Die Schlange von Essex – Ein neues Zeitalter beginnt (Serienkritik)

Apple hat ein sehr gutes Händchen dafür, aus Romanen sehr schöne Miniserien zu machen. Neuestes Beispiel ist „Die Schlange von Essex“ nach dem 2016 veröffentlichten Roman von Sarah Perry. Er wurde mit Tom Hiddleston und Claire Danes in den Hauptrollen besetzt – letztere übernahm, nachdem Keira Knightley ausgestiegen ist, da ihr Drehen unter COVID-19-Bedingungen zu gefährlich erschien. Die ersten beiden von insgesamt sechs Folgen liegen bei Apple TV+ nun vor.

Inhalt von Die Schlange von Essex – Ein neues Zeitalter beginnt (Serienkritik)

von Peter Osteried | 14.05.2022

Die Mini-Serie „Die Schlange von Essex“ ist seit dem 13. Mai bei Apple TV+ gestartet. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Tom Hiddleston und Claire Danes.

die schlange von essex szene 001Bild: Szene aus der Serie „Die Schlange von Essex“ (c) Apple

Apple hat ein sehr gutes Händchen dafür, aus Romanen sehr schöne Miniserien zu machen. Neuestes Beispiel ist „Die Schlange von Essex“ nach dem 2016 veröffentlichten Roman von Sarah Perry. Er wurde mit Tom Hiddleston und Claire Danes in den Hauptrollen besetzt – letztere übernahm, nachdem Keira Knightley ausgestiegen ist, da ihr Drehen unter COVID-19-Bedingungen zu gefährlich erschien. Die ersten beiden von insgesamt sechs Folgen liegen bei Apple TV+ nun vor.

Die Schlange von Essex – Zur Handlung

In Essex verschwindet ein Mädchen. Die Einheimischen raunen sich zu, dass eine gigantische Schlange dafür verantwortlich sein soll. Als die jüngst verwitwete Cora Seaborne (Claire Danes) in London davon liest, beschließt sie, nach Essex aufzubrechen, da sie mehr über das Ungetüm herausfinden will, von dem sie glaubt, dass es ein Tier aus prähistorischer Zeit sein könnte. In Essex lernt sie den Vikar Will Ransome (Tom Hiddleston) kennen, der nichts von den Fabelgeschichten um die Schlange hält. Er versucht, seine Schäfchen zu beschützen und ihnen das Gefühl zu geben, dass keine Gefahr droht.

Doch die Paranoia greift immer mehr um sich, während Will und Cora merken, dass sie sich all ihrer Unterschiede zum Trotz voneinander angezogen fühlen.

die schlange von essex szene 002Bild: Szene aus der Serie „Die Schlange von Essex“ (c) Apple

Die Schlange von Essex – Eine Kritik

Die Serie ist extrem stimmungsvoll. Das Marschland wird aus ungewöhnlichen Perspektiven aufgenommen, der Nebel sorgt für sehr viel Atmosphäre. Überhaupt sieht die Serie einfach phantastisch aus. Aber sie punktet nicht nur ihres Looks wegen, sondern auch wegen der interessanten Geschichte. Es ist nicht wirklich eine Mystery-Serie. Die Frage, ob es eine riesige Schlange gibt oder nicht, ist eigentlich nicht relevant.

Mehr geht es um den Konflikt von Aberglauben und Wissenschaft, von einem patriarchalischen System vor dem Beginn eines neuen Jahrhunderts, das nicht gerne sieht, wenn Frauen sich ebenfalls in den Naturwissenschaften versuchen, von einer Abkehr des Althergebrachten hin zu einer neuen Zeitrechnung. Es ist eine Ära des Umbruchs, bei der vieles nicht sein kann, was nicht sein darf – so etwa die Beziehung von Will und Cora, die unter keinem guten Stern steht.

„Die Schlange von Essex“ ist filigran in der Erzählweise. Bestes Beispiel ist die von Hayley Squires gespielte Martha, die für Cora mehr als nur eine Bedienstete ist. Es ist subtil, man kann in diese Beziehung aber auch echte Liebe hineindeuten, obschon Cora hin und her gerissen ist und sich von dem Pfarrer angezogen fühlt, mit dem sie auch nicht zusammen sein darf. So steuert alles auf ein nicht unbedingt verhängnisvolles, aber sicherlich alles andere als glückliches Ende zu.

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Fazit

Ausgesprochen schön produzierte Miniserie, die nicht nur optisch überzeugt, sondern auch auf der narrativen Ebene sehr vielschichtig gestaltet ist.

Bewertung: 4/5****

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Bild: „Die Schlange von Essex“ (c) Apple