Bei Apple TV+ hat man wohl auch bemerkt, dass südkoreanische Serien bei Netflix ziemlich gut laufen. Nun präsentiert man mit „Dr. Brain“ die erste südkoreanische Serie, die auf einem Webtoon basiert und reichlich merkwürdig beginnt. Entsprechend schwer ist es, die Serie einzuordnen, da Apple TV+ nur mit der ersten Folge an den Start gegangen ist.
Inhalt von Dr. Brain – Ein seltsamer Trip (Serienkritik, S1/F1)
von Peter Osteried | 05.11.2021
Die SF-Serie „Dr. Brain“ ist am 4. November bei Apple TV+ gestartet. Hier ist unsere Kritik zur Show.
Bild: Dr. Brain – Banner zur Serie aus Südkorea (c) AppleTV+
Bei Apple TV+ hat man wohl auch bemerkt, dass südkoreanische Serien bei Netflix ziemlich gut laufen. Nun präsentiert man mit „Dr. Brain“ die erste südkoreanische Serie, die auf einem Webtoon basiert und reichlich merkwürdig beginnt. Entsprechend schwer ist es, die Serie einzuordnen, da Apple TV+ nur mit der ersten Folge an den Start gegangen ist.
Dr. Brain – Zur Handlung
Sewon ist ein sozial nicht wirklich kompatibler Mensch, der als Kind mitansehen musste, wie seine Mutter starb, und nun ein angesehener Hirnforscher ist. Er arbeitet an einer revolutionären Technik, mit der Gehirne aneinandergekoppelt und Erinnerungen ausgetauscht werden können. Als die Polizei mit ihm spricht, weil der Liebhaber seiner Frau ermordet wurde, beginnt Sewon mit Nachforschungen – und verlinkt sich mit dem Toten, um dessen Erinnerungen zu sehen.
Doch damit einher gehen Halluzinationen, die dafür sorgen, dass es Sewon schwerer fällt, die Realität noch zu erkennen …
Bild: Szene aus Dr. Brain – Serie aus Südkorea (c) AppleTV+
Dr. Brain – Eine Kritik
Die Idee an sich scheint nicht allzu originell. Man fühlt sich, obwohl das wissenschaftliche Ziel ein anderes war, an „Flatliners“ erinnert. Nur dass „Dr. Brain“ weit ästhetischer ist. Die Kameraarbeit ist exzellent. Hier wird ein sehr plastisches Bild geboten, das fast schon wie 3-D anmutet. Dazu kommen Bilder, die von enormer Schönheit sind. Aber letztlich geht es um die Geschichte. Die zu beurteilen, ist nach nur einer von sechs Episoden natürlich schwierig. Aber der Anfang ist zumindest interessant. Die Figuren sind nicht unbedingt sympathisch oder laden zur Identifizierung ein. Das Mysterium, das sich in der ersten Folge aber schon aufbaut, hat zumindest so viel Reiz, dass man wissen möchte, wie es weitergeht.
„Dr. Brain“ mutet im Grunde wie ein überlanger Film an. Das ist dem Regisseur Kim Jee-woon zu verdanken, der mit „A Tale of Two Sisters“ und „I Saw the Devil“ zwei Klassiker des modernen südkoreanischen Genre-Kinos abgeliefert hat. Die Sensibilität eines Kinofilms erschafft er auch hier, nur dass ihm weit mehr Platz eingeräumt wird, um die Geschichte zu erzählen.
Wahrscheinlich ist es besser, die nächsten fünf Wochen noch abzuwarten und „Dr. Brain“ dann zu bingen. Das dürfte der Gesamtwirkung sehr zuträglich sein.
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Fazit
Ein faszinierender und ästhetisch ansprechender Auftakt, der gespannt darauf macht, wie sich diese Geschichte im Lauf von sechs Episoden entfalten wird.
Bewertung: 4/5****