Operation Schwarze Krabbe – Mission auf dem Eis (Filmkritik)

Einen Film wie „Operation Schwarze Krabbe“ in Zeiten wie diesen zu sehen, ist durchaus merkwürdig. Man kann gar nicht anders, als an den russischen Überfall auf die Ukraine zu denken. Das fällt auch nicht schwer, da der Feind hier nie eine nationale Zuordnung erhält. Ebenso ist unklar, wie der Krieg ausbrach.

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von Peter Osteried | 19.03.2022

Der Kriegsfilm „Operation Schwarze Krabbe“ ist seit dem 18. März bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Noomi Rapace.

Operation schwarze krabbe Filmszene 002 NetflixBild: Szene aus dem Kriegsfilm “Operation Schwarze Krabbe” (c) Netflix

Einen Film wie „Operation Schwarze Krabbe“ in Zeiten wie diesen zu sehen, ist durchaus merkwürdig. Man kann gar nicht anders, als an den russischen Überfall auf die Ukraine zu denken. Das fällt auch nicht schwer, da der Feind hier nie eine nationale Zuordnung erhält. Ebenso ist unklar, wie der Krieg ausbrach.

Operation Schwarze Krabbe – Zur Handlung

Der Krieg verläuft nicht gut, die Niederlage steht kurz bevor. Darum wird eine Soldatin mit fünf anderen auf eine Spezialmission geschickt. Sie soll das gefrorene Meer über fast 200 Kilometer hinweg mit Schlittschuhen überqueren und ein Päckchen abliefern, das den Ausgang des Kriegs verändern kann.

Die Mission ist gefährlich, nicht jeder übersteht sie, zumal die Gefahr nicht nur von außen, sondern auch von innen kommt, als klar wird, worum es sich bei der Lieferung handelt.

Operation schwarze krabbe Filmszene 001 NetflixBild: Szene aus dem Kriegsfilm “Operation Schwarze Krabbe” (c) Netflix

Operation Schwarze Krabbe – Eine Kritik

Die Stärke des Films ist, dass er die Zuschauer ebenso wie die Protagonisten mitten ins Geschehen wirft. Man weiß nicht, was passiert ist, wer wen angegriffen hat oder wieso überhaupt Krieg herrscht. Dieses desorientierende Gefühl zeichnet wohl gut nach, wie man ich bei solchen unerwartet hereinbrechenden Konflikten fühlen würde. Der Kunstgriff hat etwas, doch er unterminiert auch die Wirkungsweise der Geschichte.

Denn ohne Kontext steht man als Zuschauer ziemlich nackt da. Sind die Hauptfiguren Teile der Verteidiger oder der Angreifer? Wer sind die Guten, wer die Bösen, und gibt es da überhaupt noch einen Unterschied? Zudem bleiben die Figuren allesamt unterentwickelt, ebenso wie die Rückblicke mit Noomi Rapaces Figur und ihrer Tochter merkwürdig unausgegoren sind. Sie liefern weder Informationen zu den Hintergründen der Geschichte, noch zu den Figuren.

Die Optik von „Operation Schwarze Krabbe“ ist toll. Die Bilder der Soldaten, die über das Eis schlittern, sind durch und durch atmosphärisch. Der Film sieht einfach toll aus. Die Action ist gut, die Geschichte am Ende noch ein bisschen wendungsreich und kompromisslos konsequent – so etwas würde man bei einer Hollywood-Produktion kaum sehen.

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Fazit

Ein interessanter Kriegsfilm, der leider nicht frei von Schwächen ist. Der Kontext bleibt offen, aber das mag auch sein, um zum einen zu zeigen, dass in einem Krieg beide Seiten einander immer mehr gleichen, zum anderen, dass man der Obrigkeit niemals trauen darf. Weil Moral und Anstand dort nicht mehr zu finden sind.

Bewertung: 3/5***

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Operation schwarze krabbe Film Netflix

Bild: Poster zum Kriegsfilm “Operation Schwarze Krabbe” (c) Netflix