Eines muss vorweg klar sein: „The House at Night“ (OT: The Night House) ist kein Film der harten Schocks oder deftigen Horrors. Vielmehr hat David Bruckner hier ein fast schon stilles Drama abgeliefert, das auf zweierlei Weise gelesen werden kann – eben als Horrorfilm mit übernatürlicher Komponente, aber auch als Drama.
Inhalt von The House at Night – Intensives Horrordrama (Filmkritik)
von Peter Osteried | 28.10.2021
Der Horrorfilm „The House at Night“ (OT: The Night House) ist seit dem 27. Oktober bei Disney+ und auch bei Sky sowie Sky Ticket zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Rebecca Hall.
Bild: Szene aus „The House at Night“ (OT: The Night House) (c) Searchlight Pictures
Eines muss vorweg klar sein: „The House at Night“ ist kein Film der harten Schocks oder deftigen Horrors. Vielmehr hat David Bruckner hier ein fast schon stilles Drama abgeliefert, das auf zweierlei Weise gelesen werden kann – eben als Horrorfilm mit übernatürlicher Komponente, aber auch als Drama.
The House at Night – Zur Handlung
Beth versteht nicht, wieso ihr Mann Owen sich umgebracht hat. Er ruderte mit dem Boot hinaus auf den See und hat sich dort erschossen. Beth lebt nun allein in ihrem Haus im Wald. Jeden Abend hat sie aber das Gefühl, nicht allein zu sein. Sie vernimmt ein Flüstern, sie sieht Schatten, aber nie kann sie sicher sein, ob ihre Phantasie ihr nicht einen Streich spielt.
Irgendetwas stimmt nicht. Irgendetwas versteht sie nicht. An Owens Tod, vielleicht aber auch an seinem Leben. Und so beginnt sie über das nachzuforschen, was Owen vor ihr verborgen hielt …
Bild: Szene aus „The House at Night“ (OT: The Night House) (c) Searchlight Pictures
The House at Night – Eine Kritik
Der Film kam auf dem Sundance Film Festival im Jahr 2020 sehr gut an. Ein großer Kinostart war anvisiert, der COVID-19-Krise wegen wurde der aber immer wieder verschoben, bis er nun sein Debüt im Programm der Streamingdienste feierte. Das Warten hat sich gelohnt, denn hier gibt es einen subtilen, feinsinnigen Horrorfilm, der natürlich auch und vor allem von Rebecca Halls Spiel lebt.
Denn Hall versteht es, eine Frau zu porträtieren, die entweder wahnsinnig wird, oder wirklich von etwas heimgesucht wird, oder aber einen Weg sucht, wie sie den Tod ihres Mannes verarbeitet. Das alles sind legitime Lesarten dieses Films. Jede ist für sich richtig, es hängt ganz und gar davon ab, wie man das selbst sehen will.
Der Film bietet sehr viel Atmosphäre. Er fängt still und langsam an, dann steigert sich die Spannung, weil man nie sicher sein kann, ob das, was Beth über Owen erfährt, wirklich wahr ist oder ob sich das nicht alles nur in ihrer Phantasie abspielt.
Bruckner spielt mit der Erwartungshaltung des Zuschauers. Er zieht ihn in das Mysterium der Geschichte, an deren Ende viel damit zu tun hat, welche Weltanschauung der einzelne Zuschauer vertritt. Davon hängt wohl ab, wie man diesen Film goutiert. Das Schlussbild ist in seiner Subtilität auf jeden Fall eindrucksvoll.
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Fazit
Ein intensiver, die Spannung langsam steigernder, technisch in Bild und Ton hervorragend umgesetzter Film, der großartig gespielt ist und den Zuschauer nicht nur involviert, sondern auch auffordert, eine eigene Entscheidung darüber zu treffen, was er gerade gesehen hat.
Bewertung: 4/5****
Bild: Das Filmposter zu „The House at Night“ (OT: The Night House) (c) Searchlight Pictures