Mit „WandaVision“ ist das Marvel Cinematic Universe Anfang des Jahres 2021 vollwertig im Bereich der TV-Serien angekommen und die Produktionen, die exklusiv auf dem Video-on-Demand-Sender Disney+ laufen, fühlen sich in vielen Bereichen wie sehr lange Filme an, die zwar einiges an Hintergrundinformationen liefern, aber für die MCU-Werke bisher vollkommen optional waren. Wie es scheint, bildet das neue Format „Hawkeye“ da keine Ausnahme, sondern überrascht stattdessen mit vielen neuen Ideen.
Inhalt von „Hawkeye“ Serienkritik: Unsere spoilerfreie Meinung nach der dritten Folge
von Heiner Gumprecht | 28.11.2021
Mit „WandaVision“ ist das Marvel Cinematic Universe Anfang des Jahres 2021 vollwertig im Bereich der TV-Serien angekommen und die Produktionen, die exklusiv auf dem Video-on-Demand-Sender Disney+ laufen, fühlen sich in vielen Bereichen wie sehr lange Filme an, die zwar einiges an Hintergrundinformationen liefern, aber für die MCU-Werke bisher vollkommen optional waren. Wie es scheint, bildet das neue Format „Hawkeye“ da keine Ausnahme, sondern überrascht stattdessen mit vielen neuen Ideen.
Bild: aus der Marvel TV-Serie „Hawkeye“ (2021). ©Walt Disney
Clint Barton (Jeremy Renner) alias Hawkeye ist ein Phänomen für sich, denn bei dem Avenger handelt es sich um einen Helden, der eigentlich gar keine Superkräfte hat und von allen Charakteren des MCU eigentlich der Langweiligste sein müsste. Doch zur Überraschung vieler Kinofans überzeugte der Scharfschütze stets mit seinem Charme, seinem Charisma und vielen Handlungen, die maßgeblich zur Rettung der Welt beigetragen haben. Kein Wunder also, dass das Interesse an seiner Figur entsprechend hoch ist.
Wir haben uns die ersten drei Episoden zu der neuen MCU-Serie auf Disney+ angesehen und verraten euch in unserer spoilerfreien Kritik, was wir von Hawkeye halten und ob wir der Meinung sind, ob das Werk ein Abonnent bei der Streaming-Plattform der Maus wert ist oder nicht.
Bild: aus der Marvel TV-Serie „Hawkeye“ (2021). ©Walt Disney
Hawkeye: Eine spoilerfreie Kritik
Wir wollen uns an dieser Stelle kurz halten und vermeiden, euch mit Spoilern zu vergraulen, daher gehen wir lediglich auf die Qualität der ersten drei Folgen ein und auf das Potenzial, das die Serie bisher zum Vorschein hat treten lassen. Und um ehrlich zu sein, könnten wir glücklicher kaum sein. Schließlich beweist die Fernsehserie von Jonathan Igla, dass die Hauptfigur noch eine Menge verstecktes Potenzial bereit hält und sich auf einem beinahe perfekten Grat zwischen Humor und Drama bewegen kann.
Jeremy Renner überzeugt als Bogenschütze über alle drei Episoden hinweg, da er nicht nur mit einer gefühlten Leichtigkeit mit allen ihm zur Seite gestellten Schauspieler*innen harmoniert, sondern auch eine fühlbare Tiefe bei seiner eigenen Figur erahnen lässt. Doch auch sein neuer Sidekick, Kate Bishop (Hailee Steinfeld), überrascht als vielseitiges Talent, das durchaus den Wunsch zulässt, in Zukunft mehr von ihr zu sehen zu bekommen. Jedoch in Maßen.
Am besten gefiel uns in dieser Serie bisher der unglaublich gut funktionierende Mix aus verschiedenen Elementen. So versprüht „Hawkeye“ passend zur Jahreszeit eine gehörige Portion Weihnachtsgefühl, lässt aber gleichsam weder Humor noch Tragik zu kurz kommen. Wir sehen hier einen starken Mann, der langsam aber sicher in die Knie geht und bereit ist, seine Passion an den Nagel zu hängen, obwohl er im gleichen Atemzug unfähig erscheint, die Vergangenheit ruhen zu lassen.
Sauer aufgestoßen, vor allen Dingen als Fans der Figur Hawkeye, ist uns die Tatsache, dass die Serie eine sehr unausgeglichene Screentime zum Besten gibt und damit deutlich zeigt, dass wir uns von Clint verabschieden und Kate als neue Heldin begrüßen sollen. Daher dreht sich die Handlung auch die meiste Zeit über um die junge Bogenschützin, die zwar allerlei Respekt und Ehrerbietung für ihren Lehrmeister erkennen lässt, aber eben nicht ganz so sympathisch und liebenswert wie dieser ist.
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Fazit
In den ersten beiden Episoden war noch nicht ganz klar, wie ausgereift die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler wirklich ist, doch spätestens ab Folge 3 wird klar, dass den Schöpfer*innen hier ein kleines Meisterwerk gelungen ist. „Hawkeye“ ist nicht so experimentell wie „WandaVision“, deutlich spannender als „Falcon and the Winter Soldier“ und um einiges solider und weniger abgehoben als „Loki“. In gewisser Weise hat das Format also das Potenzial, zur besten MCU-Serie 2021 zu avancieren.
Bewertung: 4/5****
Bild: „Hawkeye“ US-Poster zum Serienstart (2021). ©Walt Disney