A Very British Scandal – Vornehm dröge (Serienkritik)

Nur fünf Tage nach der Ausstrahlung in Großbritannien debütierte die Miniserie auch hierzulande. Die Geschichte erzählt vom ersten Mal, da eine Frau in der britischen Presse bloßgestellt wurde. Ein brandaktuelles Thema, aber doch eher unaufgeregt erzählt.

Inhalt von A Very British Scandal – Vornehm dröge (Serienkritik)

von Peter Osteried | 03.01.2021

Die Miniserie „A Very British Scandal“ startete am 1. Januar bei Magenta TV. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Paul Bettany und Claire Foy.

a-very-british-scandal-MagentaTV-szene002Bild: Szene aus „A Very British Scandal“  (c) Sony Pictures Entertainment

Nur fünf Tage nach der Ausstrahlung in Großbritannien debütierte die Miniserie auch hierzulande. Die Geschichte erzählt vom ersten Mal, da eine Frau in der britischen Presse bloßgestellt wurde. Ein brandaktuelles Thema, aber doch eher unaufgeregt erzählt.

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A Very British Scandal – Zur Handlung

Im Jahr 1963 steht Margaret (Claire Foy) vor Gericht. Die Anklage ist Ehebruch. Ihr Mann, der Herzog von Argyll (Paul Bettany) will die Scheidung und hat erschlagende Beweise.

16 Jahre zuvor lernten sie sich kennen und – kurzzeitig – lieben. Doch die Ehe bröckelte schnell. Scheiden lassen will der Herzog sich aber erst, als er das Geld seiner Frau ausgegeben hat und Nachschub benötigt …

a-very-british-scandal-MagentaTV-szene001Bild: Szene aus „A Very British Scandal“  (c) Sony Pictures Entertainment

A Very British Scandal – Eine Kritik

Im Großbritannien der frühen 1960er Jahre war der Fall Argyll gegen Argyll ein Skandal. Wegen der schlüpfrigen Details, die dabei rauskamen. Durchgestochen an die Presse, da bei einem Scheidungsfall eigentlich nichts an die Öffentlichkeit geraten dürfte. „A Very British Scandal“ erzählt die Geschichte in drei Folgen. Historische Details wurden der Dramatik wegen verändert. Darum ist die Herzogin hier auch das Opfer, während die historischen Begebenheiten dafürsprechen, dass beide sich nichts genommen haben. Bisweilen kommt das in der Miniserie zu tragen, letztlich wirkt das alles aber unausgewogen.

Schlimmer ist jedoch, dass man als Zuschauer immer außenvorbleibt. Man sieht hier einen unangenehmen Mann und eine unangenehme Frau, die einander unangenehm behandeln – und zudem Snobs sind. Er heiratet sie, weil er ihr Geld will, sie heiratet ihn für den Titel und das Leben im Schloss. Sympathisch macht das keinen von beiden. Claire Foy und Paul Bettany spielen das gut. Man mag beide in ihren Rollen nicht.

Und das ist die Crux: Letztens ist es uns einfach egal, wer vor Gericht gewinnt. Interessant ist nur, weil das System aufgezeigt wird, das in jener Zeit noch patriarchalischer war als heute. Aber auch daraus hätte man mehr machen müssen.

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Fazit

Exzellent ausgestattete, hervorragend aussehende Miniserie, die allerdings etwas dröge erzählt ist und trotz nur drei Folgen Komprimierung gut vertragen hätte. Die beiden Hauptdarsteller sind jedoch ausgesprochen gut.

Bewertung: 3/5***

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Bild: Das Poster zu „A Very British Scandal“  (c) Sony Pictures Entertainment