stranger Things“ denn je zu sehen.

Inhalt von Stranger Things: Staffel 4.1 – Filmlange Episoden (Serienkritik)

von Peter Osteried | 27.05.2022

Der erste Teil der vierten Staffel der Mystery-Serie „Stranger Things“ ist seit dem 27. Mai bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie.

Stranger Things 4 Szene 002Bild: Szene aus Stranger Things Staffel 4 (c) Netflix

Auf die vierte Staffel vonStranger Things musste man fast drei Jahre lang warten – und nun lässt Netflix noch etwas länger warten, da zuerst nur die ersten sieben Folgen gezeigt werden, während die letzten zwei als Abschluss der Serie am 1. Juli debütieren. Bemerkenswert im Vergleich zu den vorherigen Staffeln ist die Länge der Episoden. Nur eine geht unter 70 Minuten, der Rest sogar deutlich länger und die letzte hat richtige Filmlänge. Man bekommt also mehr „Stranger Things“ denn je zu sehen.

Stranger Things: Staffel 4.1 – Zur Handlung

In Hawkins geschehen wieder übernatürliche Morde, die Öffentlichkeit glaubt jedoch eher an Satanisten. Ein Jugendlicher gerät unter Mordverdacht, Dustin und seine Freunde wissen es aber besser – ein neues Tor muss sich geöffnet haben, und an ihnen liegt es, die Bedrohung für Hawkins und die Welt abzuwehren.

Elfie ist derweil in Kalifornien, wird in ihrer neuen Umgebung gehänselt und hat keinerlei Kräfte mehr. Aber die braucht sie, da alles darauf hindeutet, dass sie die letzte Chance ist, die Welt vor dem Upside Down zu retten. Doch nicht jeder beim amerikanischen Militär sieht das so.

Hopper sitzt in einem russischen Gefängnis ein, während Joyce alles daransetzt, ihn da rauszuholen.

Stranger Things 4 Szene 003Bild: Szene aus Stranger Things Staffel 4 (c) Netflix

Stranger Things: Staffel 4.1 – Eine Kritik

Der Anfang ist wohl bewusst etwas ruhiger gehalten. In den mehr als 70 Minuten passiert wenig mehr, als eine Etablierung, wo die Figuren, die man zuletzt vor drei Jahren sah (in der Serie ist jedoch nur etwa ein Jahr vergangen) heute stehen. Die Duffer Brothers lassen sich die Zeit, die Welt von „Stranger Things“ neu zu ordnen. Das merkt man auch in den kommenden Folgen, bei denen sich mehr als einmal das Gefühl einstellt, dass man die Folgen auch durchaus hätte komprimieren und damit effektiver machen können. Es gibt ganze Plots, die sind im Grunde überflüssig. Oder anders gesagt: Sie hätten umverteilt werden können. Alles, was mit Eddie Munson zu tun hat, hätte man auch auf eine der Hauptfiguren legen können.

Die Zersplitterung der Geschichte ist auch deshalb so spürbar, weil die Hauptfiguren in sehr viele Grüppchen aufgebrochen wurden, so dass man zeitweise fünf verschiedenen Handlungsbögen folgt, die oft nur einen peripheren Bezug zueinander zu haben scheinen. Dass dem nicht ganz so ist, offenbart sich dann spätestens in der siebten Folge, wenn verschiedene Handlungsstränge langsam zueinander führen. Und dennoch: Die Hopper-Handlung hat die längste Zeit keinerlei Bezug zur Haupthandlung.

Ein wenig wirkt diese neue Staffel wie ein nachgefasster Gedanke. „Stranger Things“ hatte mit dem Finale der dritten Staffel einen guten Abschluss, der auch als Serien-Ende funktioniert hätte – von Hoppers Überleben abgesehen. Darum wirkt die neue Staffel auch über weite Strecken etwas uneins mit dem Vorhergekommenen. Erst in der siebten Folge findet die Show zu wahrlich alter Stärke zurück und sorgt für ein homogenes Gefühl. Wenn alles klar wird, wenn die Geschichte in all ihren Details zueinanderfindet, dann ist das von Philip Glass‘ „Pruit Igoe“ und „Prophecies“ untermalt, wie das schon bei „Watchmen“ bei einer ähnlichen Sequenz mit Dr. Manhattan der Fall war. Die Duffer Brothers setzen hier ganz klar auf die popkulturelle Assoziation. Sie nutzen optische und akustische Elemente, die der Zuschauer mit anderen Filmen in Verbindung bringt – und das oftmals auch, um dem Zitat einen ganz anderen Ausgang zu bescheren.

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Fazit

Die Länge der einzelnen Episoden ist nicht immer von Vorteil, sie erlaubt es den Duffer Brothers aber auch, Szenen voll und ganz auskosten zu können. So gibt es Szenen, die man deutlich kürzen könnte, ohne ihren inhaltlichen Wert zu verletzen, die aber in der Langform zu eigenen kleinen Meisterwerken werden. Man muss sich bei „Stranger Things 4.1“ nur darauf einlassen, dass der Erzählrhythmus ein wenig anders ist, und das nicht alles auf den ersten Blick auf ein gemeinsames Ziel zusteuert. Aber die siebte Folge kommt dann wie ein Donnerschlag – und macht heiß auf das große Finale im Juli.

Bewertung: 4/5****

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Stranger Things 4 Plakat

Bild: Stranger Things Staffel 4 (c) Netflix