Die Basis für den neuen Film mit Sandra Bullock bildet die britische Miniserie „Unforgiven“ aus dem Jahr 2009. Die Netflix-Produktion bleibt nahe an der Vorlage. Sie ist damit ein zweischneidiges Schwert. Kennt man die Miniserie, mutet der Film redundant an, für sich gesehen ist er ein starkes Drama.
Inhalt von The Unforgivable – Zerstörte Leben (Filmkritik)
von Peter Osteried | 03.12.2021
Das Drama „The Unforgivable“ startet am 10. Dezember bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Sandra Bullock.
Bild: Filmszene aus “The Unforgivable” (c) Netflix
Die Basis für den neuen Film mit Sandra Bullock bildet die britische Miniserie „Unforgiven“ aus dem Jahr 2009. Die Netflix-Produktion bleibt nahe an der Vorlage. Sie ist damit ein zweischneidiges Schwert. Kennt man die Miniserie, mutet der Film redundant an, für sich gesehen ist er ein starkes Drama.
The Unforgivable – Zur Handlung
Ruth Slater (Sandra Bullock) kommt nach 20 Jahren aus dem Gefängnis raus. Sie hat einen Polizisten erschossen, als das Haus, in dem sie und ihre kleine Schwester lebten, zwangsgeräumt werden sollte. Ihr Bewährungshelfer verschafft ihr einen Job und eine Wohngelegenheit, das Leben ist jedoch trist.
Das Einzige, was Ruth aufrecht hält: Sie möchte ihre Schwester wiedersehen, doch sie ahnt nicht, dass sie sie damit auch in Gefahr bringt.
Bild: Filmszene aus “The Unforgivable” (c) Netflix
The Unforgivable – Eine Kritik
Der Film lebt von den ersten Momenten an von seiner unglaublichen Schwere. Die Tragik zerstörter Leben zieht sich durch die ganze Geschichte. Das macht „The Unforgivable“ zu alles anderem als leichter Kost. Ein Feel-Good-Movie sieht definitiv anders aus. Dieser Film geht vielmehr dorthin, wo es weh tut.
In die Welt der falschen, manchmal aber auch richtigen Entscheidungen, die dennoch alles aus der Bahn werfen. Er betrachtet die Lebensbrüche, die allen Figuren dieser Geschichte widerfahren sind – und wie diese Brüche auch 20 Jahre später noch nachwirken. Weil es manchmal nicht mehr möglich ist, auch nur einen Hauch dessen, was war, zurückzubekommen.
Die Handlungsträger sind allesamt tragische Figuren, die nicht wissen, wohin sie mit ihrem Schmerz sollen. Das gilt für Bullocks Figur, der die Gram ins Gesicht geschrieben steht, aber auch für die Söhne des Polizisten, der einst erschossen wurde. Ihrer aller Leben ist nur ein fahles Abbild dessen, was sie hätten sein können, sein sollen.
Man bereitet sich während des Sehens geistig darauf vor, dass „The Unforgivable“ kein gutes Ende nehmen kann. Aber es gibt ein Happyend. Zumindest eine Form davon. Der Film rettet, was zu retten ist, aber die Abblende lässt alles in einer Art Limbo zurück. Wer weiß schon, wie das Leben nach dem Schlussbild weitergeht.
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Fazit
Kein spaßiger Film, aber ein intensives Drama mit einer traumatisiert aufspielenden Sandra Bullock. „The Unforgivable“ ist starkes Schauspielkino, das sich mit Lebensbrüchen befasst, nach denen nichts mehr ist, wie es mal gewesen ist. Sehr sehenswert, wenn man in der Stimmung für einen eher depressiv wirkenden Film ist.
Bewertung: 4/5****
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