Der ehemalige Kameramann Mandla Dube hat erklärt, dass sein Film zu 60 Prozent auf den Fakten beruht, die restlichen 40 Prozent jedoch pure Fiktion sind, um der Dramatik der Geschichte mehr Gehalt zu verleihen. Auch bei Filmen, die auf wahren Begebenheiten beruhen, ist das aber nicht ungewöhnlich.
Inhalt von Silverton Siege – Der Preis der Freiheit (Filmkritik)
von Peter Osteried | 29.04.2022
Der Thriller „Silverton Siege“ läuft seit dem 28. April bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Film.
Bild: Szene aus dem Film „Silverton Siege“ (c) Netflix
Der ehemalige Kameramann Mandla Dube hat erklärt, dass sein Film zu 60 Prozent auf den Fakten beruht, die restlichen 40 Prozent jedoch pure Fiktion sind, um der Dramatik der Geschichte mehr Gehalt zu verleihen. Auch bei Filmen, die auf wahren Begebenheiten beruhen, ist das aber nicht ungewöhnlich.
Silverton Siege – Zur Handlung
Drei südafrikanische Freiheitskämpfer – für das Apartheidsregime sind sie Terroristen – wollen einen Sabotageakt verüben, werden jedoch in eine Falle gelockt. Sie müssen fliehen und verschanzen sich schließlich in einer Bank in Silverton, einem Ortsteil der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria.
Während die Polizei die Bank umstellt, kocht die Situation hoch. Die Rebellen wissen im Grunde, dass sie hier nicht mehr herauskommen werden, und dass einer von ihnen sie verraten hat. Aber dann stellen sie für die Freilassung der Geiseln eine Forderung, die eine ganze Bewegung starten wird: Sie fordern Nelson Mandelas Freilassung.
Bild: Szene aus dem Film „Silverton Siege“ (c) Netflix
Silverton Siege – Eine Kritik
„Silverton Siege“ arbeitet mit Elementen des Heist-Movies. Zugleich befasst er sich mit ethnischen Themen und dem Rassismus, der in Südafrika vorherrschte. Das ist alles nicht neu, aber Dube verpackt diesen alten Wein in neuen Schläuchen. Soll heißen: Sein Film hat echte Wirkkraft. Er funktioniert einerseits als geradliniger Thriller, andererseits ist er ein Stück Vergangenheitsbewältigung, und natürlich hat er in Südafrika polarisiert.
Man darf die Geschichte nicht komplett für bare Münze nehmen. Die Namen der Akteure sind teils anders, die Opferrollen auch. Hier wird Authentizität zugunsten der Dramatik geopfert, aber wie die besten dieser Art von Filmen schafft es auch „Silverton Siege“, den Zuschauer für die Hintergründe zu interessieren.
Zudem zeigt er auf, wie das Unrechtsregime in Südafrika funktionierte, wie eine Minderheit eine Mehrheit unterdrückte und ein praktisch für beide Seiten konstanter Bedrohungszustand aufrechterhalten wurde. Der Film kann darum als geradliniger Thriller goutiert werden, bietet aber auch mehr, weil er die Figuren – Geiselnehmer, Geiseln und zum Teil auch Polizisten – vermenschlicht, wodurch das Geschehen emotional noch stärker aufgeladen wird.
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Fazit
Ein sehenswerter Film mit starken darstellerischen Leistungen, allen voran Thabo Rametsi und der aus „Die Mumie“ bekannte Arnold Vosloo. Der spielt meist Schurken, sein Polizist ist aber vielschichtig gestaltet. Ein guter Film, der spannend zu unterhalten weiß, aber auch etwas zu sagen hat: Dass der Preis der Freiheit niemals hoch genug sein kann.
Bewertung: 4/5****
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Bild: „Silverton Siege“ (c) Netflix